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Energie & Management > Smart Meter - Praktikable Lösung für das Steuern
Bild: Mitarbeiter beim Einbau eines Smart Meter Bild: EVM, Sascha Ditscher
Smart Meter

Praktikable Lösung für das Steuern

Die Weiterentwicklung der Smart Meter Gateways vollzieht sich in Stufen. Der dazugehörige Stufenplan hat aktuell die Steuerfunktion im Fokus.
Die Väter und Mütter des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende haben dem Smart Meter Gateway die Rolle einer zentralen Datendrehscheibe sowohl für netzbezogene Anwendungen als auch für digitale Endkundenprodukte zugedacht. Damit es diese Rolle auch ausfüllen kann, muss der im Moment noch überschaubare zertifizierte Funktionsumfang erweitert werden. Das Schalten von Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen, um kritische Netzsituationen zu vermeiden, oder die Flexibilisierung des Ladens von Elektrofahrzeugen gehören bislang jedenfalls noch nicht dazu.

„Das Steuern ist ein großes Thema, das noch intensiv diskutiert wird“, sagt Ulrich Rosen, Partner bei BET und intensiv eingebunden in den Roadmap-Prozess des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Gespräch mit E&M. Der Weg, den die Branche mit dem Smart Meter Gateway entlang der Roadmap für die Weiterentwicklung der technischen BSI-Standards in Form von Schutzprofilen und Technischen Richtlinien (TR) gehen muss, ist durch das Stufenmodell vorgezeichnet. Der Ansatz soll die funktionalen und sicherheitsrelevanten Anforderungen der Energiewende schrittweise abbilden und quasi vom Stand der Technik hin zu einer umfassenden Kommunikationsplattform mit einer sicheren und zuverlässigen Systemarchitektur führen.

Die Stufe 1 ist mit der ursprünglichen Zertifizierung der Smart Meter Gateways, die bisher vier Hersteller absolviert haben, abgeschlossen. Sie bezieht sich auf die Umsetzung der Tarifanwendungsfälle zur Erhebung abrechnungsrelevanter Daten am Netzanschlusspunkt. Auch die Stufe 2 ist abschließend diskutiert, beschlossen und laut BMWi „eingefroren“. Hier geht es um die Re-Zertifizierung, in deren Rahmen der Funktionsumfang des Smart Meter Gateways per Software-Update auf nicht abrechnungsrelevante Anwendungen erweitert wird.

Die Stufe 3 soll noch in diesem Jahr „eingefroren“ werden

Mit der Stufe 3 soll festgelegt werden, dass zukünftig die hohen Sicherheitsleistungen des Smart Meter Gateways für relevante Steuerhandlungen zur Verfügung stehen und diese über den CLS-Proxy-Kanal des Smart Meter Gateways erfolgen sollen. „Das bedeutet nicht, dass jeder einzelne kleine Ladevorgang an einem privaten Ladepunkt sofort über das Smart Meter Gateway gesteuert werden muss“, so Rosen. Vielmehr sei die gesamte hinter einem Netzanschlusspunkt verbaute Erzeugungs- und Verbrauchsleistung zunehmend die relevante Regelgröße.

Die Steuerbefehle zumindest durch den CLS-Proxy-Kanal zu tunneln, ist laut Rosen auch der Dringlichkeit geschuldet, der Branche eine praktikable Lösung an die Hand zu geben. Diese sei technisch möglich und sicherer als bisherige proprietäre Lösungen. Außerdem müssten dafür an den Smart Meter Gateways selbst kaum Anpassungen vorgenommen werden. Auch zusätzliche Anforderungen an die Steuerbox, die noch dazwischengeschaltet werden müsse, seien „beherrschbar“, erläutert der BET-Partner. In einer späteren Stufe könne es aber sinnvoll sein, dem Smart Meter Gateway eine stärkere Rolle bei der Protokollierung und Verarbeitung des Steuerbefehls zu geben. Dazu wären jedoch weitergehende Veränderungen auch im Smart Meter Gateway notwendig, die dann auch Auswirkungen auf Hard- und Software sowie den Re-Zertifizierungsprozess hätten.

Die Entscheidung für den CLS-Proxy-Kanal in Stufe 3 ist zumindest formal noch kein Präjudiz für alle Ewigkeit. „Die Steuerung direkt über das Smart Meter Gateway ist damit nicht vom Tisch und wird im nächsten Jahr weiter diskutiert“, erklärt Rosen. Die Frage nach einer Bestandsschutzregelung für die CLS-Steuerung sei noch zu klären. Das sei aber alles noch Zukunftsmusik − ein Thema für die Stufe 4.

Einen ausführlichen Beitrag über das Stufenmodell und die weitere Standardisierung der Smart Meter Gateways lesen Sie in der kommenden E&M-Printausgabe vom 1. September 2021.

