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Energie & Management > Stromnetz - Rekordinvestitionen beim Netzausbau
Auch ein wichtiges Energiewende-Projekt von Tennet: Ein Teilstück der Westküstenleitung ist 2021 in Betrieb gegangen, Quelle: Tennet
Stromnetz

Rekordinvestitionen beim Netzausbau

Tennet hat 2021 rund 4 Mrd. Euro in den Ausbau des Stromnetzes investiert. Das gab der Ãœbertragungsnetzbetreiber bei der Vorlage seiner Jahreszahlen bekannt.
Den bereinigten Umsatz gibt Tennet mit 6,4 Mrd. Euro an nach 4,5 Mrd. Euro im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ohne Sondereffekte wird mit 801 Mio. Euro beziffert (796 Mio. Euro). Rund 4 Mrd. Euro wurden investiert, so viel wie noch nie. Dabei will der Konzern bis 2025 sogar mindestens 6 Mrd. Euro pro Jahr in die Hand nehmen, um in die Netze in Deutschland und den Niederlanden auszubauen und zu erhalten. Ein sicheres und zuverlässiges Hoch- und Höchstspannungsnetz sei ein entscheidender Faktor für das Gelingen der Energiewende, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.

Danach wurden bereits wichtige Netzausbauprojekte auf den Weg gebracht: Als großen Erfolg des vergangenen Jahres führt Tennet die kommerzielle Inbetriebnahme des Nordlink-Kabels an, das Deutschland über eine 623 Kilometer lange Unterseeleitung mit Norwegen verbindet. Sie kann mehr als 3,6 Mio. deutsche Haushalte mit kostengünstigem Wasserkraftstrom versorgen, wenn hierzulande Windkraft und Photovoltaik schwächeln.

Energiewende verlangt intelligente Lösungen

Manon van Beek, CEO von Tennet: "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, unser Netz für eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe aufzubauen. Zugleich steigt die Nachfrage nach kurzfristig verfügbaren Netzkapazitäten schnell an. Daher suchen wir nach Möglichkeiten, unser bestehendes Netz intelligenter zu nutzen und systemisch zu denken. Damit die Energiewende einen echten Sprung nach vorne macht, braucht es ganzheitliche Lösungen und eine integrierte Planung für das gesamte Energiesystem."

Das groß angelegte Investitionsprogramm von Tennet erfordere eine breite, nachhaltige und zeitnahe Finanzierung mit einem ausgewogenes Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital, um solide Kreditratings aufrechtzuerhalten. Man begrüße daher, dass die niederländische Regierung angekündigt hat, 4,25 Mrd. Euro an Eigenkapital für die Aktivitäten dort zur Verfügung zu stellen. In Deutschland würden derzeit verschiedene Optionen geprüft und man sei zuversichtlich, dass in Abstimmung mit dem Shareholder, dem niederländischen Finanzministerium, im Jahr 2022 eine Lösung gefunden werden kann.

CFO Arina Freitag erklärte: "Dieses Jahrzehnt erfordert Rekordinvestitionen in die Energiewende in Deutschland, den Niederlanden und Europa. Als Übertragungsnetzbetreiber, der das große Offshore-Potenzial der Nordsee mit den Industriezentren verbindet, wird Tennet einen großen Beitrag leisten, um die Klimaziele unserer Regierungen zu verwirklichen."

Im vergangenen Juni habe Tennet seine mit 1,8 Mrd. Euro größte und erste grüne Euro-Anleihe mit dreifacher Tranche ausgegeben. Damit festige das Unternehmen seinen Status als einer der drei größten Emittenten nachhaltiger, grüner Anleihen in Europa. 2021 sei der Zugang zu den Fremdfinanzierungsmärkten außergewöhnlich gut gewesen.

