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Energie & Management > Beteiligung - Rolls-Royce plant eigenen PEM-Elektrolyseur
Rolls-Royce will über seine Markte "mtu" Elektrolyseure auf Basis von Stacks des Unternehmens Hoeller Electrolyzer bauen, Quelle: Rolls-Royce
Beteiligung

Rolls-Royce plant eigenen PEM-Elektrolyseur

Rolls-Royce übernimmt mit 54 % der Anteile die Mehrheit an der Hoeller Elektrolyzer GmbH. Das norddeutsche Unternehmen stellt Stacks für PEM-Elektrolysegeräte her.
Unter der Marke „mtu“ vertreibt Rolls-Royce im Geschäftsbereich Power Systems unter anderem Motoren, die zunehmend wasserstofftauglich sind. Jetzt steigt das Unternehmen in den Elektrolyseur-Markt zur Herstellung dieses Wasserstoffs ein. Wie Rolls-Royce in einer Mitteilung vom 28. Juni bekannt gibt, wurden 54 % der Anteile am Elektrolyse-Stack-Hersteller Hoeller Elektrolyzer mit Sitz in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) erworben. 

Die Stacks von Hoeller Electrolyzer werden das Herzstück des MTU-Elektrolyseurs sein, den Rolls-Royce im Jahr 2023 in seinem Validation Center in Friedrichshafen am Bodensee (Baden-Württemberg) in den Demonstratorbetrieb schicken will. Zur Erklärung: Der Begriff „Stack“ steht für „Zellstapel“, zu dem einzelne Brennstoff- oder Elektrolysezellen zu einer Einheit zusammengefasst und elektrisch in Reihe verschaltet sind. Ein Stack besteht aus hunderten übereinanderliegenden und miteinander verpressten Zellen. 

„Mit der Entwicklung eigener MTU-Elektrolyseure und der Mehrheitsbeteiligung an Hoeller Electrolyzer bauen wir unser Wasserstoff-Portfolio konsequent aus und sichern uns Zugang zu dieser faszinierenden Technologie, die alles andere als Zukunftsmusik ist, sondern hohes Marktpotenzial bietet“, erklärte Otto Preiss. Der COO und Technikvorstand von Rolls-Royce Power Systems ist überzeugt davon, dass der Bedarf an grün produziertem Wasserstoff bereits „in naher Zukunft“ rasant steigen und benötigt wird für Brennstoffzellen und Wasserstoffmotoren, für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe sowie für Industrieprozesse, die aktuell zumeist grauen − das heißt, aus der Dampfreformierung von Erdgas entstehenden − Wasserstoff verwenden. 

Erstes Kundenprojekt im Jahr 2024

Hoeller Elektrolyzer wurde 2016 gegründet. Es hat sich spezialisiert auf die Herstellung von sogenannten „Polymer-Elektrolyt-Membran (PEM)-Stacks“. Die PEM-Elektrolyse gilt derzeit als eine Wasserstofftechnologie mit hohem Wirkungsgrad. Sie eignet sich insbesondere für den flexiblen Betrieb mit volatilem Strom aus erneuerbaren Energien.

Besonders hohe Effizienz verspricht der Hoeller-Stack laut Stefan Höller, dem Geschäftsführer von Hoeller Electrolyzer, durch seine spezielle Oberflächentechnologie. Teure Katalysator-Edelmetalle wie Platin und Iridium seien hier deutlich reduziert im Einsatz. „Mit unserem Stack wird man Wasserstoff so preisgünstig herstellen, wie man es bislang nicht für möglich gehalten hat“, verspricht Höller. Zusammen mit Matthias Kramer wird er Hoeller Electrolyzer als eigenständiges Unternehmen führen. 

Ein erstes Kundenprojekt für das Jahr 2024 hat Rolls-Royce bereits in der Schublade, nennt jedoch keine Einzelheiten. Nur so viel: „Wir werden gleich zum Start Elektrolyseure mit mehreren Megawatt Leistung auf den Markt bringen“, wie Armin Fürderer mitteilt. Der Leiter klimaneutraler Lösungen bei Rolls-Royce Power Systems hält eine Gesamtleistung von über 100 MW für denkbar, indem mehrere Elektrolyseure miteinander kombiniert werden. 

