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Energie & Management > Wärme -
Quelle: Shutterstock / Richard Bradford
Wärme

"Ohne Geothermie keine Wärmewende"

Helge-Uve Braun, neuer Präsident des Bundesverbands Geothermie (BVG), betonte, dass die Wärmewende nur gelingen kann, wenn die geothermischen Potenziale besser genutzt werden.
Es sei endlich an der Zeit, den Schatz unter unseren Füßen zu heben, machte BVG-Präsident Braun auf dem digitalen Geothermiekongress deutlich: „Nun liegt es an der Politik, die politischen Rahmenbedingungen für die Wärmewende zu gestalten.“ Braun zeigte sich erfreut, dass die Geothermie nun einen höheren Stellenwert in der Bundesregierung einnehme. Die Ampel-Koalition will „das Potenzial der Geothermie für die Energieversorgung, unter anderem durch Verbesserung der Datenlagen und Prüfung einer Fündigkeitsrisikoversicherung, stärker nutzen“. So steht es nun im Koalitionsvertrag.

Energie- und Wirtschaftsminister des Landes NRW, Andreas Pinkwart, hob in seinem Grußwort auf dem Geothermiekongress die Bedeutung der Geothermie als „eine der Kraftquellen, die wir für unsere klimaneutrale Zukunft dringend brauchen“ hervor. Das Land NRW gehöre mit zahlreichen Projekten und Kampagnen bereits zu den Vorreitern in Deutschland. „Es ist enorm wichtig, dass der Ausbau der Geothermie schneller und großflächiger voranschreitet“, sagte Pinkwart.

„Der Koalitionsvertrag bedeutet einen guten Anfang“, sagte Professorin und BVG-Vizepräsidentin Inga Moeck bei einem Pressegespräch am 1. Dezember: „Von den in der Natur vorkommenden Energieformen ist die thermische Energie in der Erde besonders gut geeignet, um den hohen Bedarf an erneuerbarer Wärme zu decken. Ohne Geothermie ist eine Wärmewende schlicht nicht möglich“. Mit der Verbindung von Geothermie, Solarthermie, Bioenergie, Wärmepumpen und Strom aus erneuerbaren Energien könne eine echte Wende auf dem Wärmemarkt gelingen. Es müsse aber auch politischer Wille deutlicher als bislang erkennbar werden, den Einsatz dieser Technologien zu fördern, damit unsere Wärmeversorgung flächendeckend und zügig dekarbonisiert werde, so Moeck.

Die Vorteile der Erdwärme müssten zudem noch offensiver kommuniziert werden. Oberflächennahe Geothermie und Tiefengeothermie hätten den geringsten Flächenbedarf pro kWh, die höchste Jahresarbeitszahl und die geringsten Gestehungskosten aller Erneuerbaren-Technologien. Erdwärme ist außerdem in der Industrie für die Bereitstellung von Prozesswärme ebenso geeignet wie für die Bereitstellung von Gebäudewärme.
 
Impulspapier "Klimaneutrale Wärme aus Geothermie 2045" vom Bundesverband Geothermie (BVG)
Quelle: BVG

Wie eine klimaneutrale Wärmewende unter Einbeziehung der geothermischen Ressourcen aussehen kann, hat der Bundesverband Geothermie in einem Impulspapier veröffentlicht. Darin wird unter anderem betont, dass die Geothermie eine grundlastfähige und – gerade bei der oberflächennahen Geothermie – eine sofort einsetzbare Technologie ist. Aktuell sind laut den Zahlen des Papiers in Deutschland knapp 40 Heiz- und Kraftwerke sowie kombinierte Heizkraftwerke (KWK) in Betrieb. Im Bereich der oberflächennahen Geothermie sind rund 420.000 Anlagen installiert.