Wie Tennet ankündigte, wird der Schwerpunkt in den kommenden Jahren weiter darauf liegen, die Umsetzung der Projekte zu beschleunigen und an intelligenten Lösungen gegen Netzengpässe zu arbeiten. Wichtig sei es zudem, Flexibilitäten netzdienlich zu nutzen. Dafür arbeite man an verschiedenen Lösungsansätzen, wie Demand Side Management, Wasserstoffinnovationen zur Speicherung und die Einbindung von dezentralen Flexibilitäten wie Elektrofahrzeugen.

Ermutigende Rahmenbedingungen der Politik gefragt

Um den Netzausbau zu beschleunigen, fordert der Übertragungsnetzbetreiber dringend schlanke und moderne Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie politische Unterstützung auf allen Ebenen. Darüber hinaus sei eine vorausschauende, innovationsfördernde Regulierung entscheidend, um den Fortschritt zu beschleunigen. Die Marktteilnehmer warteten auf Rahmenbedingungen, die sie ermutigen, in großem Umfang in erneuerbare Energien, Flexibilitäten sowie Netzinnovationen zu investieren. Eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten und gesellschaftliche Verantwortung werde über den Erfolg der Energiewende entscheiden.

Ebenfalls hohe Priorität hat für Tennet die Rekrutierung von technischen Fachkräften. Der Konzern möchte seine Belegschaft weiter ausbauen und sieht gezielte Investitionen in die technische Ausbildung als notwendig an, um den anhaltenden Mangel in diesem Bereich zu beheben. Dazu gehört eine enge Zusammenarbeit mit weiterführenden Schulen und höheren Berufsbildungseinrichtungen.

Der Annual Report kann in englischer Sprache auf der Internetseite von Tennet abgerufen werden.
 
Finanzkennzahlen von Tennet in Mio. Euro
 20212020
Einnahmen6,44,5
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit)834910
Ebit ohne Sondereffekte801796
Investitionen in Anlagevermögen4,03,4
Verzinsliche Nettoverschuldung15,614,0
Eigenkapital7,87,5
Quelle: Tennet

Mittwoch, 16.03.2022, 15:44 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Stromnetz - Rekordinvestitionen beim Netzausbau
Auch ein wichtiges Energiewende-Projekt von Tennet: Ein Teilstück der Westküstenleitung ist 2021 in Betrieb gegangen, Quelle: Tennet
Stromnetz
Rekordinvestitionen beim Netzausbau
Tennet hat 2021 rund 4 Mrd. Euro in den Ausbau des Stromnetzes investiert. Das gab der Ãœbertragungsnetzbetreiber bei der Vorlage seiner Jahreszahlen bekannt.
Den bereinigten Umsatz gibt Tennet mit 6,4 Mrd. Euro an nach 4,5 Mrd. Euro im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ohne Sondereffekte wird mit 801 Mio. Euro beziffert (796 Mio. Euro). Rund 4 Mrd. Euro wurden investiert, so viel wie noch nie. Dabei will der Konzern bis 2025 sogar mindestens 6 Mrd. Euro pro Jahr in die Hand nehmen, um in die Netze in Deutschland und den Niederlanden auszubauen und zu erhalten. Ein sicheres und zuverlässiges Hoch- und Höchstspannungsnetz sei ein entscheidender Faktor für das Gelingen der Energiewende, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.

Danach wurden bereits wichtige Netzausbauprojekte auf den Weg gebracht: Als großen Erfolg des vergangenen Jahres führt Tennet die kommerzielle Inbetriebnahme des Nordlink-Kabels an, das Deutschland über eine 623 Kilometer lange Unterseeleitung mit Norwegen verbindet. Sie kann mehr als 3,6 Mio. deutsche Haushalte mit kostengünstigem Wasserkraftstrom versorgen, wenn hierzulande Windkraft und Photovoltaik schwächeln.

