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Energie & Management > Politik - Rosneft-Manager wird Geschäftsführer der Raffinerie in Schwedt
Quelle: Fotolia / Tom-Hanisch
Politik

Rosneft-Manager wird Geschäftsführer der Raffinerie in Schwedt

Die Bundesnetzagentur hat einen weiteren Geschäftsführer für die beiden Tochtergesellschaften des russischen Ölkonzerns Rosneft bestellt − einen altgedienten Manager des Konzerns.
Wie die Bundesnetzagentur in Bonn mitteilte, wird Dr. Johannes Bremer neben Christoph Morgen zum Geschäftsführer der Rosneft Deutschland und der RN Refining & Marketing GmbH eingesetzt. Morgen, der bereits in der letzten Woche zum Geschäftsführer bestellt worden war, soll seine Aufgaben an Bremer übertragen und sich „entsprechend seiner Expertise darauf konzentrieren, die notwendigen Strukturen zur effizienten Kontrolle durch die Treuhänderin aufzusetzen“. Bei der Wahrnehmung der Gesellschafterrechte der Bundesnetzagentur soll er außerdem durch einen Generalbevollmächtigten der Behörde unterstützt werden.

Bremer ist seit vielen Jahren im Ölgeschäft tätig, unter anderem als Prokurist bei Rosneft. Mit den Gegebenheiten bei den beiden Tochtergesellschaften des russischen Ölkonzerns sei er gut vertraut, heißt es in der Mitteilung der Bundesnetzagentur.

Der Wirtschaftsminister hatte sie letzte Woche als Treuhänder für die beiden Rosneft-Töchter eingesetzt. Die beiden in Berlin ansässigen Firmen halten Anteile an Raffinerien und Pipelines in der Bundesrepublik und erfüllen damit nach Ansicht der Bundesnetzagentur „zentrale Funktionen für die Ölversorgung in Deutschland“. Rosneft betreibt insbesondere die Raffinerie in Schwedt an der Oder, die für die Versorgung Ostdeutschlands mit Raffinerieprodukten von entscheidender Bedeutung ist.

Kunden und Dienstleister auf dem Rückzug

Mit der Treuhänderschaft soll der Geschäftsbetrieb der beiden Firmen sichergestellt werden, die angesichts des bevorstehenden Öl-Embargos gegenüber Russland wirtschaftlich ins Abseits geraten sind. Vor allem die Raffinerie in Schwedt wird bislang mit russischem Öl betrieben, das über die Druschba-Leitung geliefert wird.

Banken, Versicherungen und andere Dienstleister, aber auch Kunden der Raffinerien, an denen die Rosneft-Gruppe beteiligt ist, waren offenbar kaum noch bereit, mit den Rosneft-Töchtern zusammenzuarbeiten. Mit der Übertragung der Kontrolle auf die Bundesbehörde soll die Versorgung der Raffinerie in Schwedt mit nicht-russischem Öl ermöglicht werden.

Die Ãœbertragung der Gesellschafterrechte soll die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der beiden Firmen wiederherstellen. Der Bund stelle dafür „Garantien und andere Anpassungsprogramme im dreistelligen Millionenbereich“ zur Verfügung, sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner.

Der Mutterkonzern Rosneft hat angekündigt, gerichtlich gegen die Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums vorzugehen. In Berlin geht man davon aus, dass eine Klage keine aufschiebende Wirkung hätte.

Mittwoch, 21.09.2022, 15:09 Uhr
Tom Weingärtner
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Rosneft-Manager wird Geschäftsführer der Raffinerie in Schwedt
Die Bundesnetzagentur hat einen weiteren Geschäftsführer für die beiden Tochtergesellschaften des russischen Ölkonzerns Rosneft bestellt − einen altgedienten Manager des Konzerns.
Wie die Bundesnetzagentur in Bonn mitteilte, wird Dr. Johannes Bremer neben Christoph Morgen zum Geschäftsführer der Rosneft Deutschland und der RN Refining & Marketing GmbH eingesetzt. Morgen, der bereits in der letzten Woche zum Geschäftsführer bestellt worden war, soll seine Aufgaben an Bremer übertragen und sich „entsprechend seiner Expertise darauf konzentrieren, die notwendigen Strukturen zur effizienten Kontrolle durch die Treuhänderin aufzusetzen“. Bei der Wahrnehmung der Gesellschafterrechte der Bundesnetzagentur soll er außerdem durch einen Generalbevollmächtigten der Behörde unterstützt werden.

Bremer ist seit vielen Jahren im Ölgeschäft tätig, unter anderem als Prokurist bei Rosneft. Mit den Gegebenheiten bei den beiden Tochtergesellschaften des russischen Ölkonzerns sei er gut vertraut, heißt es in der Mitteilung der Bundesnetzagentur.

Der Wirtschaftsminister hatte sie letzte Woche als Treuhänder für die beiden Rosneft-Töchter eingesetzt. Die beiden in Berlin ansässigen Firmen halten Anteile an Raffinerien und Pipelines in der Bundesrepublik und erfüllen damit nach Ansicht der Bundesnetzagentur „zentrale Funktionen für die Ölversorgung in Deutschland“. Rosneft betreibt insbesondere die Raffinerie in Schwedt an der Oder, die für die Versorgung Ostdeutschlands mit Raffinerieprodukten von entscheidender Bedeutung ist.

Kunden und Dienstleister auf dem Rückzug

Mit der Treuhänderschaft soll der Geschäftsbetrieb der beiden Firmen sichergestellt werden, die angesichts des bevorstehenden Öl-Embargos gegenüber Russland wirtschaftlich ins Abseits geraten sind. Vor allem die Raffinerie in Schwedt wird bislang mit russischem Öl betrieben, das über die Druschba-Leitung geliefert wird.

Banken, Versicherungen und andere Dienstleister, aber auch Kunden der Raffinerien, an denen die Rosneft-Gruppe beteiligt ist, waren offenbar kaum noch bereit, mit den Rosneft-Töchtern zusammenzuarbeiten. Mit der Übertragung der Kontrolle auf die Bundesbehörde soll die Versorgung der Raffinerie in Schwedt mit nicht-russischem Öl ermöglicht werden.

Die Ãœbertragung der Gesellschafterrechte soll die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der beiden Firmen wiederherstellen. Der Bund stelle dafür „Garantien und andere Anpassungsprogramme im dreistelligen Millionenbereich“ zur Verfügung, sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner.

Der Mutterkonzern Rosneft hat angekündigt, gerichtlich gegen die Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums vorzugehen. In Berlin geht man davon aus, dass eine Klage keine aufschiebende Wirkung hätte.

Mittwoch, 21.09.2022, 15:09 Uhr
Tom Weingärtner

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