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Energie & Management > Gasnetz -
Quelle: Shutterstock / Visionsi
Gasnetz

"Ready4H2" sieht Leitungen fast vollständig wasserstofffähig

96 % des Verteilnetzes in 16 europäischen Ländern sind für die Umstellung auf Wasserstoff geeignet. Dies zeigt ein aktueller Bericht des "Ready4H2"-Projektes. 
Unter dem Namen Ready for H2 sind mittlerweile 90 europäische Gasversorger aus 16 Ländern Europas zusammengeschlossen, darunter Belgien, Deutschland, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Tschechische Republik, Dänemark, Frankreich, Irland, Österreich. Slowakei und Schweden. Dem jüngst im Oktober gestarteten Projekt geht es um ein gemeinsames Verständnis dafür, wie Verteilnetzbetreiber die Einspeisung und Nutzung von Wasserstoff erleichtern können. Deutschland ist durch die deutsche Verteilnetzinitiative "H2vorOrt" im Projekt vertreten.

Im ersten veröffentlichten Bericht von Ready for H2 kommen die Mitgliedsunternehmen zu dem Ergebnis, das aktuell 1.151.000 Kilometer und damit 96 % ihrer Gas-Pipelines bereit sind für die Umstellung auf Wasserstoff. "Wir werden die Gasverteilnetze in der Europäischen Union ohne größere Eingriffe zu einer Versorgungsinfrastruktur für klimaneutralen Wasserstoff transformieren können", versichert Peter Kristensen, der Vorsitzende der Initiative.

Unterstützung bekommt er von Florian Feller, dem Vorsitzenden der deutschen Verteilnetzinitiative "H2vorOrt", über die Deutschland im internationalen Projekt "ready4H2" vertreten ist. Feller: "Auch in Deutschland sind die über 522.000 Leitungskilometer der Gasverteilnetze eine tragende Säule für den Erfolg der Energiewende und den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft."

Bei der Umstellung der Gasnetze auf Wasserstoff gebe es nur wenige technologische Herausforderungen, die kurzfristig lösbar seien. "Schwer wiegen eine Reihe marktlicher und regulatorischer Hindernisse. Dazu gehören Unsicherheiten in Bezug auf Preis und verfügbare Mengen sowie ein fehlendes Regelwerk auf EU-Ebene", bemängelt Feller.

Mix aus reinen H2-Netzen und Beimischung von H2

Nach Meinung der internationalen Initiative Ready for H2 soll die Europäische Union die Verteilnetzbetreiber bei der Verantwortung für die zukünftige Flächenversorgung mit Wasserstoff mehr in die Pflicht nehmen. Der Handlungsspielraum zur Erreichung der Klimaneutralität sollte hierzu auf nationaler und regionaler Ebene möglichst flexibel gestaltet sein.  

"Für uns steht fest, dass die Energiewende stets vor Ort bei den Kunden und in den Kommunen geschieht", erklären Kristensen und Feller den Tenor des vorgelegten Ready for H2-Berichts. Die jeweilige Situation vor Ort müsse in der kommenden EU-Gesetzgebung anerkannt werden. Es sollte daher die Möglichkeit geschaffen werden, dass Verteilnetzbetreiber neben der Beimischung von Wasserstoff in Erdgasnetze auch reine Wasserstoffnetze betreiben dürfen. "Darüber hinaus sollten die Mitgliedstaaten den Verteilernetzbetreibern den Auftrag erteilen, die Gasqualität in ihren einzelnen Netzen zu verwalten, um so ihren Kunden die Dekarbonisierung zu ermöglichen“, fordern Kristensen und Feller.

Der Bericht von Ready for H2 ist als Präsentation unter dem Titel "Europe's Local Hydrogen Networks" im Internet abrufbar. 

Montag, 13.12.2021, 15:40 Uhr
Davina Spohn
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Gasnetz
"Ready4H2" sieht Leitungen fast vollständig wasserstofffähig
96 % des Verteilnetzes in 16 europäischen Ländern sind für die Umstellung auf Wasserstoff geeignet. Dies zeigt ein aktueller Bericht des "Ready4H2"-Projektes. 
Unter dem Namen Ready for H2 sind mittlerweile 90 europäische Gasversorger aus 16 Ländern Europas zusammengeschlossen, darunter Belgien, Deutschland, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Tschechische Republik, Dänemark, Frankreich, Irland, Österreich. Slowakei und Schweden. Dem jüngst im Oktober gestarteten Projekt geht es um ein gemeinsames Verständnis dafür, wie Verteilnetzbetreiber die Einspeisung und Nutzung von Wasserstoff erleichtern können. Deutschland ist durch die deutsche Verteilnetzinitiative "H2vorOrt" im Projekt vertreten.

Im ersten veröffentlichten Bericht von Ready for H2 kommen die Mitgliedsunternehmen zu dem Ergebnis, das aktuell 1.151.000 Kilometer und damit 96 % ihrer Gas-Pipelines bereit sind für die Umstellung auf Wasserstoff. "Wir werden die Gasverteilnetze in der Europäischen Union ohne größere Eingriffe zu einer Versorgungsinfrastruktur für klimaneutralen Wasserstoff transformieren können", versichert Peter Kristensen, der Vorsitzende der Initiative.

Unterstützung bekommt er von Florian Feller, dem Vorsitzenden der deutschen Verteilnetzinitiative "H2vorOrt", über die Deutschland im internationalen Projekt "ready4H2" vertreten ist. Feller: "Auch in Deutschland sind die über 522.000 Leitungskilometer der Gasverteilnetze eine tragende Säule für den Erfolg der Energiewende und den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft."

Bei der Umstellung der Gasnetze auf Wasserstoff gebe es nur wenige technologische Herausforderungen, die kurzfristig lösbar seien. "Schwer wiegen eine Reihe marktlicher und regulatorischer Hindernisse. Dazu gehören Unsicherheiten in Bezug auf Preis und verfügbare Mengen sowie ein fehlendes Regelwerk auf EU-Ebene", bemängelt Feller.

Mix aus reinen H2-Netzen und Beimischung von H2

Nach Meinung der internationalen Initiative Ready for H2 soll die Europäische Union die Verteilnetzbetreiber bei der Verantwortung für die zukünftige Flächenversorgung mit Wasserstoff mehr in die Pflicht nehmen. Der Handlungsspielraum zur Erreichung der Klimaneutralität sollte hierzu auf nationaler und regionaler Ebene möglichst flexibel gestaltet sein.  

"Für uns steht fest, dass die Energiewende stets vor Ort bei den Kunden und in den Kommunen geschieht", erklären Kristensen und Feller den Tenor des vorgelegten Ready for H2-Berichts. Die jeweilige Situation vor Ort müsse in der kommenden EU-Gesetzgebung anerkannt werden. Es sollte daher die Möglichkeit geschaffen werden, dass Verteilnetzbetreiber neben der Beimischung von Wasserstoff in Erdgasnetze auch reine Wasserstoffnetze betreiben dürfen. "Darüber hinaus sollten die Mitgliedstaaten den Verteilernetzbetreibern den Auftrag erteilen, die Gasqualität in ihren einzelnen Netzen zu verwalten, um so ihren Kunden die Dekarbonisierung zu ermöglichen“, fordern Kristensen und Feller.

Der Bericht von Ready for H2 ist als Präsentation unter dem Titel "Europe's Local Hydrogen Networks" im Internet abrufbar. 

Montag, 13.12.2021, 15:40 Uhr
Davina Spohn

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