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Energie & Management > Windkraft Onshore - Repowering als Chance für Wirtschaft und Klimaschutz forcieren
Quelle: Fotolia/DeVIce
Windkraft Onshore

Repowering als Chance für Wirtschaft und Klimaschutz forcieren

Einen Ausbaupfad für das Repowering von Windenergieanlagen nach der Bundestagswahl fordert die Landesverband für Erneuerbare Energien (LEE) Niedersachsen/Bremen.
Aktuell werden in Niedersachsen trotz großen Repoweringpotenzials zu wenige Projekte bezuschlagt. Aus diesem Anlass diskutierten am 18. August in Aurich Politiker und Verbandsvertreter über mögliche Lösungen. Eingeladen hatte die Landesverband für Erneuerbare Energien (LEE) Niedersachsen/Bremen. Das Repoweringpotenzial in Niedersachsen blieb im ersten Halbjahr 2021 weitgehend ungenutzt. So wurden lediglich Windenergieanlagen mit einer Leistung von 8 MW als Ersatz für Altanlagen errichtet.

Damit beträgt der Anteil der Repoweringleistung in Niedersachsen nur knapp 4 %. Das standorterhaltende Repowering biete aus Sicht des LEE zahlreiche Vorteile. So seien die Standorte im Allgemeinen von der Öffentlichkeit akzeptiert. Die verringerte Anlagenzahl durch leistungsstärkere neue Turbinen führe ebenfalls zu einer erhöhten Akzeptanz. Zudem sei die notwendige Infrastruktur wie Stromleitungen und Zuwegungen bereits vorhanden.

Diskussion zwischen Politik und Wirtschaft

Uwe Kiehne, Vorsitzender des Regionalverbandes Ostfriesland des Bundesverbandes Windenergie (BWE) appellierte an die anwesenden Politikerinnen und Politiker, akzeptierte Standorte für Repowering zu nutzen. Die Windenergie sei wesentlicher Bestandteil der ostfriesischen Wirtschaft. Bärbel Heidebroek, LEE-Vorsitzende und Anlagenbetreiberin, wies auf das Problem der Artenvielfalt in Windparks hin, die sich entgegen herkömmlicher Annahmen erst nach Inbetriebnahme angesiedelt haben. Ziel müsse jetzt sein, "alles was genehmigt ist auch zu bauen".

Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) kritisierte die gesetzlichen Hürden und mangelndes Flächenpotenzial, die dem Ausbau der Windenergie nicht nur in Ostfriesland, sondern in ganz Deutschland entgegenstehen. Sie forderte einen fairen Wettbewerb zwischen fossilen und erneuerbaren Energien. Dabei sei Windenergie als Masseträger der Energiewende unabdingbar.

Einfachere Genehmigungen gefordert

Stefan Wenzel (MdL Bündnis 90/die Grünen) sprach sich für ein konsequentes Repowering der Altanlagen aus. Beim Naturschutz wies er darauf hin, dass das Ziel immer der Erhalt von Populationen und nicht des einzelnen Individuums sein müsse und äußerte die Hoffnung, dass eine neue Bundesregierung das EEG entschlackt. Johann Saathoff (MdB SPD) plädierte für ein vereinfachtes Planungsverfahren für Windkraftanlagen.

Olaf Meinen, Landrat des Landkreises Aurich, erinnerte daran, dass Ostfriesland in den 1980er Jahren als Armenhaus Deutschlands galt. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien habe die Regionen einen massiven Aufschwung erlebt. Wichtig sei nun, Rechtssicherheit bei der Errichtung neuer Anlagen zu schaffen.

Rechtssicherheit benötigt gesellschaftliche Prioritäten

Amtsrichterin Sarah Buss erwiderte, dass sich Rechtssicherheit nicht immer ohne Weiteres herstellen lässt. Die Gesellschaft, so Buss, müsse sich entscheiden, welche Prioritäten beim Konflikt Artenschutz versus Ausbau der Erneuerbaren gesetzt werden. Aus Sicht der Rechtsprechung, die ein komplexes Regelwerk berücksichtigt, könnten nicht alle Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden.

Der Ausbau der Windkraft in Niedersachsen ist im ersten Halbjahr 2021 lediglich um 191 MW Leistung netto gestiegen. Dennoch führt das Land mit 22 % des Gesamtzubaus in Deutschland beim aktuellen Ländervergleich. Der LEE fordert, dass die niedersächsischen Landkreise in ihren Raumordnungsprogrammen deutlich mehr Flächen für Windkraftanlagen ausweisen. Das wird unter anderem durch den kürzlich vom Landeskabinett verabschiedeten Windenergieerlass gestützt, der ein Flächenziel von 2,1 % der Landesfläche für Windturbinen bis 2030 vorsieht.

