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Energie & Management > Wasserstoff - Projekt zielt auf H2-Anwendungen im ländlichen Raum ab
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff

Projekt zielt auf H2-Anwendungen im ländlichen Raum ab

Der Verteilnetzbetreiber Westnetz hat zwei Elektrolyseure beim Augsburger Elektrolysespezialist H-Tec Systems geordert. Sie sollen im Projekt "Grüner H2-Hub Haren" zum Einsatz kommen.
Für das Förderprojekt "Grüner H2-Hub Haren" in Haren, einer Stadt rund 170 Kilometer westlich von Bremen, werden zwei PEM-Elektrolyseure des Typs "ME450/1400" gebaut. PEM steht für Proton Exchange Membrane. Bei diesem Elektrolyse-Verfahren wird ein Festpolymer-Elektrolyt – die Protonen-Austauschmembran – verwendet, die von Wasser umspült wird. Wird an die Membran elektrische Spannung angelegt, wandern Protonen durch die Membran: An der Kathode entsteht Wasserstoff, an der Anode Sauerstoff.  

Projektierer des Harener Vorhabens ist die Clean Energy Conversion (CEC) Haren GmbH & Co KG. Im Rahmen von "Grüner H2-Hub Haren" soll ein dezentraler Wasserstoffstandort im Emsland entstehen. Dort ist, wie H-Tec System in einer Mitteilung vom 27. Januar bekannt gibt, eine Produktion von grünem Wasserstoff aus 16 Windkraftanlagen des örtlichen Bürgerwindparks Fehndorf-Lindloh angedacht. Zudem sei dessen Speicherung in Verbindung mit einer Vor-Ort-Nutzung vor allem im Mobilitätssektor geplant.

Verschiedene Wasserstoffanwendungen des ländlichen Raums seien dabei anvisiert. Beispielsweise sollen sich mithilfe des Wasserstoffs die Treibhausgasemissionen landwirtschaftlicher Maschinen reduzieren (Parallelvorhaben H2 Agrar). Diese nutzen derzeit noch fast ausschließlich fossile Brennstoffe. "Der Einsatz von Wasserstoff ist neben Mobilität auch für die Landwirtschaft ein wichtiger Schlüssel zur Dekarbonisierung", betont Frank Zimmermann. Der Sprecher der Geschäftsführung der H-Tec Systems sieht in dem Harener Projekt einen wertvollen Beitrag auf dem Weg Richtung unabhängige Energieversorgung für die Region.

7,6 Mio. Euro vom Land Niedersachsen

Im Rahmen des Vorhabens soll ein Modell realisiert werden, das auch für andere ländliche Orte und Regionen in Niedersachsen eine flächendeckende Integration in die H2-Versorgungsinfrastruktur entwickelt und vorbereitet. Das Land Niedersachsen fördert mit der Wasserstoffrichtlinie das Verbundprojekt H2 Agrar und Projekt H2 Hub-Haren mit rund 7,6 Mio. Euro. 

Neben den Elektrolyseuren soll, wie es weiter heißt, auch ein Batteriespeicher vor Ort entstehen: Zwei Lithium-Ionen-Batterien mit einer Leistung von 2 MW und einer Kapazität von 4.000 kWh sollen die Leistungsspitzen der Windkraft abfangen. Zum anderen sollen die zwei Elektrolyseure über die kurzfristige Speicherung hinaus Stromüberschüsse in Wasserstoff umwandeln und diesen ins Erdgasnetz einspeisen.

Zusätzlich wird eine Wasserstoffabfüllstation und ein Gasnetzeinspeisepunkt errichtet. So wird in dem Projekt die Übertragung von Stromüberschüssen in andere Sektoren, wie den Wärme- oder Verkehrssektor umgesetzt. Ein Energiemanagementsystem soll die Speicherung für die Eigenversorgung Harens optimieren.

Bereits in diesem Sommer wollen die Partner das Energiesystem inklusive der Elektrolyseanlagen in Haren umgesetzt haben. Zu den Partnern gehören die Konzerne AGCO AG und Röchling Engineering Plastics SE & Co. KG sowie von wissenschaftlicher Seite die Hochschule Emden/Leer und die Technische Universität Braunschweig.

