Ralf Büring wirft nach Differenzen Lingener Geschäftsführung hin

Ein Dreivierteljahr haben die Stadtwerke Lingen Zeit, ihre Führungsspitze neu zu sortieren. Sie müssen in dieser Zeitspanne Ersatz für den aktuellen Geschäftsführer Ralf Büring finden. Er hat jetzt seinen Rückzug bei den Niedersachsen für Ende des Jahres 2023 angekündigt.

Bemerkenswert ist die Begründung für sein Ausscheiden. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung spricht Ralf Büring davon, dass seine Vorstellungen von der Ausrichtung und Führung des Unternehmens unterschiedlich seien gegenüber denen seines Amtskollegen. Ralf Büring ist für den kaufmännischen Part bei den Stadtwerken zuständig, sein Pendant Hans-Martin Gall für den technischen Bereich.

Zusammengearbeitet hat das Führungsduo seit dem 1. Oktober 2018, als Ralf Büring von der Geschäftsführung der Emco-Bautechnik zu den Stadtwerken gewechselt war und die Nachfolge des pensionierten Ulrich Boss angetreten hatte. Hans-Martin Gall ist gut zwei Jahre länger beim Versorger an der Ems tätig.

Ursprüngliche Laufzeit des Arbeitspapiers bis 2028

Bislang ist der Wunsch Ralf Bürings überliefert, dass der Aufsichtsrat dessen Demission zum anvisierten Zeitpunkt genehmigen möge. Auf Anfrage unserer Redaktion teile Oberbürgermeister Dieter Krone (parteilos), der dem Aufsichtsrat des Versorgers vorsteht, das Kontrollgremium habe dem "Aufhebungsvertrag und der Abberufung Ralf Bürings als Geschäftsführer mit Ablauf des 31. Dezember 2023 zugestimmt".

Ralf Bürings Vertrag hatte ursprünglich eine Laufzeit bis ins Jahr 2028. Für ihn ist der Ausstieg ein Einschnitt, stammt er doch aus Lingen und war dort jahrelang an unterschiedlichen Stellen beschäftigt, zum Beispiel als Erster Stadtrat in der Verwaltung der Kommune. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke erklärte weiter, sich nun auf die Suche nach einer geeigneten Nachfolgerin oder einen geeigneten Nachfolger begeben zu wollen.

Die Muttergesellschaft der Stadtwerke Lingen GmbH sind die städtischen Wirtschaftsbetriebe. Sie halten knapp 60 Prozent am Versorger, das Eon-Tochterunternehmen Westenergie ist mit 40 Prozent beteiligt. Die Stadtwerke betreiben die Netze für Strom, Erdgas, Wärme und Wasser.