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Grüner Wasserstoff soll künftig eine größere Rolle im Versorgungsportfolio von Pfalzgas spielen – gemeinsam mit VNG Handel & Vertrieb strebt das Unternehmen eine Dekarbonisierung an.
Die Pfalzgas GmbH aus Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz), ein regionaler Gasversorger, Netzbetreiber und Tochtergesellschaft der Pfalzwerke-Gruppe, will seine Energieversorgung klimafreundlicher gestalten. Dabei setzt das Unternehmen auf eine strategische Kooperation mit dem Gasgroßhändler VNG Handel & Vertrieb aus Leipzig. Beide Unternehmen haben, wie sie nun bekannt geben, eine Absichtserklärung unterzeichnet. Künftig wollen sie beim Bezug, Transport und der Nutzung von grünem und kohlenstoffarmem Wasserstoff sowie Ammoniak zusammenarbeiten.
Laut dem Vertriebsleiter der Pfalzgas, Werner Brommko, werden klimaneutrale Gase wie grüner Wasserstoff eine tragende Rolle im Energiesystem der Zukunft spielen – ergänzend zu erneuerbarem Strom. VNG H&V sei ein geeigneter Partner, da das Unternehmen Zugang zum Markt und technisches Know-how im Wasserstoffbereich mitbringe.
Im Zentrum der Zusammenarbeit steht die schrittweise Dekarbonisierung des Energiebezugs von Pfalzgas. Der Leipziger Energiedienstleister soll dabei sowohl strategische als auch operative Unterstützung leisten – etwa bei der künftigen Beschaffungsstruktur. Zudem will VNG H&V die Pfalzgas mit erneuerbaren und dekarbonisierten Gasen beliefern, darunter Biomethan, importierter sowie perspektivisch selbst produzierter Wasserstoff.
Parallel dazu will Pfalzgas die Umstellung des eigenen 2.600 Kilometer langen Gasnetzes mit 66.000 angeschlossenen Haushalten und Betrieben in über 160 Kommunen vorantreiben. Ziel ist eine H2-taugliche Infrastruktur, die künftig die Einspeisung grüner Gase ermöglichen soll. Den Großteil der Infrastruktur bezeichnet die Pfalzgas bereits als wasserstofftauglich, durch einzelne Teilstrecken ströme bereits Wasserstoff.
So sind etwa neu erschlossene Gebiete wie das vier Kilometer lange Ortsnetz Höheischweiler nahe Pirmasens (Rheinland Pfalz) vollständig H2-ready gebaut. Bis 2035 strebt das Unternehmen ein Netz an, das alle angeschlossenen Kunden mit grünen Gasen versorgen kann – unter der Voraussetzung, dass entsprechende Mengen verfügbar sind. Diese Transformation ist Teil der konzernweiten Dekarbonisierungsstrategie.
Alexander Lück, Leiter Vertrieb und Marketing bei VNG H&V, betont den strategischen Charakter der Kooperation. Es gehe darum, wirtschaftlich tragfähige Lösungen für die regionale Wasserstoffversorgung zu entwickeln – „vom Molekül bis zur Anwendung“, so Lück. Die VNG H&V beliefert als Tochterunternehmen der VNG AG Kunden in Deutschland und Europa mit Erdgas sowie grünen Gasprodukten.
Dienstag, 24.06.2025, 16:23 Uhr
Davina Spohn
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