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Energie & Management > Klimaschutz - Prognose: Deutschland spart 2023 CO2 ein - aber nicht genug
Quelle: Fotolia / bluedesign
Klimaschutz

Prognose: Deutschland spart 2023 CO2 ein - aber nicht genug

Deutschland hat im April 2023 die letzten Atommeiler gegen CO2-intensive Kohleblöcke eingetauscht − ungeachtet dessen wird der Ausstoß des Treibhausgases sinken. Das sagt die KfW voraus
Deutschland wird in diesem Jahr seine CO2-Emissionen gegenüber dem Vorjahr von 746 Millionen auf 689 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent senken. Das hat die Förderbank KfW dieser Tage in ihrem Konjunkturkompass 2023 vorhergesagt. 2024 soll der Ausstoß dann nochmal sinken, auf 662 Millionen Tonnen.

Das wären im laufenden Jahr 7,6 Prozent weniger als 2022 und im nächsten Jahr nochmal 5,2 Prozent weniger als heuer. Doch die KfW betont in ihrem Konjunkturkompass, dies sei zu wenig, um den seit 2020 angesetzten linearen prozentualen Minderungspfad zu erreichen, der am Ende der Dekade zu einer Reduktion um 65 Prozent gegenüber 1990 führt. In diesem Jahr seien es 32 Millionen Tonnen oder knapp 5 Prozent zu viel, im nächsten Jahr 36 Millionen Tonnen oder fast 6 Prozent. Das ist beinahe so viel, wie die ganze Slowakei ausstößt (2020).

Allerdings räumt die KfW ein, dass es durch das von ihr gewählte 90-Prozent-Prognoseintervall in diesem und im nächsten Jahr sogar dazu kommen kann, dass der imaginäre lineare Minderungspfad übererfüllt wird. Es kann aber auch schlechter laufen in dem Sinne, dass es kaum Reduktionen gibt.

Die KfW kommt auf ihre CO2-Prognose, indem sie das von ihr vorhergesagte Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) mit Annahmen verrechnet, wie sich die Treibhausgas-Emissionsintensität des BIP entwickelt. Diese Intensität schätzt die Förderbank über eine lineare Trendfortschreibung ab.
 
Ein Rezessionsjahr

In diesem Jahr erlebt Deutschland nach ihrer Einschätzung eine Rezession mit einem 0,3-prozentigen Schrumpfen des BIP (Europa: +0,8 Prozent), das 2024 in ein 1-prozentiges Wachstum übergeht (europaweit nur marginal höher).

Empirische vorläufige Abschätzungen des Treibhausgas-Ausstoßes eines Jahres liefert traditionell die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (Ageb) gegen Dezember. Im März liefert gemeinhin das Umweltbundesamt (UBA) die Echtdaten des jeweiligen Vorjahres.

Freitag, 26.05.2023, 16:07 Uhr
Georg Eble
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Prognose: Deutschland spart 2023 CO2 ein - aber nicht genug
Deutschland hat im April 2023 die letzten Atommeiler gegen CO2-intensive Kohleblöcke eingetauscht − ungeachtet dessen wird der Ausstoß des Treibhausgases sinken. Das sagt die KfW voraus
Deutschland wird in diesem Jahr seine CO2-Emissionen gegenüber dem Vorjahr von 746 Millionen auf 689 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent senken. Das hat die Förderbank KfW dieser Tage in ihrem Konjunkturkompass 2023 vorhergesagt. 2024 soll der Ausstoß dann nochmal sinken, auf 662 Millionen Tonnen.

Das wären im laufenden Jahr 7,6 Prozent weniger als 2022 und im nächsten Jahr nochmal 5,2 Prozent weniger als heuer. Doch die KfW betont in ihrem Konjunkturkompass, dies sei zu wenig, um den seit 2020 angesetzten linearen prozentualen Minderungspfad zu erreichen, der am Ende der Dekade zu einer Reduktion um 65 Prozent gegenüber 1990 führt. In diesem Jahr seien es 32 Millionen Tonnen oder knapp 5 Prozent zu viel, im nächsten Jahr 36 Millionen Tonnen oder fast 6 Prozent. Das ist beinahe so viel, wie die ganze Slowakei ausstößt (2020).

Allerdings räumt die KfW ein, dass es durch das von ihr gewählte 90-Prozent-Prognoseintervall in diesem und im nächsten Jahr sogar dazu kommen kann, dass der imaginäre lineare Minderungspfad übererfüllt wird. Es kann aber auch schlechter laufen in dem Sinne, dass es kaum Reduktionen gibt.

Die KfW kommt auf ihre CO2-Prognose, indem sie das von ihr vorhergesagte Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) mit Annahmen verrechnet, wie sich die Treibhausgas-Emissionsintensität des BIP entwickelt. Diese Intensität schätzt die Förderbank über eine lineare Trendfortschreibung ab.
 
Ein Rezessionsjahr

In diesem Jahr erlebt Deutschland nach ihrer Einschätzung eine Rezession mit einem 0,3-prozentigen Schrumpfen des BIP (Europa: +0,8 Prozent), das 2024 in ein 1-prozentiges Wachstum übergeht (europaweit nur marginal höher).

Empirische vorläufige Abschätzungen des Treibhausgas-Ausstoßes eines Jahres liefert traditionell die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (Ageb) gegen Dezember. Im März liefert gemeinhin das Umweltbundesamt (UBA) die Echtdaten des jeweiligen Vorjahres.

Freitag, 26.05.2023, 16:07 Uhr
Georg Eble

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