E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Wasserstoff - PtX Lab Lausitz in Cottbus eröffnet
Die Entwicklung klimafreundlicher Kraftstoffe für den Flug- und Schiffsverkehr hat das PtX Lab Lausitz im Blick, Quelle: Lufthansa Cargo/Oliver Rösler
Wasserstoff

PtX Lab Lausitz in Cottbus eröffnet

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat das "PtX Lab Lausitz – Praxislabor für Kraft- und Grundstoffe aus grünem Wasserstoff" eröffnet.
Im Auftrag des Bundesumweltministeriums gründete die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGmbH (ZUG) im März dieses Jahres das PtX Lab Lausitz in Cottbus. Am 23. August schließlich hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Einrichtung symbolisch in einer Videoschalte eröffnet. 

Sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aktuell am Standort in Cottbus beschäftigt. Bis 2023 sollen es insgesamt 60 werden. Perspektivisch soll diese Zahl auf das Doppelte erhöht werden. In dem neuen Geschäftsbereich der ZUG sollen die Beschäftigten die fachlichen Grundlagen für eine klimaneutrale Erzeugung und Nutzung von Power-to-X (PtX)-Technologien schaffen − und dies in Kooperation und im direkten Austausch mit Wirtschaft und Wissenschaft. Um PtX-Technologien in der Praxis zu erproben, ist außerdem der Bau und Betrieb einer Demonstrationsanlage in der Lausitz geplant. Für das PtX Lab Lausitz und die geplante Demonstrationsanlage stellt der Bund bis zum Jahr 2024 bis zu 180 Mio. Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem im August 2020 in Kraft getretenen "Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen".

Definition von "Power-to-X (PtX)

Bei PtX-Verfahren wird elektrischer Strom in Brenn- und Kraftstoffe (Power-to-Gas, Power-to-Liquid), in Rohstoffe für die Industrie (Power-to-Chem) oder in andere Energieformen (Power-to-Heat) umgewandelt. Stammt der benötigte Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, können PtX-Produkte einen Beitrag zum Erreichen der nationalen und internationalen Klimaschutzziele leisten.

Auf lange Sicht gelten PtX-Technologien als die einzige klimafreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen. Dies gilt im Verkehr besonders für die Luft- und Seefahrt. Anders als im Straßenverkehr sind strombasierte Antriebe, wie etwa bei der Elektromobilität, in diesen Bereichen nicht oder nur begrenzt möglich. Auch in der chemischen Industrie kommen PtX-Technologien als klimafreundliche Alternative infrage: Hier ist die aufwändige Herstellung von Grundstoffen wie Ethylen und Propylen bislang mit hohen CO2-Emissionen verbunden, da diese auf fossilen Quellen wie etwa Erdöl oder Flüssiggas basiert.
 

Das Praxislabor in der Lausitz soll beim Markthochlauf von PtX-Kraftstoffen für "Aufwind" sorgen, wie Schulze erklärte. "Das ist nicht nur gut für die deutsche Wirtschaft und ihre internationalen Partner, sondern auch für die Menschen in der Lausitz und Brandenburg". Ihr Anspruch: Die Lausitz solle zu einem nationalen und international anerkannten Modellregion für klimafreundliche Technologien werden. 

Aktuelle Entwicklungen rund um die Themen grüner Wasserstoff und PtX-Technologien will das Lab beobachten, analysieren und dieses Wissen aufbereiten, wie der Leiter Harry Lehmann mitteilt. "Unser Ziel ist es, Kooperationen anzustoßen und zentrale Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu beraten und miteinander zu vernetzen", erklärt Lehmann.

Auch mithilfe der geplanten Demonstrationsanlage solle Wissenschaft und Wirtschaft die Möglichkeit bekommen, neue Dienstleistungssysteme zu erproben, daraus zu lernen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und schrittweise einzuführen. Wie Lehmann mitteilt, soll eine sogenannte Fischer-Tropsch-Synthese-Anlage Teil der Demonstrationsanlage sein. Dieses Verfahren nutzt grünen Wasserstoff zusammen mit biogenem CO2 zur Erzeugung synthetischen Kraftstoffs. Weitere Details wurden gegenwärtig noch nicht bekannt.

Das PtX Lab ist eine von mehreren Aktivitäten, mit denen die Bundesregierung den Strukturwandel in der Region unterstützt. Ein weiteres Beispiel dafür ist das 2019 in Cottbus angesiedelte Kompetenzzentrum für Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI). 