Donnerstag, 26.08.2021, 13:24 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Smart Meter - Praktikable Lösung für das Steuern
Bild: Mitarbeiter beim Einbau eines Smart Meter Bild: EVM, Sascha Ditscher
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Praktikable Lösung für das Steuern
Die Weiterentwicklung der Smart Meter Gateways vollzieht sich in Stufen. Der dazugehörige Stufenplan hat aktuell die Steuerfunktion im Fokus.
Die Väter und Mütter des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende haben dem Smart Meter Gateway die Rolle einer zentralen Datendrehscheibe sowohl für netzbezogene Anwendungen als auch für digitale Endkundenprodukte zugedacht. Damit es diese Rolle auch ausfüllen kann, muss der im Moment noch überschaubare zertifizierte Funktionsumfang erweitert werden. Das Schalten von Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen, um kritische Netzsituationen zu vermeiden, oder die Flexibilisierung des Ladens von Elektrofahrzeugen gehören bislang jedenfalls noch nicht dazu.

„Das Steuern ist ein großes Thema, das noch intensiv diskutiert wird“, sagt Ulrich Rosen, Partner bei BET und intensiv eingebunden in den Roadmap-Prozess des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Gespräch mit E&M. Der Weg, den die Branche mit dem Smart Meter Gateway entlang der Roadmap für die Weiterentwicklung der technischen BSI-Standards in Form von Schutzprofilen und Technischen Richtlinien (TR) gehen muss, ist durch das Stufenmodell vorgezeichnet. Der Ansatz soll die funktionalen und sicherheitsrelevanten Anforderungen der Energiewende schrittweise abbilden und quasi vom Stand der Technik hin zu einer umfassenden Kommunikationsplattform mit einer sicheren und zuverlässigen Systemarchitektur führen.

Die Stufe 1 ist mit der ursprünglichen Zertifizierung der Smart Meter Gateways, die bisher vier Hersteller absolviert haben, abgeschlossen. Sie bezieht sich auf die Umsetzung der Tarifanwendungsfälle zur Erhebung abrechnungsrelevanter Daten am Netzanschlusspunkt. Auch die Stufe 2 ist abschließend diskutiert, beschlossen und laut BMWi „eingefroren“. Hier geht es um die Re-Zertifizierung, in deren Rahmen der Funktionsumfang des Smart Meter Gateways per Software-Update auf nicht abrechnungsrelevante Anwendungen erweitert wird.

Die Stufe 3 soll noch in diesem Jahr „eingefroren“ werden

Mit der Stufe 3 soll festgelegt werden, dass zukünftig die hohen Sicherheitsleistungen des Smart Meter Gateways für relevante Steuerhandlungen zur Verfügung stehen und diese über den CLS-Proxy-Kanal des Smart Meter Gateways erfolgen sollen. „Das bedeutet nicht, dass jeder einzelne kleine Ladevorgang an einem privaten Ladepunkt sofort über das Smart Meter Gateway gesteuert werden muss“, so Rosen. Vielmehr sei die gesamte hinter einem Netzanschlusspunkt verbaute Erzeugungs- und Verbrauchsleistung zunehmend die relevante Regelgröße.

Die Steuerbefehle zumindest durch den CLS-Proxy-Kanal zu tunneln, ist laut Rosen auch der Dringlichkeit geschuldet, der Branche eine praktikable Lösung an die Hand zu geben. Diese sei technisch möglich und sicherer als bisherige proprietäre Lösungen. Außerdem müssten dafür an den Smart Meter Gateways selbst kaum Anpassungen vorgenommen werden. Auch zusätzliche Anforderungen an die Steuerbox, die noch dazwischengeschaltet werden müsse, seien „beherrschbar“, erläutert der BET-Partner. In einer späteren Stufe könne es aber sinnvoll sein, dem Smart Meter Gateway eine stärkere Rolle bei der Protokollierung und Verarbeitung des Steuerbefehls zu geben. Dazu wären jedoch weitergehende Veränderungen auch im Smart Meter Gateway notwendig, die dann auch Auswirkungen auf Hard- und Software sowie den Re-Zertifizierungsprozess hätten.

Die Entscheidung für den CLS-Proxy-Kanal in Stufe 3 ist zumindest formal noch kein Präjudiz für alle Ewigkeit. „Die Steuerung direkt über das Smart Meter Gateway ist damit nicht vom Tisch und wird im nächsten Jahr weiter diskutiert“, erklärt Rosen. Die Frage nach einer Bestandsschutzregelung für die CLS-Steuerung sei noch zu klären. Das sei aber alles noch Zukunftsmusik − ein Thema für die Stufe 4.

Einen ausführlichen Beitrag über das Stufenmodell und die weitere Standardisierung der Smart Meter Gateways lesen Sie in der kommenden E&M-Printausgabe vom 1. September 2021.

Donnerstag, 26.08.2021, 13:24 Uhr
Fritz Wilhelm

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