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Energie & Management > Bilanz - Preisentwicklung schlägt sich im Gasag-Ergebnis nieder
Quelle: Fotolia / Andrey Popov
Bilanz

Preisentwicklung schlägt sich im Gasag-Ergebnis nieder

Die Zeiten sind turbulent, die Versorgung wird jedoch weiter zuverlässig bleiben. Das war eine der Botschaften der Gasag bei der Präsentation der Geschäftszahlen für 2021.
Zwar steht für das Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr ein geringerer Gasabsatz zu Buche, aber der Umsatz ist gestiegen. Dafür verantwortlich seien unter anderem die CO2-Bepreisung und die hohen Marktpreise am Ende des Jahres, heißt es in einer Mitteilung der Gasag. Von „Preisturbulenzen“ ist die Rede, die bisher „beispiellos“ in Deutschland gewesen seien.

Seither habe sich die Energiewelt, nicht zuletzt auch mit dem Beginn des Ukraine-Krieges, vollständig verändert. Mit der Zunahme von Beschaffungsrisiken hätten sich auch die Angebote der Versorger verteuert. In solchen Zeiten werde ein zuverlässiger Grundversorger mit einer langfristigen Einkaufsstrategie und einem angemessenen Preis geschätzt, heißt es in der Mitteilung weiter. Dass die Gasag diesem Anforderungsprofil entspricht, lasse sich am Wachstum der Kundenzahlen bei Strom und Gas im Commodity-Vertrieb ablesen. So ist die Zahl der Gas-Kunden gegenüber dem vorangegangen Berichtszeitraum von 490.000 auf 512.000 und die Zahl der Stromkunden von 275.000 auf 300.000 angestiegen.
 
Lieferfähigkeit unverändert gegeben
 
Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise will die Gasag ihr Engagement im Fachforum Energiearmut, in dem die Grundversorger mit der Verbraucherzentrale und den zuständigen Senatsverwaltungen zusammenarbeiten, intensivieren.

Nach einer Ankündigung im vergangenen März hat der Versorger zum 1. Mai dieses Jahres den Preis in der Gas-Grundversorgung für Bestandskunden um rund 26 % angehoben. Dagegen soll der Grundversorgungstarif für Neukunden, der im Dezember 2021 als separater Tarif eingeführt wurde, auf das Niveau des Bestandskundenpreises gesenkt werden, hieß es im März. Die Gasag begründete die unterschiedliche Höhe damit, dass sie nach Insolvenzen und Lieferbeendigungen von Wettbewerbern große Mengen zu sehr hohen Preisen zusätzlich beschaffen mussten. Allein im Dezember seien zehn Mal mehr neue Kunden in die Grund- und Ersatzversorgung aufgenommen worden als im Durchschnitt während eines normalen Geschäftsjahres.

Aus Sicht des Versorgers bleibt Gas weiterhin teuer. Vorstandschef Georg Friedrichs machte bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für 2021 deutlich, dass sich dies mittlerweile auch in den Einkaufspreisen für 2023 widerspiegelt. Aktuell gebe es keine Veränderungen im physischen Gasfluss. Auf eine Verknappung der Mengen sei man aber vorbereitet und werde bei Versorgungsengpässen, bei denen eine niedrigere Drucksituation in den Netzen zu erwarten sei, die Netze verstärkt „händisch“ bewirtschaften. Dennoch sei auch dann nach aktueller Einschätzung die Leistungs- und Lieferfähigkeit in den Netzen der Gasag-Gruppe unverändert gegeben. Wohnungen in Berlin und Brandenburg würden nicht kalt werden. Die Versorgung von Industriekunden würde sich dann allerdings nach dem Notfallplan des Bundeswirtschaftsministeriums richten.
 
„Gutes Ergebnis“ soll im kommenden Jahr noch gesteigert werden
 
Trotz der schwierigen Situation am Markt blicken die Verantwortlichen des Versorgers auf ein Geschäftsjahr 2021 mit einem „guten Ergebnis“. Das bereinigte EBIT von 116 Mio. Euro soll zumindest im laufenden Jahr weiter gesteigert werden auf 132 Mio. Euro. In den folgenden Jahren sei dann aber vor allem aufgrund eines Ergebnisrückgangs in der Geschäftseinheit Netze mit einem rückläufigen Ebit zu rechnen.

Für die Zukunft sieht sich die Gasag mit ihrem Transformationsprogramm gut aufgestellt. Dabei steht das Thema Nachhaltigkeit mit mehr oder weniger starker Ausprägung im Mittelpunkt. „Bis 2030 werden wir alle Gas- und Stromtarife mit Laufzeit zu 50 Prozent CO2-neutral anbieten“, erklärte Friedrichs. Energiedienstleistungen für Neubauquartiere würden nur noch so konzipiert, dass diese zu mindestens zwei Drittel CO2-neutral sind. „Wir sehen schon jetzt, dass viele Projektentwickler oder Wohnungsbaugesellschaften diesen klimaneutralen Weg mit uns gehen wollen“, so der Gasag-Chef. Bis 2040 sollen dann alle Leistungen CO2-neutral sein, während die eigene Organisation dieses Ziel schon 2025 erreicht haben soll.
 
