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Energie & Management > Bilanz - Rheinenergie ohne Einbußen im Geschäftsjahr 2021
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Bilanz

Rheinenergie ohne Einbußen im Geschäftsjahr 2021

Vorstandschef Dieter Steinkamp hat zum letzten Mal die Geschäftszahlen der Kölner Rheinenergie vorgelegt.
Fast schon langweilig lesen sich die Bilanzzahlen des Geschäftsjahres 2021, liegen sie doch meist auf dem Niveau des Vorjahres. Allerdings bedeutet es auch, dass die Kölner Rheinenergie ganz gut durch die Krisen der letzten Zeit gekommen ist. Darauf wies auch der Vorstandsvorsitzende Dieter Steinkamp hin.

Für Steinkamp war es die letzte Bilanzpressekonferenz. Er geht Ende Juli in den Ruhestand. Andreas Feicht, früherer Chef der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) und zuletzt Staatssekretär unter dem vormaligen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), übernimmt.

Zuerst zu den Zahlen: Der Umsatz der Rheinenergie betrug im abgelaufenen Jahr 2,52 Mrd. Euro. Das Jahr zuvor lag die Zahl bei 2,47 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) betrug 245 Mio. Euro und erhöht sich ebenfalls leicht, um 6 Mio. Euro. Das Unternehmensergebnis beträgt für 2021 rund 173 Mio. Euro. Damit liegt es 3 Millionen Euro über dem Ergebnis des Vorjahres.

Einen Rückgang gab es hingegen bei den Investitionen. Wie Birgit Lichtenstein, kaufmännische Vorständin, erklärte, lag das Investitionsvolumen mit 114 Mio. Euro unter den 147 Mio. Euro von 2020. „Unsere Investitionen fließen hauptsächlich in die Infrastruktur, vor allem in Umspann- und Verteilungsanlagen sowie in die Netze“, sagte sie.

Der Personalbestand des Unternehmens sei entsprechend den Planungen leicht zurückgegangen. Er lag im Mittel bei rund 2.700 festangestellten Mitarbeitenden.

150 Jahre öffentliche Energie- und Wasserversorgung in Köln

Blickt man in den Geschäftsbericht, so zeigt sich, dass der Stromverkauf 2021 rückläufig war. 15,63 Mrd. kWh wurden abgesetzt. Im Jahr 2020 waren 16,37 kWh. Vor allem bei der Direktvermarktung gab es Einbußen.

Ein anderes Bild zeigt sich beim Gasabsatz: Hier wurden 8,31 Mrd. kWh abgesetzt, das Jahr zuvor waren es 8,17 Mrd. kWh. Getrieben wurde dies durch die Haushalts- und Gewerbekunden. Sie fragten im zweistelligen Prozentbereich mehr Erdgas nach.

„Wir blicken in diesem Jahr zurück auf 150 Jahre öffentlicher Energie- und Wasserversorgung für Köln“, erklärte Steinkamp weiter. Gleichwohl habe es selten so bewegte Zeiten gegeben wie aktuell. Der Klimawandel, die Dekarbonisierung der Energiewelt und der Krieg Russlands gegen die Ukraine nähmen die Energieversorger noch stärker in die Pflicht, neue Quellen zu erschließen und die Versorgung auf neue Fundamente zu stellen.

Für Steinkamp bedeutet das, „konsequent mehr regionale Erzeugung, lokale und regionale Speichermöglichkeiten sowie mehr Beiträge und Autarkie hier vor Ort“. Er betonte den entschlossenen Willen aller, bis spätestens 2035 die Dekarbonisierung des Unternehmens abgeschlossen zu haben.

Mehr "Ja" statt "Not in my backyard"

Er stellte aber auch klar, dass dies die Rheinenergie nicht allein stemmen können. Solidarität sei gefragt: „Wir brauchen jetzt umgehend klare Unterstützung durch die Stadt (Köln) bei Genehmigungsverfahren, wir brauchen das Placet der Naturschutzverbände, und wir benötigen Bürger, die ‚Ja!‘ sagen zu einer grüneren und nachhaltigeren Rheinenergie, anstatt ‚Not in my backyard‘ (Nimby), etwa 'Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass, d. Red.) zu rufen.“

Steinkamp, der 2016 von Energie & Management mit dem Preis „Energiemanager des Jahres“ ausgezeichnet wurde, sprach bei der Jahrespressekonferenz auch einige persönliche Abschieds- und Dankesworte: „Unser Unternehmen befindet sich inmitten einer tiefgreifenden Veränderung. Ich habe dafür die Weichen mitgestellt und einige Züge auf die Fahrt geschickt. Wir haben als starkes Unternehmen viel erreicht, die Rheinenergie und mit ihr der Stadtwerke-Köln-Konzern gelten als Beispiel guter kommunaler Daseinsvorsorge und des Gemeinwohls. Wir haben ein tolles, gut dastehendes Unternehmen mit einer tollen Mannschaft, die alle notwendigen Veränderungen engagiert mitträgt und ins Werk setzt.“
 
Rheinenergie-Chef Dieter Steinkamp geht Ende Juli in den Ruhestand. Er wurde 2016 mit dem E&M-Preis "Energiemanager des Jahres" ausgezeichnet
Quelle: Rheinenergie


 

Mittwoch, 15.06.2022, 17:41 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Bilanz - Rheinenergie ohne Einbußen im Geschäftsjahr 2021
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Bilanz
Rheinenergie ohne Einbußen im Geschäftsjahr 2021
Vorstandschef Dieter Steinkamp hat zum letzten Mal die Geschäftszahlen der Kölner Rheinenergie vorgelegt.
Fast schon langweilig lesen sich die Bilanzzahlen des Geschäftsjahres 2021, liegen sie doch meist auf dem Niveau des Vorjahres. Allerdings bedeutet es auch, dass die Kölner Rheinenergie ganz gut durch die Krisen der letzten Zeit gekommen ist. Darauf wies auch der Vorstandsvorsitzende Dieter Steinkamp hin.

