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Energie & Management > Windkraft Onshore - Plattform EE BW: Drei Windräder für Baden-Württemberg sind zu wenig
Quelle: Fotolia / John
Windkraft Onshore

Plattform EE BW: Drei Windräder für Baden-Württemberg sind zu wenig

Der Dachverband Plattform EE BW kritisiert den schleppenden Ausbau der Windenergie und fordert deutlich mehr Genehmigungen.
100 neue Windenergieanlagen pro Jahr müssten in Baden-Württemberg gebaut werden, um die Versorgungssicherheit und den Klimaschutz in Südwesten voranzubringen, heißt es in einer Mitteilung des Branchenverbandes Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (Plattform EE BW). Errichtet worden seien im ersten Quartal 2022 aber gerade mal drei: der Bürgerwindpark Bretzfeld-Obersulm mit einer Gesamtleistung von 13,5 MW ist im Februar ans Netz gegangen.

Auch im Jahr 2021 sind in Baden-Württemberg lediglich 28 neue Windenergieanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von rund 114 MW in Betrieb gegangen. Dieser Wert müsse sich schnellstmöglich verdoppeln, heißt es seitens des Dachverbandes, in dem Verbände, Unternehmen und Forschungsinstitute aus der Erneuerbaren-Energien-Branche in Baden-Württemberg organisiert sind. Ab Mitte des Jahrzehnts müsse der Zuwachs dann bei mehr 100 Anlagen pro Jahr liegen. "Jedes nicht gebaute Windrad macht es schwieriger, den für Versorgungssicherheit und Klimaschutz so dringend benötigen Ökostrom zu erzeugen", kritisierte Franz Pöter, Geschäftsführer der Plattform EE BW: "Es müssen nun rasch mehr Windenergieanlagen genehmigt werden, damit die Flaute beim Windenergieausbau ein Ende hat."

Genehmigt worden sind in Baden-Württemberg im gesamten Jahr 2021 zehn, seit Jahresbeginn 2022 neun Windenergieanlagen. Die Zahlen stammen aus dem Marktstammdatenregister und sind noch vorläufig, da Anlagen noch vier Wochen nach Genehmigung beziehungsweise Inbetriebnahme nachgemeldet werden können. Die Fachagentur Windenergie hatte bereits am 11. April die Zahlen für ganz Deutschland ausgewertet (wir berichteten). Hier ist Baden-Württemberg sowohl bei der Zahl der genehmigten Anlagen wie auch bei der Zahl der Inbetriebnahmen weit von den Spitzenreitern entfernt: Niedersachsen hat im Jahr 2022 bereits 43 Windkraftanlagen genehmigt, Schleswig-Holstein 39 und Hessen 36. Ans Netz gegangen sind bislang in Schleswig-Holstein 25, Nordrhein-Westfalen 23 und in Brandenburg 21 neue Anlagen.

Photovoltaik als Lichtblick

Positiver bewertet der Verband die Entwicklung der Photovoltaik. 9.850 neue Anlagen mit einer installierten Gesamtleistung von rund 170 MW seien in Baden-Württemberg im ersten Quartal 2022 gemeldet worden. 2021 wurden insgesamt rund 620 MW installiert.

Noch im Oktober 2021 hatte der Baden-Württembergische Landtag beschlossen, bis zum Jahr 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Einer Studie der Plattform EE BW zufolge müssten Photovoltaik und Windenergie dafür zusammen rund 70 % des bis dahin gestiegenen Bruttostromverbrauchs in Baden-Württemberg decken. Im Bereich der Windenergie vergrößere sich die nötige installierte Leistung dabei bis 2040 um den Faktor sieben, von heute 1.600 MW auf dann 11.500 MW. Die installierte Leistung der auf Dächern, Fassaden und im Freiland installierten Photovoltaik-Module müsse bis 2040 mehr als verfünffacht werden, von heute knapp 7.000 auf rund 39.000 MW, heißt es in der Studie.

