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Energie & Management > Klimaschutz - Politik unterstützt Produktion von grünem Stahl
Quelle: Fotolia/bluedesign
Klimaschutz

Politik unterstützt Produktion von grünem Stahl

Die Bundesregierung hat 55 Mio. Euro für die Produktion von grünem Stahl in einer Wasserstoff-DRI-Anlage von Arcelor Mittal in Hamburg zugesagt.
Bei einem Besuch des Stahlwerks von Arcelor Mittal am 7. September sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) Unterstützung der Bundesregierung für den Bau der ersten wasserstoffbasierten DRI-Anlage in Deutschland im industriellen Maßstab zu. "DRI" steht für "Direct Reduced Iron".

Mit dieser Demonstrationsanlage, in der ausschließlich Wasserstoff als chemisches Mittel zur Reduktion von Eisenerz zu DRI eingesetzt wird, soll der Grundstein für einen Stahlerzeugungsprozess gelegt werden, der die Herstellung von Stahl ohne CO2-Emissionen mithilfe von Elektrolichtbogenöfen ermöglicht. Die werden mit Wasserstoff-reduziertem DRI und Schrott beschickt und mit erneuerbarem Strom betrieben.

Die Bundesregierung hat ihre Absicht bekundet, den Bau der Anlage mit 55 Mio. Euro zu fördern, was der Hälfte der erforderlichen Gesamtinvestitionen von 110 Mio. Euro entspricht. Als nächster Schritt muss die Europäische Kommission die Bereitstellung von Mitteln durch den Bund genehmigen. Die Produktion soll im Jahr 2025 anlaufen.

DRI wird derzeit mit dem Einsatz von Erdgas hergestellt, um Eisenerz zu reduzieren. In einer Ãœbergangsphase soll zunächst die Reduktion von Eisenerz mit Wasserstoff demonstriert werden, wobei der Wasserstoff aus der Restgasabscheidung des Hamburger Werks stammt. Sobald er in ausreichenden Mengen und zu einem erschwinglichen Preis zur Verfügung steht, wird grüner Wasserstoff – hergestellt aus der Elektrolyse von Wasser unter Verwendung erneuerbarer Energien – genommen.

CO2-Einsparung von 800.000 Tonnen im Jahr geplant

Bis 2030 plant Arcelor Mittal laut einer Unternehmensmitteilung, allein im Hamburger Werk mehr als 1 Mio. Tonnen kohlenstoffneutralen Stahl pro Jahr zu produzieren und damit rund 800.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich einzusparen. Das Werk gilt als wichtiger Bestandteil der "Steel4Future-Strategie" von Arcelor Mittal Germany, die die Umstellung ihrer vier deutschen Werke in Hamburg, Bremen, Duisburg und Eisenhüttenstadt auf eine emissionsfreie Produktion in den kommenden Jahren vorsieht.

Uwe Braun, CEO Arcelor Mittal Hamburg, verwies darauf, dass die Herstellung von kohlenstoffarmem oder kohlenstofffreiem Stahl deutlich teurer ist als die traditionelle Erzeugung. Bei diesen Herausforderungen sei man deshalb weiterhin auf die Unterstützung der Politik angewiesen.

Bundesumweltministerin Schulze bezeichnete den Umbau der Stahlindustrie als riesige Herausforderung. Die Bundesregierung werde sie bei der Transformation nicht allein lassen. "Wenn die Unternehmen jetzt in treibhausgasneutrale Verfahren und Produkte wie grünen Stahl investieren, werden sie in Zukunft am Markt bestehen können, und die Arbeitsplätze sind gesichert. Die Voraussetzung für all das ist der Ausbau der erneuerbaren Energien. Wer Ja sagt zu einer Stahlproduktion mit Zukunft, der muss auch Ja sagen zum beherzten Ausbau von Wind- und Sonnenenergie."

