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Energie & Management > Wasserkraft - PPA: Der Nescafe wird jetzt grüner hergestellt
Quelle: Verbund
Wasserkraft

PPA: Der Nescafe wird jetzt grüner hergestellt

Nestle produziert seit Kurzem auch in sieben Schweizer Werken mit Grünstrom, nicht nur an vier deutschen Standorten. Gemeinsam ist der Lieferant Axpo, sonst nicht allzu viel.
Axpo hat auch im Heimatmarkt mit dem weltgrößten Lebensmittel-Hersteller Nestle ein grünes Power Purchase Agreement (PPA) abgeschlossen. Das geht aus einer Mitteilung des Schweizer Energiekonzerns vom 9. Februar hervor.

Das Besondere demnach: Es handelt sich um eines der ersten PPA in der Eidgenossenschaft überhaupt. Während sich Axpo − der größte schweizerische Grünstrom-Produzent − als Europas führenden PPA-Anbieter sieht, sei der Markt der Direktlieferverträge von Erneuerbaren-Anlagen in der Schweiz selbst "in einem frühen Stadium". Auf gut Deutsch: noch weniger entwickelt als in Deutschland, wo die Analysten des Beratungshauses Pexapark in den ersten neun Monaten 2021 nur 14 Abschlüsse registrierten, aber hüben wie drüben mit großen Wachstumsaussichten.

Der Grund in der Schweiz: Bisher spielt neben 60 % Wasserkraft die Kernkraft eine bedeutende Rolle. Die Berner Bundesregierung hatte aber 2011 nach dem GAU in Fukushima einen Atomausstieg bis zum technischen Lebensende der bisherigen Reaktoren beschlossen, das bis 2034 erwartet wird.
 
 
Daher rechnet Axpo in seinem Stammland mit einem PPA-Wachstum, um die wichtiger werdenden Wasserkraftwerke zu erhalten. Vor einem Jahr hatte der Konzern das erste Schweizer PPA überhaupt abgeschlossen: mit der Supermarktkette Denner für eine neue Solaranlage am Stausee Muttsee in den Glarner Alpen, und zwar für 20 Jahre.

​Ein Wasserkraft-PPA

Axpo liefert Nestle Schweiz seit Jahresbeginn in einem fünfjährigen PPA knapp 100 Mio. kWh jährlich aus seinem Wasserkraftwerk am Stausee Mauvoisin − auch dies eine Besonderheit dieses PPA, denn das Kraftwerk im Wallis existiert schon seit den 50er-Jahren. Der Staudamm in 2000 Metern Höhe ist einer der höchsten Europas, der Stausee im Val de Bagnes mit 212 Mio. m3 einer der größten der Schweiz.

Die Strommenge reicht, um fünf der Schweizer Produktionswerke von Nestle zu versorgen. Dort werden unter anderem Nescafe, Thomy-Produkte sowie Mineralwässer hergestellt.

Zum Vergleich: Für seine deutschen Standorte hat Nestle mit Axpo einen fünfjährigen Vollversorgungsvertrag über 164 Mio. kWh per annum geschlossen:
  • Davon werden zunächst etwa 30 % durch ein PPA mit Axpo aus förderfreien alten Onshore-Windparks abgedeckt.
  • Etwa ebenso viel Grünstrom stammt von einem PPA mit Statkraft, ebenfalls aus Ü20-Windrädern. aber nur für zwei Jahre.
  • Weitere 40 % sind zunächst eine Residuallieferung von Axpo mit Grünstrom-Herkunftsnachweisen.

Mittwoch, 9.02.2022, 10:08 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Wasserkraft - PPA: Der Nescafe wird jetzt grüner hergestellt
Quelle: Verbund
Wasserkraft
PPA: Der Nescafe wird jetzt grüner hergestellt
Nestle produziert seit Kurzem auch in sieben Schweizer Werken mit Grünstrom, nicht nur an vier deutschen Standorten. Gemeinsam ist der Lieferant Axpo, sonst nicht allzu viel.
Axpo hat auch im Heimatmarkt mit dem weltgrößten Lebensmittel-Hersteller Nestle ein grünes Power Purchase Agreement (PPA) abgeschlossen. Das geht aus einer Mitteilung des Schweizer Energiekonzerns vom 9. Februar hervor.

Das Besondere demnach: Es handelt sich um eines der ersten PPA in der Eidgenossenschaft überhaupt. Während sich Axpo − der größte schweizerische Grünstrom-Produzent − als Europas führenden PPA-Anbieter sieht, sei der Markt der Direktlieferverträge von Erneuerbaren-Anlagen in der Schweiz selbst "in einem frühen Stadium". Auf gut Deutsch: noch weniger entwickelt als in Deutschland, wo die Analysten des Beratungshauses Pexapark in den ersten neun Monaten 2021 nur 14 Abschlüsse registrierten, aber hüben wie drüben mit großen Wachstumsaussichten.

Der Grund in der Schweiz: Bisher spielt neben 60 % Wasserkraft die Kernkraft eine bedeutende Rolle. Die Berner Bundesregierung hatte aber 2011 nach dem GAU in Fukushima einen Atomausstieg bis zum technischen Lebensende der bisherigen Reaktoren beschlossen, das bis 2034 erwartet wird.
 
 
Daher rechnet Axpo in seinem Stammland mit einem PPA-Wachstum, um die wichtiger werdenden Wasserkraftwerke zu erhalten. Vor einem Jahr hatte der Konzern das erste Schweizer PPA überhaupt abgeschlossen: mit der Supermarktkette Denner für eine neue Solaranlage am Stausee Muttsee in den Glarner Alpen, und zwar für 20 Jahre.

​Ein Wasserkraft-PPA

Axpo liefert Nestle Schweiz seit Jahresbeginn in einem fünfjährigen PPA knapp 100 Mio. kWh jährlich aus seinem Wasserkraftwerk am Stausee Mauvoisin − auch dies eine Besonderheit dieses PPA, denn das Kraftwerk im Wallis existiert schon seit den 50er-Jahren. Der Staudamm in 2000 Metern Höhe ist einer der höchsten Europas, der Stausee im Val de Bagnes mit 212 Mio. m3 einer der größten der Schweiz.

Die Strommenge reicht, um fünf der Schweizer Produktionswerke von Nestle zu versorgen. Dort werden unter anderem Nescafe, Thomy-Produkte sowie Mineralwässer hergestellt.

Zum Vergleich: Für seine deutschen Standorte hat Nestle mit Axpo einen fünfjährigen Vollversorgungsvertrag über 164 Mio. kWh per annum geschlossen:
  • Davon werden zunächst etwa 30 % durch ein PPA mit Axpo aus förderfreien alten Onshore-Windparks abgedeckt.
  • Etwa ebenso viel Grünstrom stammt von einem PPA mit Statkraft, ebenfalls aus Ü20-Windrädern. aber nur für zwei Jahre.
  • Weitere 40 % sind zunächst eine Residuallieferung von Axpo mit Grünstrom-Herkunftsnachweisen.

Mittwoch, 9.02.2022, 10:08 Uhr
Georg Eble

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