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Energie & Management > Gas - Putin kümmert sich persönlich um LNG-Projekt
LNG-Tanker. Quelle: Shutterstock / Igor Grochev
Gas

Putin kümmert sich persönlich um LNG-Projekt

Präsident Putin reiste jüngst nach Belokamenka bei Murmansk. Dort legte er den Hebel zum Ablegen der ersten Erdgasverflüssigungslinie für Novateks Werk Arctic LNG 2 auf Gydan um.
Offenkundig liegen die Akzente für Putin im Norden des Landes. Am 20. Juli nahm er an der Feier zum Ablegen der ersten LNG-Verflüssigungslinie für das Werk Arctic LNG 2 teil. Die Montage führte Novatek im Trockendock des eignen LNG-Bauzentrum Belokamenka bei Murmansk durch. Von Belokamenka wird die Anlage nun auf der Nordmeeroute nach Osten zum nordsibirischen Utrenneje-Gasvorkommen auf der Gydan-Halbinsel geschleppt.

Im Werk Arctic LNG 2 erfolgt dann die Installation, um Ende 2023, Anfang 2024 die Gasverflüssigung aufzunehmen. Insgesamt sollen drei Produktionslinien mit einer Kapazität von je 6,6 Millionen Tonnen LNG im Jahr verschifft werden. Putin besichtigte die Werkshallen des LNG-Bauzentrums und machte sich ein Bild vom Bau der zweiten Gasverflüssigungslinie auf Schwerkraftbasis. Hier hielt er auch eine Videokonferenz ab und erklärte: „LNG-Produktionsprojekte sind absolut wichtig, weil sie eine komplexe Wirkung auf die gesamte Wirtschaft haben.“ Sie ermöglichten es, den nötigten Anteil am globalen LNG-Markt zurückzugewinnen und verwandte Industrien zu entwickeln. Das erste Projekt Yamal LNG sei erfolgreich umgesetzt worden und funktioniere. Nun gebe es allen Grund, dass das zweite Projekt, Arctic LNG-2, ebenfalls pünktlich und in der erforderlichen Qualität umgesetzt werde. 

Der Norden hält Kurs 

Vom Murmansker Gebietsgouverneur Andrej Tschibis ließ sich Putin in einem Arbeitstreffen berichten, wie der Norden wirtschaftlich und in der Landesverteidigung auf Kurs ist. Als Schlüsselprojekte nannte dieser die regionale Gasversorgung und die Entwicklung des Verkehrsknotenpunktes für LNG-Transporte. Auch die Erschließung des Rohstoffs Lithium laufe. Die Unternehmen Nornickel und Rosatom hätten mit den Arbeiten an der größten Lithiumlagerstätte Russlands, Kolmoserskoje, begonnen. Zum Krieg in der Ukraine sagte Tschibis. „Wir haben eine beträchtliche Anzahl unserer Leute von der Nordflotte, die dort kämpfen.“ Sie hätten sich freiwillig zum Einsatz gemeldet. Die Unterstützung im Krieg ist für Tschibis eine „heilige Pflicht“. Wie bei einem Parteitagstreffen versicherte sich Putin, dass die nördliche Speerspitze Kurs hält. 

Start für Murmansk LNG in einem Jahr geplant 

Novatek-Chef Leonid Michelson erklärte russischen Medien zufolge, dass geplant sei, die Umsetzung des Projekts LNG Murmansk in einem Jahr zu starten. Wenn die zweite Produktionslinie für Arctic LNG 2 aus dem Trockendock käme, könne es mit der Montage der ersten Linie für Murmansk LNG losgehen. Das werde Ende Juli, Anfang August im nächsten Jahr der Fall sein. Für Murmansk LNG sind ebenfalls drei Produktionslinien vorgesehen, die zusammen über eine Kapazität von 20,4 Mio. Tonnen LNG verfügen.

Der Start zum Bau der Wolchow-Murmansk-Gaspipeline müsse zeitnah beginnen, damit die Gasleitung im Jahr 2027 betriebsbereit ist. Alle Probleme könnten gelöst werden, erklärte Michelson. Gemeint sind Fragen zur Einbindung des russischen Gaskonzerns Gazprom, wenn es um den Anschluss an dessen nördlichen Transportkorridor von Yamal bis an die Ostsee geht. Wessen Gas in Murmansk verflüssigt werden soll, das heißt Gas von Gazprom oder von Novatek selbst, steht ebenso noch zur Disposition.

Auf der Halbinsel Yamal gegenüber von Gydan betreibt Novatek das Werk Yamal LNG mit einer Produktionskapazität von 17,4 Millionen Tonnen im Jahr. 2021 erhielt Yamal LNG laut Novatek die Genehmigung, die ersten drei Linien bei Minustemperaturen mit 120 Prozent Auslegungskapazität zu betreiben. Im letzten Jahr produzierte Yamal LNG folglich 21 Millionen Tonnen LNG. Gehen die sechs geplanten Produktionslinien bis 2030 in Betrieb, verfügt Novatek mit seinen drei großen Werken im hohen Norden über eine Kapazität von rund 60 Millionen Tonnen LNG.