Das Gasag-Geschäftsjahr 2021 in Zahlen
 20202021
Gastransport (Mrd. kWh)43,749,5
Gasabsatz (Mrd. kWh)25,321,4
Umsatz Gaslieferungen (Mio. Euro)722821
Stromabsatz (Mrd. kWh)1,861,49
Umsatz Stromlieferungen (Mio. Euro)270246
bereinigtes Ebit (in Mio. Euro)114116
Investitionen in Netze (Mio. Euro)117107

Mittwoch, 11.05.2022, 15:01 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Bilanz - Preisentwicklung schlägt sich im Gasag-Ergebnis nieder
Quelle: Fotolia / Andrey Popov
Bilanz
Preisentwicklung schlägt sich im Gasag-Ergebnis nieder
Die Zeiten sind turbulent, die Versorgung wird jedoch weiter zuverlässig bleiben. Das war eine der Botschaften der Gasag bei der Präsentation der Geschäftszahlen für 2021.
Zwar steht für das Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr ein geringerer Gasabsatz zu Buche, aber der Umsatz ist gestiegen. Dafür verantwortlich seien unter anderem die CO2-Bepreisung und die hohen Marktpreise am Ende des Jahres, heißt es in einer Mitteilung der Gasag. Von „Preisturbulenzen“ ist die Rede, die bisher „beispiellos“ in Deutschland gewesen seien.

Seither habe sich die Energiewelt, nicht zuletzt auch mit dem Beginn des Ukraine-Krieges, vollständig verändert. Mit der Zunahme von Beschaffungsrisiken hätten sich auch die Angebote der Versorger verteuert. In solchen Zeiten werde ein zuverlässiger Grundversorger mit einer langfristigen Einkaufsstrategie und einem angemessenen Preis geschätzt, heißt es in der Mitteilung weiter. Dass die Gasag diesem Anforderungsprofil entspricht, lasse sich am Wachstum der Kundenzahlen bei Strom und Gas im Commodity-Vertrieb ablesen. So ist die Zahl der Gas-Kunden gegenüber dem vorangegangen Berichtszeitraum von 490.000 auf 512.000 und die Zahl der Stromkunden von 275.000 auf 300.000 angestiegen.
 
Lieferfähigkeit unverändert gegeben
 
Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise will die Gasag ihr Engagement im Fachforum Energiearmut, in dem die Grundversorger mit der Verbraucherzentrale und den zuständigen Senatsverwaltungen zusammenarbeiten, intensivieren.

Nach einer Ankündigung im vergangenen März hat der Versorger zum 1. Mai dieses Jahres den Preis in der Gas-Grundversorgung für Bestandskunden um rund 26 % angehoben. Dagegen soll der Grundversorgungstarif für Neukunden, der im Dezember 2021 als separater Tarif eingeführt wurde, auf das Niveau des Bestandskundenpreises gesenkt werden, hieß es im März. Die Gasag begründete die unterschiedliche Höhe damit, dass sie nach Insolvenzen und Lieferbeendigungen von Wettbewerbern große Mengen zu sehr hohen Preisen zusätzlich beschaffen mussten. Allein im Dezember seien zehn Mal mehr neue Kunden in die Grund- und Ersatzversorgung aufgenommen worden als im Durchschnitt während eines normalen Geschäftsjahres.

Aus Sicht des Versorgers bleibt Gas weiterhin teuer. Vorstandschef Georg Friedrichs machte bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für 2021 deutlich, dass sich dies mittlerweile auch in den Einkaufspreisen für 2023 widerspiegelt. Aktuell gebe es keine Veränderungen im physischen Gasfluss. Auf eine Verknappung der Mengen sei man aber vorbereitet und werde bei Versorgungsengpässen, bei denen eine niedrigere Drucksituation in den Netzen zu erwarten sei, die Netze verstärkt „händisch“ bewirtschaften. Dennoch sei auch dann nach aktueller Einschätzung die Leistungs- und Lieferfähigkeit in den Netzen der Gasag-Gruppe unverändert gegeben. Wohnungen in Berlin und Brandenburg würden nicht kalt werden. Die Versorgung von Industriekunden würde sich dann allerdings nach dem Notfallplan des Bundeswirtschaftsministeriums richten.
 
„Gutes Ergebnis“ soll im kommenden Jahr noch gesteigert werden
 
Trotz der schwierigen Situation am Markt blicken die Verantwortlichen des Versorgers auf ein Geschäftsjahr 2021 mit einem „guten Ergebnis“. Das bereinigte EBIT von 116 Mio. Euro soll zumindest im laufenden Jahr weiter gesteigert werden auf 132 Mio. Euro. In den folgenden Jahren sei dann aber vor allem aufgrund eines Ergebnisrückgangs in der Geschäftseinheit Netze mit einem rückläufigen Ebit zu rechnen.

Für die Zukunft sieht sich die Gasag mit ihrem Transformationsprogramm gut aufgestellt. Dabei steht das Thema Nachhaltigkeit mit mehr oder weniger starker Ausprägung im Mittelpunkt. „Bis 2030 werden wir alle Gas- und Stromtarife mit Laufzeit zu 50 Prozent CO2-neutral anbieten“, erklärte Friedrichs. Energiedienstleistungen für Neubauquartiere würden nur noch so konzipiert, dass diese zu mindestens zwei Drittel CO2-neutral sind. „Wir sehen schon jetzt, dass viele Projektentwickler oder Wohnungsbaugesellschaften diesen klimaneutralen Weg mit uns gehen wollen“, so der Gasag-Chef. Bis 2040 sollen dann alle Leistungen CO2-neutral sein, während die eigene Organisation dieses Ziel schon 2025 erreicht haben soll.
 
Das Gasag-Geschäftsjahr 2021 in Zahlen
 20202021
Gastransport (Mrd. kWh)43,749,5
Gasabsatz (Mrd. kWh)25,321,4
Umsatz Gaslieferungen (Mio. Euro)722821
Stromabsatz (Mrd. kWh)1,861,49
Umsatz Stromlieferungen (Mio. Euro)270246
bereinigtes Ebit (in Mio. Euro)114116
Investitionen in Netze (Mio. Euro)117107

Mittwoch, 11.05.2022, 15:01 Uhr
Fritz Wilhelm

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