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Energie & Management > E-World - Plattform-Modell für Breitbandmarkt
Quelle: Pixabay / Steve Cliff
E-World

Plattform-Modell für Breitbandmarkt

Breitbandkommunikation auf genossenschaftlicher Basis: Ein deutsches und ein schwedisches Unternehmen wollen den Markt mit einem Plattform-Modell liberalisieren.
Keine Abhängigkeit von wenigen großen Anbietern, hohe Netzauslastung, große Auswahl für Endkunden – so stellt sich die Unternehmensgruppe „TktVivax“ den künftigen Breitbandmarkt in Deutschland vor. Eine Vorstellung mit schwedischem Vorbild. Das dort verbreitete Marktmodell auf Basis genossenschaftsähnlicher Zusammenschlüsse will der Berliner Glasfaser-Spezialist hierzulande etablieren. Zu diesem Zweck kooperiert er mit dem schwedischen Unternehmen Vinnergi. Auf der Messe E-world haben die Partner jetzt ihre Open-Access-Lösung präsentiert.

Das Plattform-Modell stützt sich auf eine Software, die es ermöglicht, Abrechnungs- und Steuerungsprozesse gebündelt abzuwickeln. Zudem gibt es ein offenes „Betriebsunterstützungssystem“, mit dem sich unterschiedlichste Vorgänge individuell abbilden lassen, wie es heißt. Darüber hinaus steht eine Software-Lösung mit Bezeichnung „Diclina“ als Kunden- und Managementsystem für Netzbetreiber bereit.

„Unsere Erfahrung in Schweden zeigt, dass auf diese Weise eine echte Liberalisierung des Marktes möglich ist, von der sowohl die Unternehmen als auch die Kunden profitieren“, sagt Pierre Wallgren, Chef der Vinnergi-Gruppe. TKT Vivax-Geschäftsführer Dirk Fieml verweist darauf, dass hierzulande „bisher einige wenige Anbieter absolut dominant“ seien, Netzbetreiber würden langfristig gebunden.

In einem Plattform-Unternehmen, etwa in einer Form einer Genossenschaft, könnten Netzbetreiber als Mitglieder beteiligt sein und Internetanbieter könnten ihre Produkte vermarkten, so die Überlegung. Stadtwerke oder andere Telekommunikationsunternehmen könnten so die Kontrolle über das von ihnen ausgebaute Netz behalten. Es bestehe keine Verpflichtung, alle Anbieter über das Netz zuzulassen. Im Umkehrschluss seien die Anbieter nicht verpflichtet, ihre Produkte auf allen Netzen anzubieten − soweit das Modell.
 
 
Ein Modell, mit dem sich auch der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) offenbar anfreunden kann. „Wir haben in Deutschland das ambitionierte Ziel, bis 2030 flächendeckend Glasfaser auszubauen. Funktionierende Open-Access-Kooperationen und -Plattformen sind ein wichtiges Element, um dieses Ziel zu erreichen“, so Breko-Geschäftsführer Stephan Albers. Geschäftsmodelle, die den Erfolg von Open-Access begünstigen, begrüße man.

Donnerstag, 25.05.2023, 09:10 Uhr
Manfred Fischer
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Breitbandkommunikation auf genossenschaftlicher Basis: Ein deutsches und ein schwedisches Unternehmen wollen den Markt mit einem Plattform-Modell liberalisieren.
Keine Abhängigkeit von wenigen großen Anbietern, hohe Netzauslastung, große Auswahl für Endkunden – so stellt sich die Unternehmensgruppe „TktVivax“ den künftigen Breitbandmarkt in Deutschland vor. Eine Vorstellung mit schwedischem Vorbild. Das dort verbreitete Marktmodell auf Basis genossenschaftsähnlicher Zusammenschlüsse will der Berliner Glasfaser-Spezialist hierzulande etablieren. Zu diesem Zweck kooperiert er mit dem schwedischen Unternehmen Vinnergi. Auf der Messe E-world haben die Partner jetzt ihre Open-Access-Lösung präsentiert.

Das Plattform-Modell stützt sich auf eine Software, die es ermöglicht, Abrechnungs- und Steuerungsprozesse gebündelt abzuwickeln. Zudem gibt es ein offenes „Betriebsunterstützungssystem“, mit dem sich unterschiedlichste Vorgänge individuell abbilden lassen, wie es heißt. Darüber hinaus steht eine Software-Lösung mit Bezeichnung „Diclina“ als Kunden- und Managementsystem für Netzbetreiber bereit.

„Unsere Erfahrung in Schweden zeigt, dass auf diese Weise eine echte Liberalisierung des Marktes möglich ist, von der sowohl die Unternehmen als auch die Kunden profitieren“, sagt Pierre Wallgren, Chef der Vinnergi-Gruppe. TKT Vivax-Geschäftsführer Dirk Fieml verweist darauf, dass hierzulande „bisher einige wenige Anbieter absolut dominant“ seien, Netzbetreiber würden langfristig gebunden.

In einem Plattform-Unternehmen, etwa in einer Form einer Genossenschaft, könnten Netzbetreiber als Mitglieder beteiligt sein und Internetanbieter könnten ihre Produkte vermarkten, so die Überlegung. Stadtwerke oder andere Telekommunikationsunternehmen könnten so die Kontrolle über das von ihnen ausgebaute Netz behalten. Es bestehe keine Verpflichtung, alle Anbieter über das Netz zuzulassen. Im Umkehrschluss seien die Anbieter nicht verpflichtet, ihre Produkte auf allen Netzen anzubieten − soweit das Modell.
 
 
Ein Modell, mit dem sich auch der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) offenbar anfreunden kann. „Wir haben in Deutschland das ambitionierte Ziel, bis 2030 flächendeckend Glasfaser auszubauen. Funktionierende Open-Access-Kooperationen und -Plattformen sind ein wichtiges Element, um dieses Ziel zu erreichen“, so Breko-Geschäftsführer Stephan Albers. Geschäftsmodelle, die den Erfolg von Open-Access begünstigen, begrüße man.

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