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Energie & Management > Fusion - Polen schafft einen Multienergiekonzern
Quelle: Fotolia / Joachim Wendler
Fusion

Polen schafft einen Multienergiekonzern

Die beiden polnischen Energiekonzerne PKN Orlen und PGNiG fusionieren. Bereits im November soll der Deal abgeschlossen sein.
Der Zusammenschluss der beiden großen polnischen Energiekonzerne PKN Orlen und PGNiG schreitet voran. Für die Fusion votierten die Aktionäre von der Polnischen Öl- und Gasgesellschaft PGNiG am 10. Oktober. „Wir bündeln unsere Kräfte in einer äußerst schwierigen Zeit für die globalen Brennstoff- und Energiemärkte“, sagte Iwona Waksmundzka-Olejniczak, Vorstandsvorsitzende der PGNiG, die das Votum der Aktionäre begrüßte.
 
Die Konsolidierung der Unternehmen soll einen Impuls für die dynamische Entwicklung des Konzerns geben, die Energiesicherheit des Landes und damit auch die polnische Wirtschaft stärken. Durch die Kombination der Erfahrung und des Kapitals beider Unternehmen werde sich das Angebot an umfassenden Dienstleistungen sowohl für Geschäfts- als auch Privatkunden erheblich erweitert.
 
Orlens Einsatz für den Multienergiekonzern
 
Bereits Ende September stimmten die Aktionäre der polnischen Ölgesellschaft PKN Orlen dafür, mit der PGNiG zu fusionieren. Ende Juli hatten sich die Unternehmensvorstände auf einen dementsprechenden Fusionsplan geeinigt.
 
Der Aufbau eines Multienergiekonzerns geht in das Jahr 2020 zurück, als Orlen mit dem Ministerium für Staatsvermögen eine Absichtserklärung unterzeichnete. Schließlich ist das Ministerium für
 
Staatsvermögen zu 36 % an Orlen und zu 72 % an der PGNiG beteiligt, weil Bodenschätze in Polen im Staatsbesitz sind.
 
In dem geplanten Multienergiekonzern sollen sämtliche Aktiva zur Erschließung und Förderung von Öl und Gas gebündelt und das Ministerium für Staatsvermögen mit 52 % mehrheitlich beteiligt sein. 13 % der Anteile ist für Aktionäre der PGNIG und der überwiegende Rest für Anteilseigner von Orlen vorgesehen.
 
Orlen bringt dazu seine Raffinerie- und Biochemiesparte sowie Tankstellen in das künftige Gemeinschaftsunternehmen ein und hat zur Verstärkung in diesen Bereichen Anfang August den Zusammenschluss mit der Lotusgruppe finalisiert. Kraftwerke zur Strom- und Wärmerzeugung bringen beide Unternehmen mit.
 
Unter dem gemeinsamen Unternehmensdach wollen Orlen und die PGNiG den Ausbau von Erneuerbaren Energien voranbringen und strategischen Herausforderungen trotzen. Da geht es laut Fusionsplan etwa um langfristig sicheres Wachstum, stabile Förderraten von Öl und Gas, die Stärkung der Finanzlage für zukünftige Investitionen und die Energiewende.
 
Der Beitrag der PGNiG
 
Erdgas spielt in Polen eine wichtige Rolle, um den hohen Anteil von Braun- und Steinkohle im Energiemix des Landes zu reduzieren, allerdings ist die Beschaffung angesichts der aktuellen Lage schwierig. Mittels Fusion und Integration aller Upstream-Aktivitäten im In- und Ausland verspricht sich die PGNiG Produktionssteigerung und einen leichteren Erwerb potenzieller Lagerstätten.
 
Große Bedeutung hat dabei die Infrastruktur zur Gasverteilung und -speicherung, die ebenfalls in den neuen Konzern übergehen. Hier verfügt die PGNiG-Gruppe eigenen Angaben nach mit über 190.000 Kilometer Trassenlänge über das größte Gasverteilnetz in Europa und ist zugleich das einzige Unternehmen im Land mit einer unterirdischen Speicherinfrastruktur für Erdgas. Solche besonderen Ressourcen ermöglichen aus Sicht der PGNiG nicht nur die Entwicklung des Erdgasmarktes in Polen, sondern auch die Umsetzung von Wasserstoff- und Biomethanprojekten.

