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Energie & Management > Wasserstoff - Region Emscher-Lippe plant 40 Projekte bis 2030
Bild: Fotolia
Wasserstoff

Region Emscher-Lippe plant 40 Projekte bis 2030

Ein Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft hat einen „Fahrplan“ dafür aufgestellt, wie das nördliche Ruhrgebiet zur Wasserstoff-Modellregion werden soll.
„Nach dem blauen Himmel an der Ruhr kommt jetzt die grüne Industrie an Emscher und Lippe“. Das prophezeite der Präsidiumsvorsitzender der WiN Emscher-Lippe GmbH, Bodo Klimpel bei der Vorstellung des Fahrplans, mit dem die Wasserstoffwirtschaft in der Region aufgebaut werden soll. Das kommunale Unternehmen, das die Wirtschaftsförderung koordiniert, rechnet mit hohen Investitionen: Bis zum Jahr 2030, so die Erwartungen, pumpen Staat und Wirtschaft 1 Mrd. in das Vorhaben. Das Geld soll in mehr als 40 Projekte fließen, wie die „Wasserstoffkoordinatoren Emscher-Lippe“ mitteilen.

Anderthalb Jahre habe man am Konzept gearbeitet, hinter dem ein Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft steht. „Wir nutzen die vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen, um so schneller und kostengünstiger eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen als andere Regionen“, sagte Klimpel.

Zentraler Baustein auf dem Weg zur grünen Industrieregion sei der Ausbau der Infrastruktur, sagte Regierungspräsidentin Dorothee Feller und verwies auf die schon existierende Wasserstoff-Pipline in der Region – „die längste Deutschlands“. Das vom Bund geförderte Projekt „GET H2“ werde ein öffentlich zugängliches Netz schaffen, das die Wirtschaft mit grünem Wasserstoff aus dem Emsland versorgt. Dieses Netz werde perspektivisch die Region mit den Nordseehäfen Rotterdam, Antwerpen und Wilhelmshaven und dem Rheinland verbinden, kündigte Feller an.

Ein Schwerpunkt: Wasserstoff-Mobilität

Mit dem Fahrplan soll auch der Verkehrssektor ein gute Stück vorankommen: „Wir wollen den Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor, der heute noch bundesweit bei 7,3 Prozent liegt, in unserer Region bis 2030 auf 30 Prozent steigern“, sagte der Oberbürgermeister der Stadt Bottrop, Bernd Tischler. Im Jahr 2030 sollen 1.000 Lkw, 120 Busse und 100 Müllfahrzeuge von Brennstoffzellen angetrieben werden und in jeder Stadt mindestens eine Wasserstofftankstelle stehen.

Die Roadmap weise den Weg in die Klimaneutralität und werde zugleich durch „Versorgungskonzepte für Quartiere und neue Mobilität zu neuer Lebensqualität führen“, sagte Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge. „Die Vorreiterrolle der Industrie kann den Weg zu Unternehmensansiedlungen ebnen und den konsequenten Einsatz von grünen Wasserstofftechnologien zu einem Exportschlager aus dem nördlichen Ruhrgebiet machen.“

Die Umsetzung des Fahrplans sehen die Projektpartner als „Kraftakt“. „Das Ziel der Klimaneutralität stellt die Industrie vor enorme Herausforderungen“, betonte Lars Baumgürtel, Vizepräsident der IHK Nord Westfalen. Um sie zu stemmen, müsse der Mittelstand genauso wie die Großindustrie Zugang zu grünem Wasserstoff erhalten.

Mittwoch, 7.07.2021, 16:58 Uhr
Manfred Fischer
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Wasserstoff
Region Emscher-Lippe plant 40 Projekte bis 2030
Ein Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft hat einen „Fahrplan“ dafür aufgestellt, wie das nördliche Ruhrgebiet zur Wasserstoff-Modellregion werden soll.
„Nach dem blauen Himmel an der Ruhr kommt jetzt die grüne Industrie an Emscher und Lippe“. Das prophezeite der Präsidiumsvorsitzender der WiN Emscher-Lippe GmbH, Bodo Klimpel bei der Vorstellung des Fahrplans, mit dem die Wasserstoffwirtschaft in der Region aufgebaut werden soll. Das kommunale Unternehmen, das die Wirtschaftsförderung koordiniert, rechnet mit hohen Investitionen: Bis zum Jahr 2030, so die Erwartungen, pumpen Staat und Wirtschaft 1 Mrd. in das Vorhaben. Das Geld soll in mehr als 40 Projekte fließen, wie die „Wasserstoffkoordinatoren Emscher-Lippe“ mitteilen.

Anderthalb Jahre habe man am Konzept gearbeitet, hinter dem ein Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft steht. „Wir nutzen die vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen, um so schneller und kostengünstiger eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen als andere Regionen“, sagte Klimpel.

Zentraler Baustein auf dem Weg zur grünen Industrieregion sei der Ausbau der Infrastruktur, sagte Regierungspräsidentin Dorothee Feller und verwies auf die schon existierende Wasserstoff-Pipline in der Region – „die längste Deutschlands“. Das vom Bund geförderte Projekt „GET H2“ werde ein öffentlich zugängliches Netz schaffen, das die Wirtschaft mit grünem Wasserstoff aus dem Emsland versorgt. Dieses Netz werde perspektivisch die Region mit den Nordseehäfen Rotterdam, Antwerpen und Wilhelmshaven und dem Rheinland verbinden, kündigte Feller an.

Ein Schwerpunkt: Wasserstoff-Mobilität

Mit dem Fahrplan soll auch der Verkehrssektor ein gute Stück vorankommen: „Wir wollen den Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor, der heute noch bundesweit bei 7,3 Prozent liegt, in unserer Region bis 2030 auf 30 Prozent steigern“, sagte der Oberbürgermeister der Stadt Bottrop, Bernd Tischler. Im Jahr 2030 sollen 1.000 Lkw, 120 Busse und 100 Müllfahrzeuge von Brennstoffzellen angetrieben werden und in jeder Stadt mindestens eine Wasserstofftankstelle stehen.

Die Roadmap weise den Weg in die Klimaneutralität und werde zugleich durch „Versorgungskonzepte für Quartiere und neue Mobilität zu neuer Lebensqualität führen“, sagte Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge. „Die Vorreiterrolle der Industrie kann den Weg zu Unternehmensansiedlungen ebnen und den konsequenten Einsatz von grünen Wasserstofftechnologien zu einem Exportschlager aus dem nördlichen Ruhrgebiet machen.“

Die Umsetzung des Fahrplans sehen die Projektpartner als „Kraftakt“. „Das Ziel der Klimaneutralität stellt die Industrie vor enorme Herausforderungen“, betonte Lars Baumgürtel, Vizepräsident der IHK Nord Westfalen. Um sie zu stemmen, müsse der Mittelstand genauso wie die Großindustrie Zugang zu grünem Wasserstoff erhalten.

Mittwoch, 7.07.2021, 16:58 Uhr
Manfred Fischer

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