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Energie & Management > Emissionshandel - Online-Qualitätsprüfung von Emissionszertifikaten
Quelle: Fotolia / frenta
Emissionshandel

Online-Qualitätsprüfung von Emissionszertifikaten

Umweltorganisationen haben einen kostenfrei nutzbaren digitalen CO2-Zertifikatstest entwickelt. Er soll Käufern einen differenzierten Blick auf Qualitätsmerkmale ermöglichen.
Der Name soll Programm sein. Die „Carbon Credit Quality Initiative“ (CCQI) stellt ein digitales Werkzeug bereit, mit dem sich Emissionszertifikate qualitativ bewerten lassen. In der Initiative zusammenschlossen sind der Environmental Defense Fund, der World Wildlife Fund und das Öko-Institut. Das Werkzeug solle dazu beitragen, die Qualität der gehandelten Gutschriften insgesamt zu verbessern, heißt es.

„Um gute Qualität zu haben, müssen Zertifikate gleich eine ganz Reihe von Anforderungen erfüllen", sagt Lambert Schneider, Forschungskoordinator für internationale Klimapolitik am Öko-Institut. „Wir haben unser Online-Tool so konzipiert, dass Nutzerinnen und Nutzer einen differenzierten Blick auf die verschiedenen Qualitätsmerkmale von Emissionsgutschriften erhalten können.“

Das Bewertungssystem zielt auf drei Projekttypen bei der Klimakompensation: Deponiegas, Aufforstung und effiziente Kochherde. Und es schließt mit dem „Clean Development Mechanism“, der „Climate Action Reserve“, dem „Gold Standard“ und „Verified Carbon Standard“ vier große Programme für Emissionsgutschriften ein.

Weizen und Spreu

Die ersten Auswertungen zeigen nach Angaben der CCQI, dass Zertifikate oft in einigen Bereichen gut, in anderen aber schlecht abschneiden. So wiesen etwa effiziente Kochherdprojekte „erhebliche Mängel bei der konkreten Berechnung der Emissionsreduzierung“ auf. Auch werde nicht gewährleistet, dass der dadurch gespeicherte Kohlenstoff zu einem späteren Zeitpunkt nicht wieder an die Atmosphäre abgegeben wird. "Die erste Bewertungsrunde der CCQI zeigt klar, dass es auf dem Markt für Emissionsgutschriften sowohl Weizen als auch Spreu gibt", so Pedro Martins Barata, Experte für Zertifikate beim Environmental Defense Fund.

Das kostenfrei nutzbare Werkzeug der CCQI setzt mit einer Bewertungsskala von eins bis fünf nach sieben Kriterien an. Dazu zählen neben einer „robusten Quantifizierung“ der Treibhausgasemissionen, dass die Emissionsminderung in den Klimaschutzprojekten zusätzlich erfolgt und dass der Kohlenstoff möglichst dauerhaft gespeichert wird. Zudem geht in die Wertung ein, ob Emissionsgutschriften doppelt gezählt werden und die Projekte ökologischen und sozialen Anforderungen genügen.

Website und Online-Bewertung der CCQI finden sich hier: carboncreditquality.

 

Montag, 30.05.2022, 15:01 Uhr
Manfred Fischer
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Umweltorganisationen haben einen kostenfrei nutzbaren digitalen CO2-Zertifikatstest entwickelt. Er soll Käufern einen differenzierten Blick auf Qualitätsmerkmale ermöglichen.
Der Name soll Programm sein. Die „Carbon Credit Quality Initiative“ (CCQI) stellt ein digitales Werkzeug bereit, mit dem sich Emissionszertifikate qualitativ bewerten lassen. In der Initiative zusammenschlossen sind der Environmental Defense Fund, der World Wildlife Fund und das Öko-Institut. Das Werkzeug solle dazu beitragen, die Qualität der gehandelten Gutschriften insgesamt zu verbessern, heißt es.

„Um gute Qualität zu haben, müssen Zertifikate gleich eine ganz Reihe von Anforderungen erfüllen", sagt Lambert Schneider, Forschungskoordinator für internationale Klimapolitik am Öko-Institut. „Wir haben unser Online-Tool so konzipiert, dass Nutzerinnen und Nutzer einen differenzierten Blick auf die verschiedenen Qualitätsmerkmale von Emissionsgutschriften erhalten können.“

Das Bewertungssystem zielt auf drei Projekttypen bei der Klimakompensation: Deponiegas, Aufforstung und effiziente Kochherde. Und es schließt mit dem „Clean Development Mechanism“, der „Climate Action Reserve“, dem „Gold Standard“ und „Verified Carbon Standard“ vier große Programme für Emissionsgutschriften ein.

Weizen und Spreu

Die ersten Auswertungen zeigen nach Angaben der CCQI, dass Zertifikate oft in einigen Bereichen gut, in anderen aber schlecht abschneiden. So wiesen etwa effiziente Kochherdprojekte „erhebliche Mängel bei der konkreten Berechnung der Emissionsreduzierung“ auf. Auch werde nicht gewährleistet, dass der dadurch gespeicherte Kohlenstoff zu einem späteren Zeitpunkt nicht wieder an die Atmosphäre abgegeben wird. "Die erste Bewertungsrunde der CCQI zeigt klar, dass es auf dem Markt für Emissionsgutschriften sowohl Weizen als auch Spreu gibt", so Pedro Martins Barata, Experte für Zertifikate beim Environmental Defense Fund.

Das kostenfrei nutzbare Werkzeug der CCQI setzt mit einer Bewertungsskala von eins bis fünf nach sieben Kriterien an. Dazu zählen neben einer „robusten Quantifizierung“ der Treibhausgasemissionen, dass die Emissionsminderung in den Klimaschutzprojekten zusätzlich erfolgt und dass der Kohlenstoff möglichst dauerhaft gespeichert wird. Zudem geht in die Wertung ein, ob Emissionsgutschriften doppelt gezählt werden und die Projekte ökologischen und sozialen Anforderungen genügen.

Website und Online-Bewertung der CCQI finden sich hier: carboncreditquality.

 

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Manfred Fischer

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