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Quelle: E&M
Gastbeitrag

"PV-Unternehmen sollen aus Silo-Denke raus"

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck plant, noch 2021 ein Solar-Beschleunigungspaket auf den Weg zu bringen. Ein Gastbeitrag von Karl Dienst* von der "Wegatech Greenergy GmbH".
Dementsprechend sollen bundesweit alle geeigneten Dachflächen für die Erzeugung von Solarenergie genutzt werden. Bei gewerblichen Neubauten soll dies verpflichtend, bei privaten Neubauten die Regel werden.

Große Hürden auf Verbrauchsseite

Statistiken zeigen, dass zwar die installierte Leistung auf den Dächern zugenommen hat, Solarenergie jedoch bei Weitem nicht bei jedem Neubau präferiert wird. Und auch Personen, die bereits ein Eigenheim besitzen, ziehen eine Nachrüstung kaum in Betracht. Nur jede / jeder dritte Hausbesitzerin / Hausbesitzer möchte in den nächsten Jahren in Solar investieren.

Der Grund: Viele Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Investorinnen und Investoren im gewerblichen Bereich schrecken vor den Anschaffungskosten beim Kauf einer Photovoltaikanlage zurück. Sowohl die Landesregierungen als auch die Bundesregierung versuchen aber, mit Anreizen zu überzeugen, beispielsweise über die Absenkung von bürokratischen Hürden und attraktive Förderungen.

Investitionsbereitschaft braucht Anreize

Finanzielle Anreize bieten Förderprogramme und Zuschüsse von Bund, Land und Kommunen. Kontraproduktiv sowohl für die Verbraucherinnen und Verbraucher als auch für die Solarbranche selbst sind hierbei jedoch die aktuellen Entwicklungen, zum Beispiel die plötzliche Kappung der KfW-Darlehen "Bundesförderung für effiziente Gebäude". Zwar ist der KfW-Kredit 270 zur Finanzierung von Solaranlagen weiterhin erhältlich, dennoch fördert diese Entscheidung die Bereitschaft, in erneuerbare Energien zu investieren, in keinster Weise. Ebenso wäre ein weiteres Absinken der Einspeisevergütung das falsche Signal der Bundesregierung.

Attraktive Mietmodelle der Herstellerfirmen können ebenfalls helfen, finanzielle Hürden abzubauen, und ermutigen dazu, lieber heute als morgen den einfachen Schritt zur Solarenergie zu gehen.

Aufgrund von Corona und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Krise sind auch die Lieferketten in der Solarbranche extrem fragil und verlangsamen dadurch zusammen mit dem sowieso vorherrschenden Handwerkermangel die Umsetzungsgeschwindigkeit beim Zubau. Das alles verunsichert die Verbraucherinnen und Verbraucher zusätzlich. Die Politik sollte bei verpflichtenden Forderungen deshalb auch auf die Umsetzbarkeit achten.

Unternehmen sollten sich daher schnellstmöglich vernetzen und die eigene Silo-Sichtweise verlassen. Dafür bieten Netzwerke Zugriff auf geeignete, verfügbare Handwerkerinnen und Handwerker sowie Materialbestände. Hybride Lösungen aus eigenen Handwerkerteams und externen Fachkräften, die zum Beispiel in einem Slot-System ihre zeitliche Verfügbarkeit teilen, können eine Möglichkeit darstellen, um bei hohen Auftragsaufkommen trotzdem zuverlässigen Service zu bieten.

Außerdem müssen Unternehmen die Attraktivität der PV-Branche für die Arbeitnehmerschaft steigern.

​Fazit: Die Richtung stimmt

Der Schritt hin zum Umstieg auf Solarenergie ist mit dem Solar-Beschleunigungspaket erfolgt. Jetzt fehlen noch klar kommunizierte und verständliche Fördermöglichkeiten, gute Beratungsstellen – auch in Sachen Steuererleichterung – und der Wille zum Wechsel auf erneuerbare Energien. Dann kommen wir dem Ziel der Energiewende schon deutlich näher.

* Karl Dienst ist Gründer und CEO der Wegatech Greenergy GmbH.
 