Montag, 23.08.2021, 16:05 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - PtX Lab Lausitz in Cottbus eröffnet
Die Entwicklung klimafreundlicher Kraftstoffe für den Flug- und Schiffsverkehr hat das PtX Lab Lausitz im Blick, Quelle: Lufthansa Cargo/Oliver Rösler
Wasserstoff
PtX Lab Lausitz in Cottbus eröffnet
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat das "PtX Lab Lausitz – Praxislabor für Kraft- und Grundstoffe aus grünem Wasserstoff" eröffnet.
Im Auftrag des Bundesumweltministeriums gründete die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGmbH (ZUG) im März dieses Jahres das PtX Lab Lausitz in Cottbus. Am 23. August schließlich hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Einrichtung symbolisch in einer Videoschalte eröffnet. 

Sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aktuell am Standort in Cottbus beschäftigt. Bis 2023 sollen es insgesamt 60 werden. Perspektivisch soll diese Zahl auf das Doppelte erhöht werden. In dem neuen Geschäftsbereich der ZUG sollen die Beschäftigten die fachlichen Grundlagen für eine klimaneutrale Erzeugung und Nutzung von Power-to-X (PtX)-Technologien schaffen − und dies in Kooperation und im direkten Austausch mit Wirtschaft und Wissenschaft. Um PtX-Technologien in der Praxis zu erproben, ist außerdem der Bau und Betrieb einer Demonstrationsanlage in der Lausitz geplant. Für das PtX Lab Lausitz und die geplante Demonstrationsanlage stellt der Bund bis zum Jahr 2024 bis zu 180 Mio. Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem im August 2020 in Kraft getretenen "Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen".

Definition von "Power-to-X (PtX)

Bei PtX-Verfahren wird elektrischer Strom in Brenn- und Kraftstoffe (Power-to-Gas, Power-to-Liquid), in Rohstoffe für die Industrie (Power-to-Chem) oder in andere Energieformen (Power-to-Heat) umgewandelt. Stammt der benötigte Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, können PtX-Produkte einen Beitrag zum Erreichen der nationalen und internationalen Klimaschutzziele leisten.

Auf lange Sicht gelten PtX-Technologien als die einzige klimafreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen. Dies gilt im Verkehr besonders für die Luft- und Seefahrt. Anders als im Straßenverkehr sind strombasierte Antriebe, wie etwa bei der Elektromobilität, in diesen Bereichen nicht oder nur begrenzt möglich. Auch in der chemischen Industrie kommen PtX-Technologien als klimafreundliche Alternative infrage: Hier ist die aufwändige Herstellung von Grundstoffen wie Ethylen und Propylen bislang mit hohen CO2-Emissionen verbunden, da diese auf fossilen Quellen wie etwa Erdöl oder Flüssiggas basiert.
 

Das Praxislabor in der Lausitz soll beim Markthochlauf von PtX-Kraftstoffen für "Aufwind" sorgen, wie Schulze erklärte. "Das ist nicht nur gut für die deutsche Wirtschaft und ihre internationalen Partner, sondern auch für die Menschen in der Lausitz und Brandenburg". Ihr Anspruch: Die Lausitz solle zu einem nationalen und international anerkannten Modellregion für klimafreundliche Technologien werden. 

Aktuelle Entwicklungen rund um die Themen grüner Wasserstoff und PtX-Technologien will das Lab beobachten, analysieren und dieses Wissen aufbereiten, wie der Leiter Harry Lehmann mitteilt. "Unser Ziel ist es, Kooperationen anzustoßen und zentrale Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu beraten und miteinander zu vernetzen", erklärt Lehmann.

Auch mithilfe der geplanten Demonstrationsanlage solle Wissenschaft und Wirtschaft die Möglichkeit bekommen, neue Dienstleistungssysteme zu erproben, daraus zu lernen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und schrittweise einzuführen. Wie Lehmann mitteilt, soll eine sogenannte Fischer-Tropsch-Synthese-Anlage Teil der Demonstrationsanlage sein. Dieses Verfahren nutzt grünen Wasserstoff zusammen mit biogenem CO2 zur Erzeugung synthetischen Kraftstoffs. Weitere Details wurden gegenwärtig noch nicht bekannt.

Das PtX Lab ist eine von mehreren Aktivitäten, mit denen die Bundesregierung den Strukturwandel in der Region unterstützt. Ein weiteres Beispiel dafür ist das 2019 in Cottbus angesiedelte Kompetenzzentrum für Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI). 

Montag, 23.08.2021, 16:05 Uhr
Davina Spohn

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.