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Energie & Management > Wasserstoff - RAG zeigt, was geht
Wasserstoffspeicher Rubensdorf. Quelle: RAG Austria
Wasserstoff

RAG zeigt, was geht

Wasserstoff ist ein Hoffnungsträger für die Energiewende und die Dekarbonisierung der Industrie. Ein Demonstrationsprojekt zur Herstellung und Speicherung läuft derzeit in Österreich.
Künftig soll Wasserstoff in Porenspeichern gespeichert werden. Wie dies funktioniert, zeigt die RAG Austria in einem Demonstrationsprojekt im österreichischen Rubensdorf. Dort speicherte das Unternehmen zwischen November 2023 und April 2024 Wasserstoff ein. Im Mai wurde die Ausspeicherung simuliert.

Allerdings gilt es zu beachten: Wasserstoff hat nur ein Drittel des Energiegehalts von Erdgas, benötigt aber die gleiche Speicherkapazität. Was dies für Österreich bedeutet, erläutert Stephan Bauer von RAG Green Gas Technology bei einem Termin mit Journalisten: „Österreich hat eine Energiespeicherkapazität von 97 TWh Erdgas. Wandeln wir die Erdgasspeicher zu Wasserstoffspeichern um, haben wir aufgrund der niedrigeren Energiedichte nur 33 TWh übrig.“ Deshalb sei davon auszugehen, dass man zusätzliche Lagerstätten erschließen müsse, um den Bedarf zu decken.

In Rubensdorf kann ein Arbeitsgasvolumen von 1,2 Millionen Kubikmetern gelagert werden. Dies sei gerade einmal ein 24.000stel des Speichervolumens des 25 Kilometer westlicher gelegenen Erdgasspeichers Haidach, der die Messlatte vorgebe. Deshalb sagte Bauer: „Wollen wir den Markteintritt schaffen, müssen wir skalieren.“

RAG will „Keimzellen“ schaffen, die europaweit zusammenwachsen. Österreich will seinen Strombedarf ab 2030 zumindest bilanziell mit Erneuerbaren decken. Während im Sommerhalbjahr Erzeugungsüberschüsse bis zu 10 Milliarden kWh auftreten könnten, wäre im Winterhalbjahr mit Erzeugungslücken zu rechnen, erklärte RAG-Chef Markus Mitteregger. Die Herstellung von Wasserstoff könnte die Stromüberschüsse für die Verbrauchsspitzen und Erzeugungslücken im Winter haltbar machen.

Bei der Produktion von Wasserstoff zeigt sich die RAG technologieoffen. Zum einen kommt die Elektrolyse von Wasser in Frage, zum anderen die Methan-Elektrolyse, bei der „türkiser Wasserstoff“ erzeugt wird. „Etwa 10 bis 14 Kilowattstunden Strom brauchen wir bei der Methan-Elektrolyse für die Produktion eines Kilogramms Wasserstoff“, erläutert Jens Hanke. Dem Gründer und CTO des Anlagenbauers Graforce zufolge macht der niedrige Stromverbrauch die Methan-Elektrolyse attraktiv. Außerdem müsse nicht immer Wasser der Ausgangspunkt sein, sagt er und fragt rhetorisch: „Warum sollte man mithilfe von grünem Strom nicht auch andere Moleküle wie Erdgas, Ammoniak oder Biomethan nehmen, um daraus sauberen Wasserstoff zu machen?“

Die vollständige Reportage zur Wasserstoffspeicherung lesen Sie in der Juli-Print-Ausgabe zum 30-jährigen Jubiläum von Energie & Management.

Freitag, 28.06.2024, 14:11 Uhr
Fritz Wilhelm
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Wasserstoffspeicher Rubensdorf. Quelle: RAG Austria
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Wasserstoff ist ein Hoffnungsträger für die Energiewende und die Dekarbonisierung der Industrie. Ein Demonstrationsprojekt zur Herstellung und Speicherung läuft derzeit in Österreich.
Künftig soll Wasserstoff in Porenspeichern gespeichert werden. Wie dies funktioniert, zeigt die RAG Austria in einem Demonstrationsprojekt im österreichischen Rubensdorf. Dort speicherte das Unternehmen zwischen November 2023 und April 2024 Wasserstoff ein. Im Mai wurde die Ausspeicherung simuliert.

Allerdings gilt es zu beachten: Wasserstoff hat nur ein Drittel des Energiegehalts von Erdgas, benötigt aber die gleiche Speicherkapazität. Was dies für Österreich bedeutet, erläutert Stephan Bauer von RAG Green Gas Technology bei einem Termin mit Journalisten: „Österreich hat eine Energiespeicherkapazität von 97 TWh Erdgas. Wandeln wir die Erdgasspeicher zu Wasserstoffspeichern um, haben wir aufgrund der niedrigeren Energiedichte nur 33 TWh übrig.“ Deshalb sei davon auszugehen, dass man zusätzliche Lagerstätten erschließen müsse, um den Bedarf zu decken.

In Rubensdorf kann ein Arbeitsgasvolumen von 1,2 Millionen Kubikmetern gelagert werden. Dies sei gerade einmal ein 24.000stel des Speichervolumens des 25 Kilometer westlicher gelegenen Erdgasspeichers Haidach, der die Messlatte vorgebe. Deshalb sagte Bauer: „Wollen wir den Markteintritt schaffen, müssen wir skalieren.“

RAG will „Keimzellen“ schaffen, die europaweit zusammenwachsen. Österreich will seinen Strombedarf ab 2030 zumindest bilanziell mit Erneuerbaren decken. Während im Sommerhalbjahr Erzeugungsüberschüsse bis zu 10 Milliarden kWh auftreten könnten, wäre im Winterhalbjahr mit Erzeugungslücken zu rechnen, erklärte RAG-Chef Markus Mitteregger. Die Herstellung von Wasserstoff könnte die Stromüberschüsse für die Verbrauchsspitzen und Erzeugungslücken im Winter haltbar machen.

Bei der Produktion von Wasserstoff zeigt sich die RAG technologieoffen. Zum einen kommt die Elektrolyse von Wasser in Frage, zum anderen die Methan-Elektrolyse, bei der „türkiser Wasserstoff“ erzeugt wird. „Etwa 10 bis 14 Kilowattstunden Strom brauchen wir bei der Methan-Elektrolyse für die Produktion eines Kilogramms Wasserstoff“, erläutert Jens Hanke. Dem Gründer und CTO des Anlagenbauers Graforce zufolge macht der niedrige Stromverbrauch die Methan-Elektrolyse attraktiv. Außerdem müsse nicht immer Wasser der Ausgangspunkt sein, sagt er und fragt rhetorisch: „Warum sollte man mithilfe von grünem Strom nicht auch andere Moleküle wie Erdgas, Ammoniak oder Biomethan nehmen, um daraus sauberen Wasserstoff zu machen?“

Die vollständige Reportage zur Wasserstoffspeicherung lesen Sie in der Juli-Print-Ausgabe zum 30-jährigen Jubiläum von Energie & Management.

Freitag, 28.06.2024, 14:11 Uhr
Fritz Wilhelm

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