Dienstag, 7.09.2021, 17:29 Uhr
Günter Drewnitzky
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Quelle: Fotolia/bluedesign
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Politik unterstützt Produktion von grünem Stahl
Die Bundesregierung hat 55 Mio. Euro für die Produktion von grünem Stahl in einer Wasserstoff-DRI-Anlage von Arcelor Mittal in Hamburg zugesagt.
Bei einem Besuch des Stahlwerks von Arcelor Mittal am 7. September sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) Unterstützung der Bundesregierung für den Bau der ersten wasserstoffbasierten DRI-Anlage in Deutschland im industriellen Maßstab zu. "DRI" steht für "Direct Reduced Iron".

Mit dieser Demonstrationsanlage, in der ausschließlich Wasserstoff als chemisches Mittel zur Reduktion von Eisenerz zu DRI eingesetzt wird, soll der Grundstein für einen Stahlerzeugungsprozess gelegt werden, der die Herstellung von Stahl ohne CO2-Emissionen mithilfe von Elektrolichtbogenöfen ermöglicht. Die werden mit Wasserstoff-reduziertem DRI und Schrott beschickt und mit erneuerbarem Strom betrieben.

Die Bundesregierung hat ihre Absicht bekundet, den Bau der Anlage mit 55 Mio. Euro zu fördern, was der Hälfte der erforderlichen Gesamtinvestitionen von 110 Mio. Euro entspricht. Als nächster Schritt muss die Europäische Kommission die Bereitstellung von Mitteln durch den Bund genehmigen. Die Produktion soll im Jahr 2025 anlaufen.

DRI wird derzeit mit dem Einsatz von Erdgas hergestellt, um Eisenerz zu reduzieren. In einer Ãœbergangsphase soll zunächst die Reduktion von Eisenerz mit Wasserstoff demonstriert werden, wobei der Wasserstoff aus der Restgasabscheidung des Hamburger Werks stammt. Sobald er in ausreichenden Mengen und zu einem erschwinglichen Preis zur Verfügung steht, wird grüner Wasserstoff – hergestellt aus der Elektrolyse von Wasser unter Verwendung erneuerbarer Energien – genommen.

CO2-Einsparung von 800.000 Tonnen im Jahr geplant

Bis 2030 plant Arcelor Mittal laut einer Unternehmensmitteilung, allein im Hamburger Werk mehr als 1 Mio. Tonnen kohlenstoffneutralen Stahl pro Jahr zu produzieren und damit rund 800.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich einzusparen. Das Werk gilt als wichtiger Bestandteil der "Steel4Future-Strategie" von Arcelor Mittal Germany, die die Umstellung ihrer vier deutschen Werke in Hamburg, Bremen, Duisburg und Eisenhüttenstadt auf eine emissionsfreie Produktion in den kommenden Jahren vorsieht.

Uwe Braun, CEO Arcelor Mittal Hamburg, verwies darauf, dass die Herstellung von kohlenstoffarmem oder kohlenstofffreiem Stahl deutlich teurer ist als die traditionelle Erzeugung. Bei diesen Herausforderungen sei man deshalb weiterhin auf die Unterstützung der Politik angewiesen.

Bundesumweltministerin Schulze bezeichnete den Umbau der Stahlindustrie als riesige Herausforderung. Die Bundesregierung werde sie bei der Transformation nicht allein lassen. "Wenn die Unternehmen jetzt in treibhausgasneutrale Verfahren und Produkte wie grünen Stahl investieren, werden sie in Zukunft am Markt bestehen können, und die Arbeitsplätze sind gesichert. Die Voraussetzung für all das ist der Ausbau der erneuerbaren Energien. Wer Ja sagt zu einer Stahlproduktion mit Zukunft, der muss auch Ja sagen zum beherzten Ausbau von Wind- und Sonnenenergie."

Dienstag, 7.09.2021, 17:29 Uhr
Günter Drewnitzky

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