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Energie & Management > Statistik - Pelletbranche befürchtet Einbruch nach Rekordjahr
Quelle: Thorben Wengert pixelio
Statistik

Pelletbranche befürchtet Einbruch nach Rekordjahr

Die Energiemarktverwerfungen im vergangenen Jahr zeigen sich auch deutlich am Pelletmarkt. Noch nie wurden so viele Heizungen, Kaminöfen und Pellets verkauft. 
Sowohl beim Absatz von Heizungen und Kaminöfen als auch bei der Produktion des Energieträgers „war 2022 bislang das erfolgreichste Jahr der deutschen Pelletbranche“, berichtet der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV). Erstmals wurden über 100.000 Pelletfeuerungen abgesetzt und die Produktion der Presslinge erreichte fast 3,6 Millionen Tonnen.

Mehr als 123.000 neue Wärmeerzeuger wurden bundesweit demnach im Jahr 2022 installiert. Mit 76.000 Anlagen waren Pelletzentralheizungen bis zu einer Leistung von 50 kW deutlich in der Überzahl, deren Absatz gegenüber dem Vorjahr um rund 24 Prozent zulegte, so der DEPV. Diese Anlagen würden vor allem zum Ersatz von Ölheizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern eingesetzt. Auch die Nachfrage nach luftgeführten Pelletkaminöfen legte mit 46.000 Öfen deutlich, verglichen mit 24.000 verkaufter Öfen im Jahr 2021. Dazu kamen 1.400 größere Heizkessel (> 50 kW), die für Wärmenetze oder auch zur Erzeugung von Prozesswärme in Gewerbe und Industrie eingesetzt werden. Insgesamt wurden in Deutschland 3,57 Millionen t Pelletes produziert. Im Vorjahr lag die Höhe bei 3,355 Millionen Tonnen. 

Der Bestand pelletbetriebener Wärmeerzeuger hat sich in Deutschland damit auf 680.000 Anlagen erhöht. Für das laufende Jahr sieht der DEPV den Heizungsmarkt im ersten Halbjahr durch die Vorjahrsüberhänge noch einigermaßen ausgelastet. Beim Kesselabsatz geht der DEPV insgesamt von einem Rückgang von rund 25 Prozent aus, während bei Pelletkaminöfen noch ein leichtes Wachstum erwartet wird, was insgesamt knapp 110.000 neue Wärmeerzeuger bedeuten würde.

Nach Auskunft des Verbandes war Jahr 2022 vor allem durch die kriegsbedingten Verwirrungen der Energiemärkte bestimmt. Die im Sommer zu verzeichnende Einlagerungshektik führte kurzfristig zu einer beim Energieträger Pellets bislang unbekannten Preissteigerung mit einem Höchstpreis von 763,76 Euro/t im September 2022. Die gut gefüllten Verbraucherlager und die fehlende Nachfrage führten im Winter dann schon zu einer einsetzenden Normalisierung des Pelletpreises, die sich 2023 bislang kontinuierlich fortsetzt. Im laufenden Jahr rechnet der DEPV mit einer leichten Steigerung der Pelletproduktion auf 3,7 Millionen Tonnen.

„So erfreulich die Veröffentlichung der Marktzahlen aus dem Vorjahr ist, so zurückhaltend fällt der Blick in die Zukunft aus“, betont DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele. Während das gute Vorjahresergebnis auf die Förderpolitik, speziell auf der Ölaustauschprämie der Vorgängerregierung basierte, agiere die aktuelle Bundesregierung am Wärmemarkt zu einseitig. „Die deutliche Kürzung der Zuschüsse, verbunden mit einer undifferenzierten und ideologisch-kritischen Einstellung gegenüber der Holzenergie wird sich kontraproduktiv und zu einem Rückschlag bei der CO2-Reduktion am Wärmemarkt auswirken“, befürchtet Bentele. 
 