Energiewende verlangt intelligente Lösungen

Manon van Beek, CEO von Tennet: "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, unser Netz für eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe aufzubauen. Zugleich steigt die Nachfrage nach kurzfristig verfügbaren Netzkapazitäten schnell an. Daher suchen wir nach Möglichkeiten, unser bestehendes Netz intelligenter zu nutzen und systemisch zu denken. Damit die Energiewende einen echten Sprung nach vorne macht, braucht es ganzheitliche Lösungen und eine integrierte Planung für das gesamte Energiesystem."

Das groß angelegte Investitionsprogramm von Tennet erfordere eine breite, nachhaltige und zeitnahe Finanzierung mit einem ausgewogenes Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital, um solide Kreditratings aufrechtzuerhalten. Man begrüße daher, dass die niederländische Regierung angekündigt hat, 4,25 Mrd. Euro an Eigenkapital für die Aktivitäten dort zur Verfügung zu stellen. In Deutschland würden derzeit verschiedene Optionen geprüft und man sei zuversichtlich, dass in Abstimmung mit dem Shareholder, dem niederländischen Finanzministerium, im Jahr 2022 eine Lösung gefunden werden kann.

CFO Arina Freitag erklärte: "Dieses Jahrzehnt erfordert Rekordinvestitionen in die Energiewende in Deutschland, den Niederlanden und Europa. Als Übertragungsnetzbetreiber, der das große Offshore-Potenzial der Nordsee mit den Industriezentren verbindet, wird Tennet einen großen Beitrag leisten, um die Klimaziele unserer Regierungen zu verwirklichen."

Im vergangenen Juni habe Tennet seine mit 1,8 Mrd. Euro größte und erste grüne Euro-Anleihe mit dreifacher Tranche ausgegeben. Damit festige das Unternehmen seinen Status als einer der drei größten Emittenten nachhaltiger, grüner Anleihen in Europa. 2021 sei der Zugang zu den Fremdfinanzierungsmärkten außergewöhnlich gut gewesen.

Wie Tennet ankündigte, wird der Schwerpunkt in den kommenden Jahren weiter darauf liegen, die Umsetzung der Projekte zu beschleunigen und an intelligenten Lösungen gegen Netzengpässe zu arbeiten. Wichtig sei es zudem, Flexibilitäten netzdienlich zu nutzen. Dafür arbeite man an verschiedenen Lösungsansätzen, wie Demand Side Management, Wasserstoffinnovationen zur Speicherung und die Einbindung von dezentralen Flexibilitäten wie Elektrofahrzeugen.

Ermutigende Rahmenbedingungen der Politik gefragt

Um den Netzausbau zu beschleunigen, fordert der Übertragungsnetzbetreiber dringend schlanke und moderne Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie politische Unterstützung auf allen Ebenen. Darüber hinaus sei eine vorausschauende, innovationsfördernde Regulierung entscheidend, um den Fortschritt zu beschleunigen. Die Marktteilnehmer warteten auf Rahmenbedingungen, die sie ermutigen, in großem Umfang in erneuerbare Energien, Flexibilitäten sowie Netzinnovationen zu investieren. Eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten und gesellschaftliche Verantwortung werde über den Erfolg der Energiewende entscheiden.

Ebenfalls hohe Priorität hat für Tennet die Rekrutierung von technischen Fachkräften. Der Konzern möchte seine Belegschaft weiter ausbauen und sieht gezielte Investitionen in die technische Ausbildung als notwendig an, um den anhaltenden Mangel in diesem Bereich zu beheben. Dazu gehört eine enge Zusammenarbeit mit weiterführenden Schulen und höheren Berufsbildungseinrichtungen.

Der Annual Report kann in englischer Sprache auf der Internetseite von Tennet abgerufen werden.
 
Finanzkennzahlen von Tennet in Mio. Euro
 20212020
Einnahmen6,44,5
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit)834910
Ebit ohne Sondereffekte801796
Investitionen in Anlagevermögen4,03,4
Verzinsliche Nettoverschuldung15,614,0
Eigenkapital7,87,5
Quelle: Tennet

Mittwoch, 16.03.2022, 15:44 Uhr
Günter Drewnitzky

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