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Energie & Management > Windkraft - Recycling statt Verbrennung für alte Rotorblätter
Quelle: Fotolia / zentilia
Windkraft

Recycling statt Verbrennung für alte Rotorblätter

Grünstrom produzieren und zugleich Mülldeponien füllen? Das passt für Windturbinenhersteller nicht mehr zusammen. Auch GE will bis 2030 komplett recycelbare Turbinenblätter nutzen.
Der Trend zu erneuerbaren Energien hilft gegen die Klimakatastrophe - schafft aber Probleme an anderer Stelle: Die Europäische Umweltagentur (EEA) warnt in einem Bericht für 2030 vor 4,75 Mio. Tonnen Müll pro Jahr allein aus ausrangierten Windturbinen. 

Dem wollen immer mehr Hersteller etwas entgegensetzen: LM Wind Power, eine Tochter von GE Renewable Energy, hat nun angekündigt, bis 2030 "Zero Waste Blades" auf den Markt zu bringen - Rotorblätter, die keinen Abfall mehr nach sich ziehen. 

Rotorblätter bestehen in der Regel neben Füllmaterial wie Balsaholz oder Kunststoffschaum vor allem aus glas- oder carbonfaserverstärkten Kunststoffen, die sich biologisch selbst kaum abbauen und deren Bestandteile sich auch fast nicht trennen und wiederverwerten lassen. Nach der Demontage von Windenergieanlagen werden die zerkleinerten Rotorblätter oft in Zementöfen mitverbrannt oder sie landen auf Mülldeponien.

Verschärfend kommt noch dazu: Laut Forschungsergebnissen von GE landen 20 bis 25 % der für ein Rotorblatt eingekauften Rohstoffe gar nicht erst in der Turbine, sondern fallen schon beim Herstellungsprozess als Müll an. 

Hanif Mashal, Vice President Engineering and Technology bei LM Wind Power: "Wir werden in den kommenden Jahren verstärkt einen Blick auf die Lieferkette werfen, um diesen Anteil zu reduzieren und den verbleibenden Anteil an Müll aus der Produktion gemeinsam mit den Lieferanten zu recyceln." Zugleich arbeitet LM Wind Power im Projekt "ZEBRA" (Zero wastE Blade ReseArch) an Rotorblättern, die am Ende ihres Lebens vollständig recycelt werden können. Eine Möglichkeit dabei ist die Entwicklung von Verbund-Materialien, deren Bestandteile sich dabei anders als bei heutigen Composites chemisch auflösen und auf diese Weise rückgewinnen lassen. 

Einen ähnlichen Weg geht auch Siemens Gamesa, die Mitte Oktober die Produktion der ersten voll recycelbaren Rotorblätter für den RWE-Offshore-Windpark Kaskasi vermeldet haben. Die chemische Struktur eines neuen Harztyps ermöglicht es, das Harz am Ende der Lebensdauer des Blattes effizient von den anderen Komponenten zu trennen. 


Dienstag, 23.11.2021, 13:48 Uhr
Peter Koller
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Grünstrom produzieren und zugleich Mülldeponien füllen? Das passt für Windturbinenhersteller nicht mehr zusammen. Auch GE will bis 2030 komplett recycelbare Turbinenblätter nutzen.
Der Trend zu erneuerbaren Energien hilft gegen die Klimakatastrophe - schafft aber Probleme an anderer Stelle: Die Europäische Umweltagentur (EEA) warnt in einem Bericht für 2030 vor 4,75 Mio. Tonnen Müll pro Jahr allein aus ausrangierten Windturbinen. 

Dem wollen immer mehr Hersteller etwas entgegensetzen: LM Wind Power, eine Tochter von GE Renewable Energy, hat nun angekündigt, bis 2030 "Zero Waste Blades" auf den Markt zu bringen - Rotorblätter, die keinen Abfall mehr nach sich ziehen. 

Rotorblätter bestehen in der Regel neben Füllmaterial wie Balsaholz oder Kunststoffschaum vor allem aus glas- oder carbonfaserverstärkten Kunststoffen, die sich biologisch selbst kaum abbauen und deren Bestandteile sich auch fast nicht trennen und wiederverwerten lassen. Nach der Demontage von Windenergieanlagen werden die zerkleinerten Rotorblätter oft in Zementöfen mitverbrannt oder sie landen auf Mülldeponien.

Verschärfend kommt noch dazu: Laut Forschungsergebnissen von GE landen 20 bis 25 % der für ein Rotorblatt eingekauften Rohstoffe gar nicht erst in der Turbine, sondern fallen schon beim Herstellungsprozess als Müll an. 

Hanif Mashal, Vice President Engineering and Technology bei LM Wind Power: "Wir werden in den kommenden Jahren verstärkt einen Blick auf die Lieferkette werfen, um diesen Anteil zu reduzieren und den verbleibenden Anteil an Müll aus der Produktion gemeinsam mit den Lieferanten zu recyceln." Zugleich arbeitet LM Wind Power im Projekt "ZEBRA" (Zero wastE Blade ReseArch) an Rotorblättern, die am Ende ihres Lebens vollständig recycelt werden können. Eine Möglichkeit dabei ist die Entwicklung von Verbund-Materialien, deren Bestandteile sich dabei anders als bei heutigen Composites chemisch auflösen und auf diese Weise rückgewinnen lassen. 

Einen ähnlichen Weg geht auch Siemens Gamesa, die Mitte Oktober die Produktion der ersten voll recycelbaren Rotorblätter für den RWE-Offshore-Windpark Kaskasi vermeldet haben. Die chemische Struktur eines neuen Harztyps ermöglicht es, das Harz am Ende der Lebensdauer des Blattes effizient von den anderen Komponenten zu trennen. 


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