 Zubau 2021Bestand 2021Zubau 2022Bestand 2022Prognose 
Zubau
2023
Prognose
Bestand 
2023
Öfen24.000232.00046.000275.00050.000320.000
Kessel ≤ 50 kW 61.325327.00076.000393.00057.000441.000
Kessel > 50 kW (inkl. KWK)1.17511.0001.40012.0001.05013.000
Summe86.500570.000123.400 680.000 108.050774.000

Freitag, 3.03.2023, 09:13 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Statistik - Pelletbranche befürchtet Einbruch nach Rekordjahr
Quelle: Thorben Wengert pixelio
Statistik
Pelletbranche befürchtet Einbruch nach Rekordjahr
Die Energiemarktverwerfungen im vergangenen Jahr zeigen sich auch deutlich am Pelletmarkt. Noch nie wurden so viele Heizungen, Kaminöfen und Pellets verkauft. 
Sowohl beim Absatz von Heizungen und Kaminöfen als auch bei der Produktion des Energieträgers „war 2022 bislang das erfolgreichste Jahr der deutschen Pelletbranche“, berichtet der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV). Erstmals wurden über 100.000 Pelletfeuerungen abgesetzt und die Produktion der Presslinge erreichte fast 3,6 Millionen Tonnen.

Mehr als 123.000 neue Wärmeerzeuger wurden bundesweit demnach im Jahr 2022 installiert. Mit 76.000 Anlagen waren Pelletzentralheizungen bis zu einer Leistung von 50 kW deutlich in der Überzahl, deren Absatz gegenüber dem Vorjahr um rund 24 Prozent zulegte, so der DEPV. Diese Anlagen würden vor allem zum Ersatz von Ölheizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern eingesetzt. Auch die Nachfrage nach luftgeführten Pelletkaminöfen legte mit 46.000 Öfen deutlich, verglichen mit 24.000 verkaufter Öfen im Jahr 2021. Dazu kamen 1.400 größere Heizkessel (> 50 kW), die für Wärmenetze oder auch zur Erzeugung von Prozesswärme in Gewerbe und Industrie eingesetzt werden. Insgesamt wurden in Deutschland 3,57 Millionen t Pelletes produziert. Im Vorjahr lag die Höhe bei 3,355 Millionen Tonnen. 

Der Bestand pelletbetriebener Wärmeerzeuger hat sich in Deutschland damit auf 680.000 Anlagen erhöht. Für das laufende Jahr sieht der DEPV den Heizungsmarkt im ersten Halbjahr durch die Vorjahrsüberhänge noch einigermaßen ausgelastet. Beim Kesselabsatz geht der DEPV insgesamt von einem Rückgang von rund 25 Prozent aus, während bei Pelletkaminöfen noch ein leichtes Wachstum erwartet wird, was insgesamt knapp 110.000 neue Wärmeerzeuger bedeuten würde.

Nach Auskunft des Verbandes war Jahr 2022 vor allem durch die kriegsbedingten Verwirrungen der Energiemärkte bestimmt. Die im Sommer zu verzeichnende Einlagerungshektik führte kurzfristig zu einer beim Energieträger Pellets bislang unbekannten Preissteigerung mit einem Höchstpreis von 763,76 Euro/t im September 2022. Die gut gefüllten Verbraucherlager und die fehlende Nachfrage führten im Winter dann schon zu einer einsetzenden Normalisierung des Pelletpreises, die sich 2023 bislang kontinuierlich fortsetzt. Im laufenden Jahr rechnet der DEPV mit einer leichten Steigerung der Pelletproduktion auf 3,7 Millionen Tonnen.

„So erfreulich die Veröffentlichung der Marktzahlen aus dem Vorjahr ist, so zurückhaltend fällt der Blick in die Zukunft aus“, betont DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele. Während das gute Vorjahresergebnis auf die Förderpolitik, speziell auf der Ölaustauschprämie der Vorgängerregierung basierte, agiere die aktuelle Bundesregierung am Wärmemarkt zu einseitig. „Die deutliche Kürzung der Zuschüsse, verbunden mit einer undifferenzierten und ideologisch-kritischen Einstellung gegenüber der Holzenergie wird sich kontraproduktiv und zu einem Rückschlag bei der CO2-Reduktion am Wärmemarkt auswirken“, befürchtet Bentele. 
 
 Zubau 2021Bestand 2021Zubau 2022Bestand 2022Prognose 
Zubau
2023
Prognose
Bestand 
2023
Öfen24.000232.00046.000275.00050.000320.000
Kessel ≤ 50 kW 61.325327.00076.000393.00057.000441.000
Kessel > 50 kW (inkl. KWK)1.17511.0001.40012.0001.05013.000
Summe86.500570.000123.400 680.000 108.050774.000

Freitag, 3.03.2023, 09:13 Uhr
Heidi Roider

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