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Energie & Management > Biogas - Rund 3 % des Gasbedarfs könnte Biomethan decken
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Biogas

Rund 3 % des Gasbedarfs könnte Biomethan decken

Experten gehen davon aus, dass sich mittelfristig rund 3 % des deutschen Gasbedarfs durch Biomethan, also aufbereitetes Biogas, decken lassen.
Dies geht aus einer Kurzstudie des Deutschen Biomasseforschungszentrums Leipzig und des Wuppertal Instituts hervor, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. Derzeit hat Biomethan einen Anteil von rund 1 % am Gasmarkt. Auch ohne Aufbereitung zu Biomethan könne Biogas bei einer Vor-Ort-Verstromung zur flexiblen Stromproduktion beitragen. Bis zu 46 % der momentan durch Gaskraftwerke erzeugten Stromproduktion ließen sich aus Biogas decken, heißt es in der Studie. Auftraggeber waren das Energieunternehmen „Energy2market“ aus Leipzig und die Berliner Beratungsfirma „DWR eco“.

Die Autoren halten es für möglich, dass Biogas-Anlagen im Jahr 2035, wenn der Strom in Deutschland nahezu vollständig aus erneuerbaren Energien stammen soll, mit Erdgas betriebene Backup-Kraftwerke ersetzen können. Diese Kraftwerke sollen kurzfristig und flexibel zum Einsatz kommen, wenn etwa zu wenig Wind- und Solarstrom zur Verfügung steht.

Die Studie hebt allerdings die aktuell hohen Hürden für diesen Einsatz hervor. So müsste die Kapazität der Anlagen um ein Vielfaches erhöht werden, damit sie flexibel eingesetzt werden können. „Die energiewirtschaftlich notwendige Flexibilisierung würde Anlagenbetreiber technisch und betriebswirtschaftlich vor nur schwer zu realisierende Herausforderungen stellen“, sagte Jakob Medick von DWR Eco. Daher seien staatliche Anreize notwendig, damit Biogas teilweise die Funktion von Erdgas im zukünftigen Stromsystem einnehmen könne. „Der Flächen- und Mengenbedarf für Biomasse steigt dadurch jedoch nicht, sondern geht durch die Umstellung auf Rest- und Abfallstoffe sogar zurück“, betonte Kurt Kretschmer von Energy2Market.

In der Gaskrise strebt die Bundesregierung einen stärkeren Beitrag der erneuerbaren Energien an, um Erdgas aus dem Strombereich zu verdrängen. „So soll insbesondere die Biogaserzeugung ausgeweitet werden, indem unter anderem die vorgegebenen jährliche Maximalproduktion der Anlagen ausgesetzt wird“, hatte das Wirtschaftsministerium vor knapp zwei Wochen mitgeteilt.

Nach Angaben der Bioenergiebranche gibt es in Deutschland knapp 10.000 Biogas-Anlagen, die jährlich rund 95 Mrd. kWh Biogas erzeugen. Davon werden rund 85 Mrd. kWh vor Ort zu Strom und Wärme umgewandelt und rund 10 Mrd. kWh ins Gasnetz eingespeist. Die meisten Anlagen produzierten wegen verschiedener Beschränkungen nicht die technisch maximal mögliche Biogasmenge, hieß es beim Hauptstadtbüro Bioenergie. Kurzfristig könnten die Anlagen durch den Einsatz zusätzlicher Rohstoffe oder den Einsatz von Rohstoffen mit hohem Energiegehalt wie etwa Maissilage ihre Gaserzeugung im Schnitt um 20 % erhöhen, hieß es in einem Positionspapier.

Mittwoch, 3.08.2022, 10:27 Uhr
Sibylle Schmidt / dpa
Energie & Management > Biogas - Rund 3 % des Gasbedarfs könnte Biomethan decken
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Biogas
Rund 3 % des Gasbedarfs könnte Biomethan decken
Experten gehen davon aus, dass sich mittelfristig rund 3 % des deutschen Gasbedarfs durch Biomethan, also aufbereitetes Biogas, decken lassen.
Dies geht aus einer Kurzstudie des Deutschen Biomasseforschungszentrums Leipzig und des Wuppertal Instituts hervor, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. Derzeit hat Biomethan einen Anteil von rund 1 % am Gasmarkt. Auch ohne Aufbereitung zu Biomethan könne Biogas bei einer Vor-Ort-Verstromung zur flexiblen Stromproduktion beitragen. Bis zu 46 % der momentan durch Gaskraftwerke erzeugten Stromproduktion ließen sich aus Biogas decken, heißt es in der Studie. Auftraggeber waren das Energieunternehmen „Energy2market“ aus Leipzig und die Berliner Beratungsfirma „DWR eco“.

Die Autoren halten es für möglich, dass Biogas-Anlagen im Jahr 2035, wenn der Strom in Deutschland nahezu vollständig aus erneuerbaren Energien stammen soll, mit Erdgas betriebene Backup-Kraftwerke ersetzen können. Diese Kraftwerke sollen kurzfristig und flexibel zum Einsatz kommen, wenn etwa zu wenig Wind- und Solarstrom zur Verfügung steht.

Die Studie hebt allerdings die aktuell hohen Hürden für diesen Einsatz hervor. So müsste die Kapazität der Anlagen um ein Vielfaches erhöht werden, damit sie flexibel eingesetzt werden können. „Die energiewirtschaftlich notwendige Flexibilisierung würde Anlagenbetreiber technisch und betriebswirtschaftlich vor nur schwer zu realisierende Herausforderungen stellen“, sagte Jakob Medick von DWR Eco. Daher seien staatliche Anreize notwendig, damit Biogas teilweise die Funktion von Erdgas im zukünftigen Stromsystem einnehmen könne. „Der Flächen- und Mengenbedarf für Biomasse steigt dadurch jedoch nicht, sondern geht durch die Umstellung auf Rest- und Abfallstoffe sogar zurück“, betonte Kurt Kretschmer von Energy2Market.

In der Gaskrise strebt die Bundesregierung einen stärkeren Beitrag der erneuerbaren Energien an, um Erdgas aus dem Strombereich zu verdrängen. „So soll insbesondere die Biogaserzeugung ausgeweitet werden, indem unter anderem die vorgegebenen jährliche Maximalproduktion der Anlagen ausgesetzt wird“, hatte das Wirtschaftsministerium vor knapp zwei Wochen mitgeteilt.

Nach Angaben der Bioenergiebranche gibt es in Deutschland knapp 10.000 Biogas-Anlagen, die jährlich rund 95 Mrd. kWh Biogas erzeugen. Davon werden rund 85 Mrd. kWh vor Ort zu Strom und Wärme umgewandelt und rund 10 Mrd. kWh ins Gasnetz eingespeist. Die meisten Anlagen produzierten wegen verschiedener Beschränkungen nicht die technisch maximal mögliche Biogasmenge, hieß es beim Hauptstadtbüro Bioenergie. Kurzfristig könnten die Anlagen durch den Einsatz zusätzlicher Rohstoffe oder den Einsatz von Rohstoffen mit hohem Energiegehalt wie etwa Maissilage ihre Gaserzeugung im Schnitt um 20 % erhöhen, hieß es in einem Positionspapier.

Mittwoch, 3.08.2022, 10:27 Uhr
Sibylle Schmidt / dpa

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