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Wirtschaftlich „sehr erfolgreich“, operativ „überaus herausfordernd“ – das bilanzieren die Osterholzer Stadtwerke für 2023. Unterm Strich steht ein Überschuss von 15,5 Millionen Euro.
2023 wird in Osterholz-Scharmbeck wohl lange in Erinnerung bleiben. Von einem „Geschäftsjahr für die Geschichtsbücher“ ist bei den Stadtwerken die Rede. Der Kommunalversorger verbucht einen Jahresüberschuss in Höhe von 15,5
Millionen Euro. Das sind rund 10
Millionen Euro mehr als 2022. Das Plus rührt nach Angaben des Unternehmens, das am 26.
Juli den neuen Geschäftsbericht veröffentlicht hat, im Wesentlichen von „Sondereffekten im Strom- und Gashandel sowie Einspar- und Temperatureffekten“ her.
Der Umsatz fällt mit knapp 100
Millionen Euro um 40
Prozent höher als im Vorjahr. Neben Marktpreisentwicklungen seien eine gestiegen Kundenzahl und eine verbreiterte Produktpalette dafür ausschlaggebend. Der Marktanteil bei Strom und Gas habe gehalten werden können und betrage weiter mehr als 80
Prozent.
Planansätze weit übertroffen„Wir konnten wirtschaftlich das höchste Ergebnis der Unternehmensgeschichte verzeichnen, das unsere Planansätze wesentlich übersteigt“, resümiert der Geschäftsführer der Osterholzer Stadtwerke, Christian Meyer-Hammerström. Und er spricht von einem Balanceakt zwischen Versorgungssicherheit und Preisniveau, neuen IT-Prozessen und alten Strukturen, Investitionen und Engagement. Operativ habe das Jahr die Stadtwerke in Atem gehalten, als zwei Beispiele nennt Meyer-Hammerström die IT-Umstellungen auf SAP sowie auf das 2-Mandanten-Modell.
Als Investitionsvolumen stehen gut 10
Millionen Euro für 2023 zu Buche. Investitionsschwerpunkte waren laut Geschäftsbericht Netzinfrastruktur, regenerative Energien und dezentrale Erzeugung. Den Investitionsbedarf bis 2030 taxiert der Versorger auf 120 bis 150
Millionen Euro. Geld, das vor allem für die kommunale Wärmeplanung und die Elektrifizierung der Wärmeversorgung benötigt werde.
„Die aus eigener Kraft erwirtschafteten Sondereffekte wurden in die Gewinnrücklage eingestellt, sodass sich die Eigenkapitalquote um nahezu 10
Prozent auf nunmehr 43 Prozent erhöht“, so Meyer-Hammerström. Das Eigenkapital ist auf 49,9 Millionen gestiegen. An ihre Gesellschafter – die Bäderbetriebe GmbH Osterholz-Scharmbeck, die Wirtschaftsbetriebe der Gemeinde Ritterhude GmbH, die Wirtschaftsbetriebe Lilienthal GmbH sowie die SWB Vertrieb Bremen GmbH – schütten die Stadtwerke 6,9
Millionen Euro aus.
Was das laufende Jahr angeht, zeigt sich das Unternehmen vorsichtig: „Wir befinden uns nach wie vor in einer Energiekrise, die ‚Alarmstufe Gas‘ wurde von der Bundesnetzagentur noch nicht aufgehoben“, so Meyer-Hammerström. Auch die Energiepreise seien ein Punkt, der die Stadtwerke weiterhin umtreibe. „Ein solches Geschäftsjahr wird sich sicher nicht wiederholen. Wirtschaftlich war es sehr erfolgreich, operativ hingegen überaus herausfordernd.“
Geschäftsentwicklung Osterholzer StadtwerkeKennzahlen (Mio. Euro) | 2023 | 2022 |
Umsatz | 97,8 | 69,6 |
Jahresüberschuss | 15,5 | 5,7 |
Investitionen | 10,4 | 10,9 |
Eigenkapital | 49,9 | 39,3 |
Quelle: Osterholzer Stadtwerke
Freitag, 26.07.2024, 15:33 Uhr
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