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Energie & Management > Stadtwerke - Rekordjahr für Stadtwerke Flensburg durch Glück und Expansion
Bild: Jonas Rosenberger / E&M
Stadtwerke

Rekordjahr für Stadtwerke Flensburg durch Glück und Expansion

Ein wachsendes Kundengeschäft und unvorhersehbare Preisentwicklungen haben den Stadtwerken Flensburg ein Rekordjahr beschert. Der Umsatz lag erstmals über einer halben Milliarde Euro.
Als Überbringer guter Nachrichten beschließt der neue Chef der Stadtwerke Flensburg GmbH sein erstes Halbjahr im Amt. Dirk Wernicke, seit 1. Januar an der Flensburger Förde, hat ein gut bestelltes Feld übernommen und darf jetzt mit 527 Mio. Euro (plus 19 %) einen Rekordumsatz von erstmals mehr als einer halben Milliarde Euro vermelden. Zudem liegt die Anzahl der belieferten Kunden zum ersten Mal über der Marke von 300.000.

Niedrige Gaspreise und ein wachsendes Kundengeschäft in ganz Deutschland steigerten auch den Gewinn um 3,3 Mio. auf 18,4 Mio. Euro. Davon führen die Stadtwerke 7,3 Mio. Euro an die Kommune ab. Das operative Ergebnis (Ebit) wuchs um fast 10 % auf 33,4 Mio. Euro.

GuD-Kraftwerk im Corona-Jahr überraschend gut ausgelastet

Aufsichtsratsvorsitzender Rolf Hegert lobte die „vorausschauende Geschäftspolitik“ der alten Geschäftsleitung, der bis Silvester der zum Nürnberger Versorger N-Ergie abgewanderten Maik Render vorstand. Zugleich sei mit dem Ergebnis aber auch „ein wenig Glück verbunden“ gewesen. Denn dank der anhaltend niedrigen Gaspreise kam die erdgasbetriebene Gas- und Dampfturbinenanlage "Kessel 12" zu erheblich größerem Einsatz als gedacht.

Die gute Arbeit beim Ausbau des bundesweiten Kundengeschäfts überkompensierte die im Corona-Jahr 2020 gesunkene Nachfrage nach Energie. „Die niedrigen Gaspreise und gute KWK-Förderung dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den nächsten Jahren weitere große Investitionen bevorstehen, für die es jetzt gilt, Reserven anzulegen“, so Rolf Hegert. Von diesen Rücklagen will Geschäftsführer Dirk Wernicke Projekte zur CO2-neutralen Energieerzeugung und die Digitalisierung – vor allem in der Kundenkommunikation – vorantreiben.

Den Kundenstamm im Stromsegment haben die Stadtwerke Flensburg vor allem außerhalb des lokalen Versorgungsgebiets ausgebaut. 39.000 kamen bundesweit hinzu, das ist ein Plus von 18 % und erhöht die Gesamtzahl an versorgten Haushalten auf 255.000. Auch der Anstieg beim Stromabsatz um 18,2 % entfällt auf das Geschäft im Rest Deutschlands. Während an der dänischen Grenze (Flensburg, Glücksburg, Harrislee) mit 264 Mio. kWh rund 10 % weniger Strom verkauft wurde, waren es bundesweit 277 Mio. kWh mehr. Für den lokalen Rückgang wie den bundesweiten Zuwachs ist die jeweilige Nachfrage von Geschäftskunden verantwortlich.

Bundesweites Erdgasgeschäft bleibt der Wachstumstreiber

Wachstumstreiber ist auch im Jahr 2020 das Erdgasgeschäft. Der Absatz von Gas fiel gegenüber dem Vorjahr mehr als doppelt so hoch aus. Das hängt unmittelbar mit der Akquise von 16.000 Neukunden zusammen, was einem Plus von nahezu 60 % entspricht. Im Fernwärmebereich lag das Ergebnis witterungsbedingt um etwa 5 % unter dem des Jahres 2019.

Die Investitionen in den Glasfaserausbau sind auf 14 Mio. Euro angewachsen, sind aber gut eingesetztes Geld. Denn im Jahr 2020 erhöhten die Stadtwerke Flensburg die Zahl der angeschlossenen Haushalte um 2.000 auf nun 8.000. Wie im ersten Corona-Jahr nicht anders zu erwarten, fiel das Ergebnis des traditionellen Verlustbringers Öffentlicher Nahverkehr noch einmal schlechter aus. Der ÖPNV-Bereich liegt nunmehr mit 2,7 Mio. Euro im Soll.

Bei den Stadtwerken Flensburg kümmern sich inzwischen 610 Menschen um die verschiedenen Aufgaben, das ist wie bei der Zahl der Auszubildenden (54) ein leichter Zuwachs.
 
