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Energie & Management > Österreich - OMV-Chef plädiert für beschleunigte Energiewende
Quelle: Pixabay / Magnascan
Österreich

OMV-Chef plädiert für beschleunigte Energiewende

Die Energieversorgung muss zügig dekarbonisiert werden. Erdgas spielt dabei als Brückentechnologie eine wichtige Rolle, betonte Generaldirektor Stern bei der European Gas Conference.
„Ich bin sicher: 2023 ist ein Jahr erheblicher Herausforderungen, aber auch Chancen“, konstatierte OMV-Generaldirektor Alfred Stern am 28. März bei der European Gas Conference in Wien. Ihm zufolge untermauerten die Ereignisse des Jahres 2022 die Bedeutung der Gasindustrie für eine sichere, leistbare und saubere Energieversorgung. Die Branche habe den Gasbezug diversifiziert und ihre Fähigkeiten zum Krisenmanagement bewiesen.

Sein Unternehmen sei mittlerweile in der Lage, die Versorgung seiner Kunden auch ohne Gasimporte aus Russland zu bewerkstelligen. Laut Stern ist klar: „Das moderne Leben basiert auf einer sicheren Energie- und vor allem Gasversorgung. Gleichzeitig müssen wir diese Versorgung so rasch wie möglich dekarbonisieren. Die Energiewende muss beschleunigt werden.“ Von heute auf morgen lasse sich dies freilich nicht durchführen. Notwendig sei eine auf Fakten statt auf Emotionen basierende Diskussion: Erdgas werde als „Brückentechnologie“ zumindest noch mittelfristig eine wesentliche Rolle in der Energieversorgung spielen.

Doch dessen Verfügbarkeit dürfe nicht als selbstverständlich erachtet werden: „Zurzeit können wir das russische Gas relativ leicht ersetzen. Aber das wird sich ändern, wenn der Bedarf in Asien wieder anspringt. Wir müssen daher unsere eigene Produktion erhöhen und zusätzliche Verträge hinsichtlich weiterer Lieferquellen schließen.“ Stern bekräftigte die Absicht der OMV, die finale Investitionsentscheidung bezüglich des Neptun-Felds im rumänischen Teil des Schwarzen Meers noch heuer zu treffen. Auf absehbare Zeit würden Erdöl und Erdgas von Wirtschaft und Gesellschaft benötigt.

Geothermie mit Wien Energie

Daher investiere die OMV weiter in Exploration und Produktion, während sie am Umbau des Energiesystems arbeite. Mit der Wien Energie realisiere sie ein Vorhaben zur Erschließung in etwa 3.000 Metern Tiefe gelegener Heißwasservorkommen im Wiener Becken für die Fernwärmeversorgung der österreichischen Bundeshauptstadt. In verstärktem Ausmaß erzeuge sie in ihrer Raffinerie in Schwechat biogene sowie synthetische Kraftstoffe. Ihre Produktion von Chemikalien stütze sie zunehmend auf nachwachsende Rohmaterialien.

Partnerschaft statt Polarisierung

Stern fügte hinzu, Energie sei ein „knappes Gut und könnte noch knapper werden“. Daher empfehle es sich, Energieträger so effizient und sparsam wie möglich zu nutzen: „So reduzieren wir unsere Abhängigkeit von Importen, vermindern unsere Kosten und schonen die Umwelt.“ Im Hinblick auf den Weltklimagipfel (COP 28) vom 30. November bis 12. Dezember 2023 in Dubai rief Stern zur Zusammenarbeit von Regierungen, Unternehmen und NGOs auf: „Fortschritt gibt es nur mit Partnerschaft, nicht aber mit Polarisierung. Die Energieindustrie muss ein wichtiger Proponent der Energiewende sein, wenn diese zügig und erfolgreich vonstatten gehen soll.“

Dienstag, 28.03.2023, 15:05 Uhr
Klaus Fischer
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Quelle: Pixabay / Magnascan
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OMV-Chef plädiert für beschleunigte Energiewende
Die Energieversorgung muss zügig dekarbonisiert werden. Erdgas spielt dabei als Brückentechnologie eine wichtige Rolle, betonte Generaldirektor Stern bei der European Gas Conference.
„Ich bin sicher: 2023 ist ein Jahr erheblicher Herausforderungen, aber auch Chancen“, konstatierte OMV-Generaldirektor Alfred Stern am 28. März bei der European Gas Conference in Wien. Ihm zufolge untermauerten die Ereignisse des Jahres 2022 die Bedeutung der Gasindustrie für eine sichere, leistbare und saubere Energieversorgung. Die Branche habe den Gasbezug diversifiziert und ihre Fähigkeiten zum Krisenmanagement bewiesen.

Sein Unternehmen sei mittlerweile in der Lage, die Versorgung seiner Kunden auch ohne Gasimporte aus Russland zu bewerkstelligen. Laut Stern ist klar: „Das moderne Leben basiert auf einer sicheren Energie- und vor allem Gasversorgung. Gleichzeitig müssen wir diese Versorgung so rasch wie möglich dekarbonisieren. Die Energiewende muss beschleunigt werden.“ Von heute auf morgen lasse sich dies freilich nicht durchführen. Notwendig sei eine auf Fakten statt auf Emotionen basierende Diskussion: Erdgas werde als „Brückentechnologie“ zumindest noch mittelfristig eine wesentliche Rolle in der Energieversorgung spielen.

Doch dessen Verfügbarkeit dürfe nicht als selbstverständlich erachtet werden: „Zurzeit können wir das russische Gas relativ leicht ersetzen. Aber das wird sich ändern, wenn der Bedarf in Asien wieder anspringt. Wir müssen daher unsere eigene Produktion erhöhen und zusätzliche Verträge hinsichtlich weiterer Lieferquellen schließen.“ Stern bekräftigte die Absicht der OMV, die finale Investitionsentscheidung bezüglich des Neptun-Felds im rumänischen Teil des Schwarzen Meers noch heuer zu treffen. Auf absehbare Zeit würden Erdöl und Erdgas von Wirtschaft und Gesellschaft benötigt.

Geothermie mit Wien Energie

Daher investiere die OMV weiter in Exploration und Produktion, während sie am Umbau des Energiesystems arbeite. Mit der Wien Energie realisiere sie ein Vorhaben zur Erschließung in etwa 3.000 Metern Tiefe gelegener Heißwasservorkommen im Wiener Becken für die Fernwärmeversorgung der österreichischen Bundeshauptstadt. In verstärktem Ausmaß erzeuge sie in ihrer Raffinerie in Schwechat biogene sowie synthetische Kraftstoffe. Ihre Produktion von Chemikalien stütze sie zunehmend auf nachwachsende Rohmaterialien.

Partnerschaft statt Polarisierung

Stern fügte hinzu, Energie sei ein „knappes Gut und könnte noch knapper werden“. Daher empfehle es sich, Energieträger so effizient und sparsam wie möglich zu nutzen: „So reduzieren wir unsere Abhängigkeit von Importen, vermindern unsere Kosten und schonen die Umwelt.“ Im Hinblick auf den Weltklimagipfel (COP 28) vom 30. November bis 12. Dezember 2023 in Dubai rief Stern zur Zusammenarbeit von Regierungen, Unternehmen und NGOs auf: „Fortschritt gibt es nur mit Partnerschaft, nicht aber mit Polarisierung. Die Energieindustrie muss ein wichtiger Proponent der Energiewende sein, wenn diese zügig und erfolgreich vonstatten gehen soll.“

Dienstag, 28.03.2023, 15:05 Uhr
Klaus Fischer

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