Montag, 24.07.2023, 14:53 Uhr
Josephine Bollinger-Kanne
Energie & Management > Gas - Putin kümmert sich persönlich um LNG-Projekt
LNG-Tanker. Quelle: Shutterstock / Igor Grochev
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Putin kümmert sich persönlich um LNG-Projekt
Präsident Putin reiste jüngst nach Belokamenka bei Murmansk. Dort legte er den Hebel zum Ablegen der ersten Erdgasverflüssigungslinie für Novateks Werk Arctic LNG 2 auf Gydan um.
Offenkundig liegen die Akzente für Putin im Norden des Landes. Am 20. Juli nahm er an der Feier zum Ablegen der ersten LNG-Verflüssigungslinie für das Werk Arctic LNG 2 teil. Die Montage führte Novatek im Trockendock des eignen LNG-Bauzentrum Belokamenka bei Murmansk durch. Von Belokamenka wird die Anlage nun auf der Nordmeeroute nach Osten zum nordsibirischen Utrenneje-Gasvorkommen auf der Gydan-Halbinsel geschleppt.

Im Werk Arctic LNG 2 erfolgt dann die Installation, um Ende 2023, Anfang 2024 die Gasverflüssigung aufzunehmen. Insgesamt sollen drei Produktionslinien mit einer Kapazität von je 6,6 Millionen Tonnen LNG im Jahr verschifft werden. Putin besichtigte die Werkshallen des LNG-Bauzentrums und machte sich ein Bild vom Bau der zweiten Gasverflüssigungslinie auf Schwerkraftbasis. Hier hielt er auch eine Videokonferenz ab und erklärte: „LNG-Produktionsprojekte sind absolut wichtig, weil sie eine komplexe Wirkung auf die gesamte Wirtschaft haben.“ Sie ermöglichten es, den nötigten Anteil am globalen LNG-Markt zurückzugewinnen und verwandte Industrien zu entwickeln. Das erste Projekt Yamal LNG sei erfolgreich umgesetzt worden und funktioniere. Nun gebe es allen Grund, dass das zweite Projekt, Arctic LNG-2, ebenfalls pünktlich und in der erforderlichen Qualität umgesetzt werde. 

Der Norden hält Kurs 

Vom Murmansker Gebietsgouverneur Andrej Tschibis ließ sich Putin in einem Arbeitstreffen berichten, wie der Norden wirtschaftlich und in der Landesverteidigung auf Kurs ist. Als Schlüsselprojekte nannte dieser die regionale Gasversorgung und die Entwicklung des Verkehrsknotenpunktes für LNG-Transporte. Auch die Erschließung des Rohstoffs Lithium laufe. Die Unternehmen Nornickel und Rosatom hätten mit den Arbeiten an der größten Lithiumlagerstätte Russlands, Kolmoserskoje, begonnen. Zum Krieg in der Ukraine sagte Tschibis. „Wir haben eine beträchtliche Anzahl unserer Leute von der Nordflotte, die dort kämpfen.“ Sie hätten sich freiwillig zum Einsatz gemeldet. Die Unterstützung im Krieg ist für Tschibis eine „heilige Pflicht“. Wie bei einem Parteitagstreffen versicherte sich Putin, dass die nördliche Speerspitze Kurs hält. 

Start für Murmansk LNG in einem Jahr geplant 

Novatek-Chef Leonid Michelson erklärte russischen Medien zufolge, dass geplant sei, die Umsetzung des Projekts LNG Murmansk in einem Jahr zu starten. Wenn die zweite Produktionslinie für Arctic LNG 2 aus dem Trockendock käme, könne es mit der Montage der ersten Linie für Murmansk LNG losgehen. Das werde Ende Juli, Anfang August im nächsten Jahr der Fall sein. Für Murmansk LNG sind ebenfalls drei Produktionslinien vorgesehen, die zusammen über eine Kapazität von 20,4 Mio. Tonnen LNG verfügen.

Der Start zum Bau der Wolchow-Murmansk-Gaspipeline müsse zeitnah beginnen, damit die Gasleitung im Jahr 2027 betriebsbereit ist. Alle Probleme könnten gelöst werden, erklärte Michelson. Gemeint sind Fragen zur Einbindung des russischen Gaskonzerns Gazprom, wenn es um den Anschluss an dessen nördlichen Transportkorridor von Yamal bis an die Ostsee geht. Wessen Gas in Murmansk verflüssigt werden soll, das heißt Gas von Gazprom oder von Novatek selbst, steht ebenso noch zur Disposition.

Auf der Halbinsel Yamal gegenüber von Gydan betreibt Novatek das Werk Yamal LNG mit einer Produktionskapazität von 17,4 Millionen Tonnen im Jahr. 2021 erhielt Yamal LNG laut Novatek die Genehmigung, die ersten drei Linien bei Minustemperaturen mit 120 Prozent Auslegungskapazität zu betreiben. Im letzten Jahr produzierte Yamal LNG folglich 21 Millionen Tonnen LNG. Gehen die sechs geplanten Produktionslinien bis 2030 in Betrieb, verfügt Novatek mit seinen drei großen Werken im hohen Norden über eine Kapazität von rund 60 Millionen Tonnen LNG.

Montag, 24.07.2023, 14:53 Uhr
Josephine Bollinger-Kanne

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