Donnerstag, 27.01.2022, 15:12 Uhr
Davina Spohn
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Wasserstoff
Projekt zielt auf H2-Anwendungen im ländlichen Raum ab
Der Verteilnetzbetreiber Westnetz hat zwei Elektrolyseure beim Augsburger Elektrolysespezialist H-Tec Systems geordert. Sie sollen im Projekt "Grüner H2-Hub Haren" zum Einsatz kommen.
Für das Förderprojekt "Grüner H2-Hub Haren" in Haren, einer Stadt rund 170 Kilometer westlich von Bremen, werden zwei PEM-Elektrolyseure des Typs "ME450/1400" gebaut. PEM steht für Proton Exchange Membrane. Bei diesem Elektrolyse-Verfahren wird ein Festpolymer-Elektrolyt – die Protonen-Austauschmembran – verwendet, die von Wasser umspült wird. Wird an die Membran elektrische Spannung angelegt, wandern Protonen durch die Membran: An der Kathode entsteht Wasserstoff, an der Anode Sauerstoff.  

Projektierer des Harener Vorhabens ist die Clean Energy Conversion (CEC) Haren GmbH & Co KG. Im Rahmen von "Grüner H2-Hub Haren" soll ein dezentraler Wasserstoffstandort im Emsland entstehen. Dort ist, wie H-Tec System in einer Mitteilung vom 27. Januar bekannt gibt, eine Produktion von grünem Wasserstoff aus 16 Windkraftanlagen des örtlichen Bürgerwindparks Fehndorf-Lindloh angedacht. Zudem sei dessen Speicherung in Verbindung mit einer Vor-Ort-Nutzung vor allem im Mobilitätssektor geplant.

Verschiedene Wasserstoffanwendungen des ländlichen Raums seien dabei anvisiert. Beispielsweise sollen sich mithilfe des Wasserstoffs die Treibhausgasemissionen landwirtschaftlicher Maschinen reduzieren (Parallelvorhaben H2 Agrar). Diese nutzen derzeit noch fast ausschließlich fossile Brennstoffe. "Der Einsatz von Wasserstoff ist neben Mobilität auch für die Landwirtschaft ein wichtiger Schlüssel zur Dekarbonisierung", betont Frank Zimmermann. Der Sprecher der Geschäftsführung der H-Tec Systems sieht in dem Harener Projekt einen wertvollen Beitrag auf dem Weg Richtung unabhängige Energieversorgung für die Region.

7,6 Mio. Euro vom Land Niedersachsen

Im Rahmen des Vorhabens soll ein Modell realisiert werden, das auch für andere ländliche Orte und Regionen in Niedersachsen eine flächendeckende Integration in die H2-Versorgungsinfrastruktur entwickelt und vorbereitet. Das Land Niedersachsen fördert mit der Wasserstoffrichtlinie das Verbundprojekt H2 Agrar und Projekt H2 Hub-Haren mit rund 7,6 Mio. Euro. 

Neben den Elektrolyseuren soll, wie es weiter heißt, auch ein Batteriespeicher vor Ort entstehen: Zwei Lithium-Ionen-Batterien mit einer Leistung von 2 MW und einer Kapazität von 4.000 kWh sollen die Leistungsspitzen der Windkraft abfangen. Zum anderen sollen die zwei Elektrolyseure über die kurzfristige Speicherung hinaus Stromüberschüsse in Wasserstoff umwandeln und diesen ins Erdgasnetz einspeisen.

Zusätzlich wird eine Wasserstoffabfüllstation und ein Gasnetzeinspeisepunkt errichtet. So wird in dem Projekt die Übertragung von Stromüberschüssen in andere Sektoren, wie den Wärme- oder Verkehrssektor umgesetzt. Ein Energiemanagementsystem soll die Speicherung für die Eigenversorgung Harens optimieren.

Bereits in diesem Sommer wollen die Partner das Energiesystem inklusive der Elektrolyseanlagen in Haren umgesetzt haben. Zu den Partnern gehören die Konzerne AGCO AG und Röchling Engineering Plastics SE & Co. KG sowie von wissenschaftlicher Seite die Hochschule Emden/Leer und die Technische Universität Braunschweig.

Donnerstag, 27.01.2022, 15:12 Uhr
Davina Spohn

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