Mittwoch, 12.10.2022, 11:04 Uhr
Josephine Bollinger-Kanne
Energie & Management > Fusion - Polen schafft einen Multienergiekonzern
Quelle: Fotolia / Joachim Wendler
Fusion
Polen schafft einen Multienergiekonzern
Die beiden polnischen Energiekonzerne PKN Orlen und PGNiG fusionieren. Bereits im November soll der Deal abgeschlossen sein.
Der Zusammenschluss der beiden großen polnischen Energiekonzerne PKN Orlen und PGNiG schreitet voran. Für die Fusion votierten die Aktionäre von der Polnischen Öl- und Gasgesellschaft PGNiG am 10. Oktober. „Wir bündeln unsere Kräfte in einer äußerst schwierigen Zeit für die globalen Brennstoff- und Energiemärkte“, sagte Iwona Waksmundzka-Olejniczak, Vorstandsvorsitzende der PGNiG, die das Votum der Aktionäre begrüßte.
 
Die Konsolidierung der Unternehmen soll einen Impuls für die dynamische Entwicklung des Konzerns geben, die Energiesicherheit des Landes und damit auch die polnische Wirtschaft stärken. Durch die Kombination der Erfahrung und des Kapitals beider Unternehmen werde sich das Angebot an umfassenden Dienstleistungen sowohl für Geschäfts- als auch Privatkunden erheblich erweitert.
 
Orlens Einsatz für den Multienergiekonzern
 
Bereits Ende September stimmten die Aktionäre der polnischen Ölgesellschaft PKN Orlen dafür, mit der PGNiG zu fusionieren. Ende Juli hatten sich die Unternehmensvorstände auf einen dementsprechenden Fusionsplan geeinigt.
 
Der Aufbau eines Multienergiekonzerns geht in das Jahr 2020 zurück, als Orlen mit dem Ministerium für Staatsvermögen eine Absichtserklärung unterzeichnete. Schließlich ist das Ministerium für
 
Staatsvermögen zu 36 % an Orlen und zu 72 % an der PGNiG beteiligt, weil Bodenschätze in Polen im Staatsbesitz sind.
 
In dem geplanten Multienergiekonzern sollen sämtliche Aktiva zur Erschließung und Förderung von Öl und Gas gebündelt und das Ministerium für Staatsvermögen mit 52 % mehrheitlich beteiligt sein. 13 % der Anteile ist für Aktionäre der PGNIG und der überwiegende Rest für Anteilseigner von Orlen vorgesehen.
 
Orlen bringt dazu seine Raffinerie- und Biochemiesparte sowie Tankstellen in das künftige Gemeinschaftsunternehmen ein und hat zur Verstärkung in diesen Bereichen Anfang August den Zusammenschluss mit der Lotusgruppe finalisiert. Kraftwerke zur Strom- und Wärmerzeugung bringen beide Unternehmen mit.
 
Unter dem gemeinsamen Unternehmensdach wollen Orlen und die PGNiG den Ausbau von Erneuerbaren Energien voranbringen und strategischen Herausforderungen trotzen. Da geht es laut Fusionsplan etwa um langfristig sicheres Wachstum, stabile Förderraten von Öl und Gas, die Stärkung der Finanzlage für zukünftige Investitionen und die Energiewende.
 
Der Beitrag der PGNiG
 
Erdgas spielt in Polen eine wichtige Rolle, um den hohen Anteil von Braun- und Steinkohle im Energiemix des Landes zu reduzieren, allerdings ist die Beschaffung angesichts der aktuellen Lage schwierig. Mittels Fusion und Integration aller Upstream-Aktivitäten im In- und Ausland verspricht sich die PGNiG Produktionssteigerung und einen leichteren Erwerb potenzieller Lagerstätten.
 
Große Bedeutung hat dabei die Infrastruktur zur Gasverteilung und -speicherung, die ebenfalls in den neuen Konzern übergehen. Hier verfügt die PGNiG-Gruppe eigenen Angaben nach mit über 190.000 Kilometer Trassenlänge über das größte Gasverteilnetz in Europa und ist zugleich das einzige Unternehmen im Land mit einer unterirdischen Speicherinfrastruktur für Erdgas. Solche besonderen Ressourcen ermöglichen aus Sicht der PGNiG nicht nur die Entwicklung des Erdgasmarktes in Polen, sondern auch die Umsetzung von Wasserstoff- und Biomethanprojekten.

Mittwoch, 12.10.2022, 11:04 Uhr
Josephine Bollinger-Kanne

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