Mittwoch, 18.08.2021, 15:57 Uhr
Susanne Harmsen
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Einen Ausbaupfad für das Repowering von Windenergieanlagen nach der Bundestagswahl fordert die Landesverband für Erneuerbare Energien (LEE) Niedersachsen/Bremen.
Aktuell werden in Niedersachsen trotz großen Repoweringpotenzials zu wenige Projekte bezuschlagt. Aus diesem Anlass diskutierten am 18. August in Aurich Politiker und Verbandsvertreter über mögliche Lösungen. Eingeladen hatte die Landesverband für Erneuerbare Energien (LEE) Niedersachsen/Bremen. Das Repoweringpotenzial in Niedersachsen blieb im ersten Halbjahr 2021 weitgehend ungenutzt. So wurden lediglich Windenergieanlagen mit einer Leistung von 8 MW als Ersatz für Altanlagen errichtet.

Damit beträgt der Anteil der Repoweringleistung in Niedersachsen nur knapp 4 %. Das standorterhaltende Repowering biete aus Sicht des LEE zahlreiche Vorteile. So seien die Standorte im Allgemeinen von der Öffentlichkeit akzeptiert. Die verringerte Anlagenzahl durch leistungsstärkere neue Turbinen führe ebenfalls zu einer erhöhten Akzeptanz. Zudem sei die notwendige Infrastruktur wie Stromleitungen und Zuwegungen bereits vorhanden.

Diskussion zwischen Politik und Wirtschaft

Uwe Kiehne, Vorsitzender des Regionalverbandes Ostfriesland des Bundesverbandes Windenergie (BWE) appellierte an die anwesenden Politikerinnen und Politiker, akzeptierte Standorte für Repowering zu nutzen. Die Windenergie sei wesentlicher Bestandteil der ostfriesischen Wirtschaft. Bärbel Heidebroek, LEE-Vorsitzende und Anlagenbetreiberin, wies auf das Problem der Artenvielfalt in Windparks hin, die sich entgegen herkömmlicher Annahmen erst nach Inbetriebnahme angesiedelt haben. Ziel müsse jetzt sein, "alles was genehmigt ist auch zu bauen".

Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) kritisierte die gesetzlichen Hürden und mangelndes Flächenpotenzial, die dem Ausbau der Windenergie nicht nur in Ostfriesland, sondern in ganz Deutschland entgegenstehen. Sie forderte einen fairen Wettbewerb zwischen fossilen und erneuerbaren Energien. Dabei sei Windenergie als Masseträger der Energiewende unabdingbar.

Einfachere Genehmigungen gefordert

Stefan Wenzel (MdL Bündnis 90/die Grünen) sprach sich für ein konsequentes Repowering der Altanlagen aus. Beim Naturschutz wies er darauf hin, dass das Ziel immer der Erhalt von Populationen und nicht des einzelnen Individuums sein müsse und äußerte die Hoffnung, dass eine neue Bundesregierung das EEG entschlackt. Johann Saathoff (MdB SPD) plädierte für ein vereinfachtes Planungsverfahren für Windkraftanlagen.

Olaf Meinen, Landrat des Landkreises Aurich, erinnerte daran, dass Ostfriesland in den 1980er Jahren als Armenhaus Deutschlands galt. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien habe die Regionen einen massiven Aufschwung erlebt. Wichtig sei nun, Rechtssicherheit bei der Errichtung neuer Anlagen zu schaffen.

Rechtssicherheit benötigt gesellschaftliche Prioritäten

Amtsrichterin Sarah Buss erwiderte, dass sich Rechtssicherheit nicht immer ohne Weiteres herstellen lässt. Die Gesellschaft, so Buss, müsse sich entscheiden, welche Prioritäten beim Konflikt Artenschutz versus Ausbau der Erneuerbaren gesetzt werden. Aus Sicht der Rechtsprechung, die ein komplexes Regelwerk berücksichtigt, könnten nicht alle Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden.

Der Ausbau der Windkraft in Niedersachsen ist im ersten Halbjahr 2021 lediglich um 191 MW Leistung netto gestiegen. Dennoch führt das Land mit 22 % des Gesamtzubaus in Deutschland beim aktuellen Ländervergleich. Der LEE fordert, dass die niedersächsischen Landkreise in ihren Raumordnungsprogrammen deutlich mehr Flächen für Windkraftanlagen ausweisen. Das wird unter anderem durch den kürzlich vom Landeskabinett verabschiedeten Windenergieerlass gestützt, der ein Flächenziel von 2,1 % der Landesfläche für Windturbinen bis 2030 vorsieht.

Mittwoch, 18.08.2021, 15:57 Uhr
Susanne Harmsen

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