Donnerstag, 21.04.2022, 13:45 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Plattform EE BW: Drei Windräder für Baden-Württemberg sind zu wenig
Der Dachverband Plattform EE BW kritisiert den schleppenden Ausbau der Windenergie und fordert deutlich mehr Genehmigungen.
100 neue Windenergieanlagen pro Jahr müssten in Baden-Württemberg gebaut werden, um die Versorgungssicherheit und den Klimaschutz in Südwesten voranzubringen, heißt es in einer Mitteilung des Branchenverbandes Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (Plattform EE BW). Errichtet worden seien im ersten Quartal 2022 aber gerade mal drei: der Bürgerwindpark Bretzfeld-Obersulm mit einer Gesamtleistung von 13,5 MW ist im Februar ans Netz gegangen.

Auch im Jahr 2021 sind in Baden-Württemberg lediglich 28 neue Windenergieanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von rund 114 MW in Betrieb gegangen. Dieser Wert müsse sich schnellstmöglich verdoppeln, heißt es seitens des Dachverbandes, in dem Verbände, Unternehmen und Forschungsinstitute aus der Erneuerbaren-Energien-Branche in Baden-Württemberg organisiert sind. Ab Mitte des Jahrzehnts müsse der Zuwachs dann bei mehr 100 Anlagen pro Jahr liegen. "Jedes nicht gebaute Windrad macht es schwieriger, den für Versorgungssicherheit und Klimaschutz so dringend benötigen Ökostrom zu erzeugen", kritisierte Franz Pöter, Geschäftsführer der Plattform EE BW: "Es müssen nun rasch mehr Windenergieanlagen genehmigt werden, damit die Flaute beim Windenergieausbau ein Ende hat."

Genehmigt worden sind in Baden-Württemberg im gesamten Jahr 2021 zehn, seit Jahresbeginn 2022 neun Windenergieanlagen. Die Zahlen stammen aus dem Marktstammdatenregister und sind noch vorläufig, da Anlagen noch vier Wochen nach Genehmigung beziehungsweise Inbetriebnahme nachgemeldet werden können. Die Fachagentur Windenergie hatte bereits am 11. April die Zahlen für ganz Deutschland ausgewertet (wir berichteten). Hier ist Baden-Württemberg sowohl bei der Zahl der genehmigten Anlagen wie auch bei der Zahl der Inbetriebnahmen weit von den Spitzenreitern entfernt: Niedersachsen hat im Jahr 2022 bereits 43 Windkraftanlagen genehmigt, Schleswig-Holstein 39 und Hessen 36. Ans Netz gegangen sind bislang in Schleswig-Holstein 25, Nordrhein-Westfalen 23 und in Brandenburg 21 neue Anlagen.

Photovoltaik als Lichtblick

Positiver bewertet der Verband die Entwicklung der Photovoltaik. 9.850 neue Anlagen mit einer installierten Gesamtleistung von rund 170 MW seien in Baden-Württemberg im ersten Quartal 2022 gemeldet worden. 2021 wurden insgesamt rund 620 MW installiert.

Noch im Oktober 2021 hatte der Baden-Württembergische Landtag beschlossen, bis zum Jahr 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Einer Studie der Plattform EE BW zufolge müssten Photovoltaik und Windenergie dafür zusammen rund 70 % des bis dahin gestiegenen Bruttostromverbrauchs in Baden-Württemberg decken. Im Bereich der Windenergie vergrößere sich die nötige installierte Leistung dabei bis 2040 um den Faktor sieben, von heute 1.600 MW auf dann 11.500 MW. Die installierte Leistung der auf Dächern, Fassaden und im Freiland installierten Photovoltaik-Module müsse bis 2040 mehr als verfünffacht werden, von heute knapp 7.000 auf rund 39.000 MW, heißt es in der Studie.

Donnerstag, 21.04.2022, 13:45 Uhr
Katia Meyer-Tien

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