Für Steinkamp war es die letzte Bilanzpressekonferenz. Er geht Ende Juli in den Ruhestand. Andreas Feicht, früherer Chef der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) und zuletzt Staatssekretär unter dem vormaligen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), übernimmt.

Zuerst zu den Zahlen: Der Umsatz der Rheinenergie betrug im abgelaufenen Jahr 2,52 Mrd. Euro. Das Jahr zuvor lag die Zahl bei 2,47 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) betrug 245 Mio. Euro und erhöht sich ebenfalls leicht, um 6 Mio. Euro. Das Unternehmensergebnis beträgt für 2021 rund 173 Mio. Euro. Damit liegt es 3 Millionen Euro über dem Ergebnis des Vorjahres.

Einen Rückgang gab es hingegen bei den Investitionen. Wie Birgit Lichtenstein, kaufmännische Vorständin, erklärte, lag das Investitionsvolumen mit 114 Mio. Euro unter den 147 Mio. Euro von 2020. „Unsere Investitionen fließen hauptsächlich in die Infrastruktur, vor allem in Umspann- und Verteilungsanlagen sowie in die Netze“, sagte sie.

Der Personalbestand des Unternehmens sei entsprechend den Planungen leicht zurückgegangen. Er lag im Mittel bei rund 2.700 festangestellten Mitarbeitenden.

150 Jahre öffentliche Energie- und Wasserversorgung in Köln

Blickt man in den Geschäftsbericht, so zeigt sich, dass der Stromverkauf 2021 rückläufig war. 15,63 Mrd. kWh wurden abgesetzt. Im Jahr 2020 waren 16,37 kWh. Vor allem bei der Direktvermarktung gab es Einbußen.

Ein anderes Bild zeigt sich beim Gasabsatz: Hier wurden 8,31 Mrd. kWh abgesetzt, das Jahr zuvor waren es 8,17 Mrd. kWh. Getrieben wurde dies durch die Haushalts- und Gewerbekunden. Sie fragten im zweistelligen Prozentbereich mehr Erdgas nach.

„Wir blicken in diesem Jahr zurück auf 150 Jahre öffentlicher Energie- und Wasserversorgung für Köln“, erklärte Steinkamp weiter. Gleichwohl habe es selten so bewegte Zeiten gegeben wie aktuell. Der Klimawandel, die Dekarbonisierung der Energiewelt und der Krieg Russlands gegen die Ukraine nähmen die Energieversorger noch stärker in die Pflicht, neue Quellen zu erschließen und die Versorgung auf neue Fundamente zu stellen.

Für Steinkamp bedeutet das, „konsequent mehr regionale Erzeugung, lokale und regionale Speichermöglichkeiten sowie mehr Beiträge und Autarkie hier vor Ort“. Er betonte den entschlossenen Willen aller, bis spätestens 2035 die Dekarbonisierung des Unternehmens abgeschlossen zu haben.

Mehr "Ja" statt "Not in my backyard"

Er stellte aber auch klar, dass dies die Rheinenergie nicht allein stemmen können. Solidarität sei gefragt: „Wir brauchen jetzt umgehend klare Unterstützung durch die Stadt (Köln) bei Genehmigungsverfahren, wir brauchen das Placet der Naturschutzverbände, und wir benötigen Bürger, die ‚Ja!‘ sagen zu einer grüneren und nachhaltigeren Rheinenergie, anstatt ‚Not in my backyard‘ (Nimby), etwa 'Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass, d. Red.) zu rufen.“

Steinkamp, der 2016 von Energie & Management mit dem Preis „Energiemanager des Jahres“ ausgezeichnet wurde, sprach bei der Jahrespressekonferenz auch einige persönliche Abschieds- und Dankesworte: „Unser Unternehmen befindet sich inmitten einer tiefgreifenden Veränderung. Ich habe dafür die Weichen mitgestellt und einige Züge auf die Fahrt geschickt. Wir haben als starkes Unternehmen viel erreicht, die Rheinenergie und mit ihr der Stadtwerke-Köln-Konzern gelten als Beispiel guter kommunaler Daseinsvorsorge und des Gemeinwohls. Wir haben ein tolles, gut dastehendes Unternehmen mit einer tollen Mannschaft, die alle notwendigen Veränderungen engagiert mitträgt und ins Werk setzt.“
 
Rheinenergie-Chef Dieter Steinkamp geht Ende Juli in den Ruhestand. Er wurde 2016 mit dem E&M-Preis "Energiemanager des Jahres" ausgezeichnet
Quelle: Rheinenergie


 

Mittwoch, 15.06.2022, 17:41 Uhr
Stefan Sagmeister

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