Karl Dienst
Quelle: Wegatech Greenergy

Mittwoch, 9.02.2022, 10:58 Uhr
Redaktion
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Quelle: E&M
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"PV-Unternehmen sollen aus Silo-Denke raus"
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck plant, noch 2021 ein Solar-Beschleunigungspaket auf den Weg zu bringen. Ein Gastbeitrag von Karl Dienst* von der "Wegatech Greenergy GmbH".
Dementsprechend sollen bundesweit alle geeigneten Dachflächen für die Erzeugung von Solarenergie genutzt werden. Bei gewerblichen Neubauten soll dies verpflichtend, bei privaten Neubauten die Regel werden.

Große Hürden auf Verbrauchsseite

Statistiken zeigen, dass zwar die installierte Leistung auf den Dächern zugenommen hat, Solarenergie jedoch bei Weitem nicht bei jedem Neubau präferiert wird. Und auch Personen, die bereits ein Eigenheim besitzen, ziehen eine Nachrüstung kaum in Betracht. Nur jede / jeder dritte Hausbesitzerin / Hausbesitzer möchte in den nächsten Jahren in Solar investieren.

Der Grund: Viele Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Investorinnen und Investoren im gewerblichen Bereich schrecken vor den Anschaffungskosten beim Kauf einer Photovoltaikanlage zurück. Sowohl die Landesregierungen als auch die Bundesregierung versuchen aber, mit Anreizen zu überzeugen, beispielsweise über die Absenkung von bürokratischen Hürden und attraktive Förderungen.

Investitionsbereitschaft braucht Anreize

Finanzielle Anreize bieten Förderprogramme und Zuschüsse von Bund, Land und Kommunen. Kontraproduktiv sowohl für die Verbraucherinnen und Verbraucher als auch für die Solarbranche selbst sind hierbei jedoch die aktuellen Entwicklungen, zum Beispiel die plötzliche Kappung der KfW-Darlehen "Bundesförderung für effiziente Gebäude". Zwar ist der KfW-Kredit 270 zur Finanzierung von Solaranlagen weiterhin erhältlich, dennoch fördert diese Entscheidung die Bereitschaft, in erneuerbare Energien zu investieren, in keinster Weise. Ebenso wäre ein weiteres Absinken der Einspeisevergütung das falsche Signal der Bundesregierung.

Attraktive Mietmodelle der Herstellerfirmen können ebenfalls helfen, finanzielle Hürden abzubauen, und ermutigen dazu, lieber heute als morgen den einfachen Schritt zur Solarenergie zu gehen.

Aufgrund von Corona und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Krise sind auch die Lieferketten in der Solarbranche extrem fragil und verlangsamen dadurch zusammen mit dem sowieso vorherrschenden Handwerkermangel die Umsetzungsgeschwindigkeit beim Zubau. Das alles verunsichert die Verbraucherinnen und Verbraucher zusätzlich. Die Politik sollte bei verpflichtenden Forderungen deshalb auch auf die Umsetzbarkeit achten.

Unternehmen sollten sich daher schnellstmöglich vernetzen und die eigene Silo-Sichtweise verlassen. Dafür bieten Netzwerke Zugriff auf geeignete, verfügbare Handwerkerinnen und Handwerker sowie Materialbestände. Hybride Lösungen aus eigenen Handwerkerteams und externen Fachkräften, die zum Beispiel in einem Slot-System ihre zeitliche Verfügbarkeit teilen, können eine Möglichkeit darstellen, um bei hohen Auftragsaufkommen trotzdem zuverlässigen Service zu bieten.

Außerdem müssen Unternehmen die Attraktivität der PV-Branche für die Arbeitnehmerschaft steigern.

​Fazit: Die Richtung stimmt

Der Schritt hin zum Umstieg auf Solarenergie ist mit dem Solar-Beschleunigungspaket erfolgt. Jetzt fehlen noch klar kommunizierte und verständliche Fördermöglichkeiten, gute Beratungsstellen – auch in Sachen Steuererleichterung – und der Wille zum Wechsel auf erneuerbare Energien. Dann kommen wir dem Ziel der Energiewende schon deutlich näher.

* Karl Dienst ist Gründer und CEO der Wegatech Greenergy GmbH.
 
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Quelle: Wegatech Greenergy

Mittwoch, 9.02.2022, 10:58 Uhr
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