Mittwoch, 29.06.2022, 13:17 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Beteiligung - Rolls-Royce plant eigenen PEM-Elektrolyseur
Rolls-Royce will über seine Markte "mtu" Elektrolyseure auf Basis von Stacks des Unternehmens Hoeller Electrolyzer bauen, Quelle: Rolls-Royce
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Rolls-Royce plant eigenen PEM-Elektrolyseur
Rolls-Royce übernimmt mit 54 % der Anteile die Mehrheit an der Hoeller Elektrolyzer GmbH. Das norddeutsche Unternehmen stellt Stacks für PEM-Elektrolysegeräte her.
Unter der Marke „mtu“ vertreibt Rolls-Royce im Geschäftsbereich Power Systems unter anderem Motoren, die zunehmend wasserstofftauglich sind. Jetzt steigt das Unternehmen in den Elektrolyseur-Markt zur Herstellung dieses Wasserstoffs ein. Wie Rolls-Royce in einer Mitteilung vom 28. Juni bekannt gibt, wurden 54 % der Anteile am Elektrolyse-Stack-Hersteller Hoeller Elektrolyzer mit Sitz in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) erworben. 

Die Stacks von Hoeller Electrolyzer werden das Herzstück des MTU-Elektrolyseurs sein, den Rolls-Royce im Jahr 2023 in seinem Validation Center in Friedrichshafen am Bodensee (Baden-Württemberg) in den Demonstratorbetrieb schicken will. Zur Erklärung: Der Begriff „Stack“ steht für „Zellstapel“, zu dem einzelne Brennstoff- oder Elektrolysezellen zu einer Einheit zusammengefasst und elektrisch in Reihe verschaltet sind. Ein Stack besteht aus hunderten übereinanderliegenden und miteinander verpressten Zellen. 

„Mit der Entwicklung eigener MTU-Elektrolyseure und der Mehrheitsbeteiligung an Hoeller Electrolyzer bauen wir unser Wasserstoff-Portfolio konsequent aus und sichern uns Zugang zu dieser faszinierenden Technologie, die alles andere als Zukunftsmusik ist, sondern hohes Marktpotenzial bietet“, erklärte Otto Preiss. Der COO und Technikvorstand von Rolls-Royce Power Systems ist überzeugt davon, dass der Bedarf an grün produziertem Wasserstoff bereits „in naher Zukunft“ rasant steigen und benötigt wird für Brennstoffzellen und Wasserstoffmotoren, für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe sowie für Industrieprozesse, die aktuell zumeist grauen − das heißt, aus der Dampfreformierung von Erdgas entstehenden − Wasserstoff verwenden. 

Erstes Kundenprojekt im Jahr 2024

Hoeller Elektrolyzer wurde 2016 gegründet. Es hat sich spezialisiert auf die Herstellung von sogenannten „Polymer-Elektrolyt-Membran (PEM)-Stacks“. Die PEM-Elektrolyse gilt derzeit als eine Wasserstofftechnologie mit hohem Wirkungsgrad. Sie eignet sich insbesondere für den flexiblen Betrieb mit volatilem Strom aus erneuerbaren Energien.

Besonders hohe Effizienz verspricht der Hoeller-Stack laut Stefan Höller, dem Geschäftsführer von Hoeller Electrolyzer, durch seine spezielle Oberflächentechnologie. Teure Katalysator-Edelmetalle wie Platin und Iridium seien hier deutlich reduziert im Einsatz. „Mit unserem Stack wird man Wasserstoff so preisgünstig herstellen, wie man es bislang nicht für möglich gehalten hat“, verspricht Höller. Zusammen mit Matthias Kramer wird er Hoeller Electrolyzer als eigenständiges Unternehmen führen. 

Ein erstes Kundenprojekt für das Jahr 2024 hat Rolls-Royce bereits in der Schublade, nennt jedoch keine Einzelheiten. Nur so viel: „Wir werden gleich zum Start Elektrolyseure mit mehreren Megawatt Leistung auf den Markt bringen“, wie Armin Fürderer mitteilt. Der Leiter klimaneutraler Lösungen bei Rolls-Royce Power Systems hält eine Gesamtleistung von über 100 MW für denkbar, indem mehrere Elektrolyseure miteinander kombiniert werden. 

Mittwoch, 29.06.2022, 13:17 Uhr
Davina Spohn

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