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Energie & Management > Windkraft Onshore - Rotorarm von Testanlage in Grevenbroich eingeknickt
Quelle: Fotolia / Mellimage
Windkraft Onshore

Rotorarm von Testanlage in Grevenbroich eingeknickt

Bei einer Vertikal-Windkraftanlage auf einem Testfeld in Grevenbroich, Nordrhein-Westfalen, hat im Sturm ein Rotorarm nachgegeben. Wie es mit der Technik dort weitergeht, ist offen.
Erneuter Rückschlag für die Entwickler des Prototypen „Vertical Sky“, der in Grevenbroich in Nordrheinwestfalen erprobt wird. In den Morgenstunden des 25. März knickte einer der drei Rotorarme ab. Der Rotorarm habe „bei hohen Windgeschwindigkeiten den Lasten aufgrund einer Vorschädigung nicht mehr standhalten“ können, teilt der Anlagenbauer Agile Wind Power mit. Menschen seien zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen.

Bereits in der Woche vor der Harvarie hatte das Schweizer Unternehmen mit der Demontage beschädigter Rotorteile begonnen. Als der Rotorarm knickte und gegen den Gittermast prallte, sei die Anlage in einer für die Demontage vorgesehenen Position geparkt gewesen, um auf die für den folgenden Tag vorhergesagte Windflaute zu warten. Der Mast sei, soweit ersichtlich, nicht beschädigt worden.

Das Unternehmen will die beschädigten Anlagenkomponenten so zügig wie möglich abbauen. Da es passieren könnte, dass der geknickte Arm abbricht, bekamen die Techniker die Ansage, sich dem Mast erst einmal nicht zu nähern. Wie es mit dem Prototypen für den Test weitergeht, ist offen. Agile Wind Power arbeite „an verschiedenen Konzepten, je nachdem, wie sich die Situation am Prototyp entwickelt“, teilt das Unternehmen mit.

Bei „Vertical Sky“ handelt sich um eine 750 kW Vertikalachsen-Windturbine. Sie misst nach Herstellerangaben ab Boden 105 Meter, die Rotorblattlänge beträgt 54 Meter, der Rotordurchmesser 32 Meter. Den Schallleistungspegel beziffern die Schweizer auf 85 Dezibel.

Rotorarm-Bruch im Jahr 2020

Die neue Technologie, so der Hersteller, eröffne die Möglichkeit einer tiefen Drehzahl – anders als bei kleinen vertikalen Windenergieanlagen. Dadurch könnten Zentrifugalkräfte und Belastungen auf die Struktur klein gehalten werden, heißt es. Auf dieser Basis ließen sich Anlagen mit Leistungen im MW-Bereich realisieren. Die Anlage aus der Schweiz hat drei vertikal um einen Rotorstern kreisende Rotorblätter, die sich auch um ihre eigene Achse drehen können.

Die Geburtswehen für das neue Kind in der Windkraftindustrie ziehen sich in Grevenbroich schon länger hin. Ende vergangenen Jahres, kurz vor Start des Testlaufs, entdeckten die Techniker bei einer Inspektion Risse am Rotor. Erst im Sommer war die Anlage nach einem Unfall, der sich im November 2020 während er Inbetriebnahme ereignet hatte, wieder aufgebaut worden. Damals war ein Rotorarm gebrochen. Grund war laut Hersteller eine bis dahin unbekannte Windsituation, die eine Resonanzschwingung des Rotorarms verursachte. Agile Wind Power entwickelte daraufhin „Brems- und Arretiervorrichtungen. Der Spatenstich für die Testanlage in Grevenbroich reicht auf den März 2019 zurück.

Montag, 27.03.2023, 15:28 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Windkraft Onshore - Rotorarm von Testanlage in Grevenbroich eingeknickt
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Windkraft Onshore
Rotorarm von Testanlage in Grevenbroich eingeknickt
Bei einer Vertikal-Windkraftanlage auf einem Testfeld in Grevenbroich, Nordrhein-Westfalen, hat im Sturm ein Rotorarm nachgegeben. Wie es mit der Technik dort weitergeht, ist offen.
Erneuter Rückschlag für die Entwickler des Prototypen „Vertical Sky“, der in Grevenbroich in Nordrheinwestfalen erprobt wird. In den Morgenstunden des 25. März knickte einer der drei Rotorarme ab. Der Rotorarm habe „bei hohen Windgeschwindigkeiten den Lasten aufgrund einer Vorschädigung nicht mehr standhalten“ können, teilt der Anlagenbauer Agile Wind Power mit. Menschen seien zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen.

Bereits in der Woche vor der Harvarie hatte das Schweizer Unternehmen mit der Demontage beschädigter Rotorteile begonnen. Als der Rotorarm knickte und gegen den Gittermast prallte, sei die Anlage in einer für die Demontage vorgesehenen Position geparkt gewesen, um auf die für den folgenden Tag vorhergesagte Windflaute zu warten. Der Mast sei, soweit ersichtlich, nicht beschädigt worden.

Das Unternehmen will die beschädigten Anlagenkomponenten so zügig wie möglich abbauen. Da es passieren könnte, dass der geknickte Arm abbricht, bekamen die Techniker die Ansage, sich dem Mast erst einmal nicht zu nähern. Wie es mit dem Prototypen für den Test weitergeht, ist offen. Agile Wind Power arbeite „an verschiedenen Konzepten, je nachdem, wie sich die Situation am Prototyp entwickelt“, teilt das Unternehmen mit.

Bei „Vertical Sky“ handelt sich um eine 750 kW Vertikalachsen-Windturbine. Sie misst nach Herstellerangaben ab Boden 105 Meter, die Rotorblattlänge beträgt 54 Meter, der Rotordurchmesser 32 Meter. Den Schallleistungspegel beziffern die Schweizer auf 85 Dezibel.

Rotorarm-Bruch im Jahr 2020

Die neue Technologie, so der Hersteller, eröffne die Möglichkeit einer tiefen Drehzahl – anders als bei kleinen vertikalen Windenergieanlagen. Dadurch könnten Zentrifugalkräfte und Belastungen auf die Struktur klein gehalten werden, heißt es. Auf dieser Basis ließen sich Anlagen mit Leistungen im MW-Bereich realisieren. Die Anlage aus der Schweiz hat drei vertikal um einen Rotorstern kreisende Rotorblätter, die sich auch um ihre eigene Achse drehen können.

Die Geburtswehen für das neue Kind in der Windkraftindustrie ziehen sich in Grevenbroich schon länger hin. Ende vergangenen Jahres, kurz vor Start des Testlaufs, entdeckten die Techniker bei einer Inspektion Risse am Rotor. Erst im Sommer war die Anlage nach einem Unfall, der sich im November 2020 während er Inbetriebnahme ereignet hatte, wieder aufgebaut worden. Damals war ein Rotorarm gebrochen. Grund war laut Hersteller eine bis dahin unbekannte Windsituation, die eine Resonanzschwingung des Rotorarms verursachte. Agile Wind Power entwickelte daraufhin „Brems- und Arretiervorrichtungen. Der Spatenstich für die Testanlage in Grevenbroich reicht auf den März 2019 zurück.

Montag, 27.03.2023, 15:28 Uhr
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