Kennzahl20202019
Umsatz (in Mio. Euro)527442
EBIT (in Mio. Euro)33,430,6
Gewinn (in Mio. Euro)18,415,1
Stromabsatz (in Mio. kWh)1.6601.404
Gasabsatz (in Mio. kWh)1.146538
Wärmeabsatz (in Mio. kWh)915961
Beschäftigte (inkl. Auszubildende)664656

Quelle: Stadtwerke Flensburg
 

Donnerstag, 20.05.2021, 16:19 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Stadtwerke - Rekordjahr für Stadtwerke Flensburg durch Glück und Expansion
Bild: Jonas Rosenberger / E&M
Stadtwerke
Rekordjahr für Stadtwerke Flensburg durch Glück und Expansion
Ein wachsendes Kundengeschäft und unvorhersehbare Preisentwicklungen haben den Stadtwerken Flensburg ein Rekordjahr beschert. Der Umsatz lag erstmals über einer halben Milliarde Euro.
Als Überbringer guter Nachrichten beschließt der neue Chef der Stadtwerke Flensburg GmbH sein erstes Halbjahr im Amt. Dirk Wernicke, seit 1. Januar an der Flensburger Förde, hat ein gut bestelltes Feld übernommen und darf jetzt mit 527 Mio. Euro (plus 19 %) einen Rekordumsatz von erstmals mehr als einer halben Milliarde Euro vermelden. Zudem liegt die Anzahl der belieferten Kunden zum ersten Mal über der Marke von 300.000.

Niedrige Gaspreise und ein wachsendes Kundengeschäft in ganz Deutschland steigerten auch den Gewinn um 3,3 Mio. auf 18,4 Mio. Euro. Davon führen die Stadtwerke 7,3 Mio. Euro an die Kommune ab. Das operative Ergebnis (Ebit) wuchs um fast 10 % auf 33,4 Mio. Euro.

GuD-Kraftwerk im Corona-Jahr überraschend gut ausgelastet

Aufsichtsratsvorsitzender Rolf Hegert lobte die „vorausschauende Geschäftspolitik“ der alten Geschäftsleitung, der bis Silvester der zum Nürnberger Versorger N-Ergie abgewanderten Maik Render vorstand. Zugleich sei mit dem Ergebnis aber auch „ein wenig Glück verbunden“ gewesen. Denn dank der anhaltend niedrigen Gaspreise kam die erdgasbetriebene Gas- und Dampfturbinenanlage "Kessel 12" zu erheblich größerem Einsatz als gedacht.

Die gute Arbeit beim Ausbau des bundesweiten Kundengeschäfts überkompensierte die im Corona-Jahr 2020 gesunkene Nachfrage nach Energie. „Die niedrigen Gaspreise und gute KWK-Förderung dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den nächsten Jahren weitere große Investitionen bevorstehen, für die es jetzt gilt, Reserven anzulegen“, so Rolf Hegert. Von diesen Rücklagen will Geschäftsführer Dirk Wernicke Projekte zur CO2-neutralen Energieerzeugung und die Digitalisierung – vor allem in der Kundenkommunikation – vorantreiben.

Den Kundenstamm im Stromsegment haben die Stadtwerke Flensburg vor allem außerhalb des lokalen Versorgungsgebiets ausgebaut. 39.000 kamen bundesweit hinzu, das ist ein Plus von 18 % und erhöht die Gesamtzahl an versorgten Haushalten auf 255.000. Auch der Anstieg beim Stromabsatz um 18,2 % entfällt auf das Geschäft im Rest Deutschlands. Während an der dänischen Grenze (Flensburg, Glücksburg, Harrislee) mit 264 Mio. kWh rund 10 % weniger Strom verkauft wurde, waren es bundesweit 277 Mio. kWh mehr. Für den lokalen Rückgang wie den bundesweiten Zuwachs ist die jeweilige Nachfrage von Geschäftskunden verantwortlich.

Bundesweites Erdgasgeschäft bleibt der Wachstumstreiber

Wachstumstreiber ist auch im Jahr 2020 das Erdgasgeschäft. Der Absatz von Gas fiel gegenüber dem Vorjahr mehr als doppelt so hoch aus. Das hängt unmittelbar mit der Akquise von 16.000 Neukunden zusammen, was einem Plus von nahezu 60 % entspricht. Im Fernwärmebereich lag das Ergebnis witterungsbedingt um etwa 5 % unter dem des Jahres 2019.

Die Investitionen in den Glasfaserausbau sind auf 14 Mio. Euro angewachsen, sind aber gut eingesetztes Geld. Denn im Jahr 2020 erhöhten die Stadtwerke Flensburg die Zahl der angeschlossenen Haushalte um 2.000 auf nun 8.000. Wie im ersten Corona-Jahr nicht anders zu erwarten, fiel das Ergebnis des traditionellen Verlustbringers Öffentlicher Nahverkehr noch einmal schlechter aus. Der ÖPNV-Bereich liegt nunmehr mit 2,7 Mio. Euro im Soll.

Bei den Stadtwerken Flensburg kümmern sich inzwischen 610 Menschen um die verschiedenen Aufgaben, das ist wie bei der Zahl der Auszubildenden (54) ein leichter Zuwachs.
 
Kennzahl20202019
Umsatz (in Mio. Euro)527442
EBIT (in Mio. Euro)33,430,6
Gewinn (in Mio. Euro)18,415,1
Stromabsatz (in Mio. kWh)1.6601.404
Gasabsatz (in Mio. kWh)1.146538
Wärmeabsatz (in Mio. kWh)915961
Beschäftigte (inkl. Auszubildende)664656

Quelle: Stadtwerke Flensburg
 

Donnerstag, 20.05.2021, 16:19 Uhr
Volker Stephan

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