Übernimmt Kontrollgänge im Umspannwerk: Der Bayernwerk-Roboter. Quelle: Bayernwerk / Bartels
Das Bayernwerk setzt für Kontrollgänge in seinen Umspannwerken Roboter ein. Dabei kommt Software des Darmstädter Start-up Energy Robotics zum Einsatz.
Mit dem Einsatz von Robotern sollen Mitarbeitende entlastet und Fahrzeiten reduziert werden. Der Roboter ist in der Lage, routinemäßige Kontrollgänge zu übernehmen und dabei Daten und Filmaufnahme selbstständig auszuwerten und in die Zentrale zu liefern. Er wird aber auch aktiviert, wenn eine Störungsmeldung auftaucht. Dabei kann sich der Roboter autonom durch die Anlage bewegen − Vegetation oder Schnee und Eis schränken ihn kaum ein. Durch einen automatischen Türöffner kann er nicht nur auf den Freiflächen, sondern auch in den Gebäuden der Umspannwerke agieren.
Ausgestattet mit Kameras und Sensoren, überprüft der Roboter ausgewählte Anlagenteile. Die erfassten Daten wie beispielsweise Bilder werden automatisch in die von Energy Robotics entwickelte Cloud-Plattform übertragen und dort mit Hilfe von leistungsfähigen Algorithmen und KI ausgewertet. Verändern sich die kontrollierten Elemente des Umspannwerks aus vordefinierten Normbereichen heraus, ermöglicht es die Software von Energy Robotics, die Anwender beim Bayernwerk sofort mittels Alarmmeldung darüber zu informieren.
„Wir haben Umspannwerke, die größtenteils zwischen den 1950er und 1970er Jahren erbaut wurden. Damals standen Themen wie Automation und Nachhaltigkeit noch in den Sternen. Das hat sich geändert und die automatisierte robotergestützte Inspektion in Umspannwerken schlägt für uns als Energieversorger ein neues Kapitel auf“, erklärte der am Roboterprojekt beteiligte Michael Renghart vom Bayernwerk.
Seit Januar 2022 ist der Roboter nach Angaben des Bayernwerks in einem Umspannwerk im Einsatz. Während die physische Navigation bemerkenswert flüssig verlaufe, lag die wahre Herausforderung des Projekts in der KI-gestützten Datenanalyse, heißt es. Hier habe man jetzt mit Energy Robotics entscheidende Fortschritte erzielt. Die KI erkennt zum Beispiel Löcher in den Absperrzäunen, kann analoge Messinstrumente, beispielsweise für Ölstände, analysieren und drohende Überhitzungen mittels Thermographie erkennen.
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Hat kein Problem mit Hindernissen und kann analoge Instrumente ablesen: Der Inspektionsroboter des Bayernwerks Quelle: Bayernwerk / Bartels |
Mittwoch, 8.11.2023, 11:30 Uhr
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