Braun ist kürzlich zum neuen Präsidenten des Bundesverbandes Geothermie gewählt (E&M berichtete) worden und löst damit Erwin Knapek ab, der lange Jahre das Amt innehatte. Braun ist Diplom-Ingenieur für Kraftwerkstechnik und seit 2017 technischer Geschäftsführer der Stadtwerke München. Neben ihm wurde die Professorin für Angewandte Geothermik und Geohydraulik der Universität Göttingen, Inga Moeck, zur Vizepräsidentin des Verbands gewählt. Unterstützung erhält die Interessenvertretung zusätzlich von Leonhard Thien, Fraunhofer IEG (Transfer & Strategy), der ebenfalls zum Vizepräsidenten gewählt wurde. Neuer Schriftführer ist der Leiter der Geothermie Projektentwicklung der Stadtwerke München, Thomas Jahrfeld.

Der Geothermiekongress des BVG fand in diesem Jahr vom 30. November bis 2. Dezember statt.

Freitag, 3.12.2021, 14:22 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Wärme -
Quelle: Shutterstock / Richard Bradford
Wärme
"Ohne Geothermie keine Wärmewende"
Helge-Uve Braun, neuer Präsident des Bundesverbands Geothermie (BVG), betonte, dass die Wärmewende nur gelingen kann, wenn die geothermischen Potenziale besser genutzt werden.
Es sei endlich an der Zeit, den Schatz unter unseren Füßen zu heben, machte BVG-Präsident Braun auf dem digitalen Geothermiekongress deutlich: „Nun liegt es an der Politik, die politischen Rahmenbedingungen für die Wärmewende zu gestalten.“ Braun zeigte sich erfreut, dass die Geothermie nun einen höheren Stellenwert in der Bundesregierung einnehme. Die Ampel-Koalition will „das Potenzial der Geothermie für die Energieversorgung, unter anderem durch Verbesserung der Datenlagen und Prüfung einer Fündigkeitsrisikoversicherung, stärker nutzen“. So steht es nun im Koalitionsvertrag.

Energie- und Wirtschaftsminister des Landes NRW, Andreas Pinkwart, hob in seinem Grußwort auf dem Geothermiekongress die Bedeutung der Geothermie als „eine der Kraftquellen, die wir für unsere klimaneutrale Zukunft dringend brauchen“ hervor. Das Land NRW gehöre mit zahlreichen Projekten und Kampagnen bereits zu den Vorreitern in Deutschland. „Es ist enorm wichtig, dass der Ausbau der Geothermie schneller und großflächiger voranschreitet“, sagte Pinkwart.

„Der Koalitionsvertrag bedeutet einen guten Anfang“, sagte Professorin und BVG-Vizepräsidentin Inga Moeck bei einem Pressegespräch am 1. Dezember: „Von den in der Natur vorkommenden Energieformen ist die thermische Energie in der Erde besonders gut geeignet, um den hohen Bedarf an erneuerbarer Wärme zu decken. Ohne Geothermie ist eine Wärmewende schlicht nicht möglich“. Mit der Verbindung von Geothermie, Solarthermie, Bioenergie, Wärmepumpen und Strom aus erneuerbaren Energien könne eine echte Wende auf dem Wärmemarkt gelingen. Es müsse aber auch politischer Wille deutlicher als bislang erkennbar werden, den Einsatz dieser Technologien zu fördern, damit unsere Wärmeversorgung flächendeckend und zügig dekarbonisiert werde, so Moeck.

Die Vorteile der Erdwärme müssten zudem noch offensiver kommuniziert werden. Oberflächennahe Geothermie und Tiefengeothermie hätten den geringsten Flächenbedarf pro kWh, die höchste Jahresarbeitszahl und die geringsten Gestehungskosten aller Erneuerbaren-Technologien. Erdwärme ist außerdem in der Industrie für die Bereitstellung von Prozesswärme ebenso geeignet wie für die Bereitstellung von Gebäudewärme.
 
Impulspapier "Klimaneutrale Wärme aus Geothermie 2045" vom Bundesverband Geothermie (BVG)
Quelle: BVG

Wie eine klimaneutrale Wärmewende unter Einbeziehung der geothermischen Ressourcen aussehen kann, hat der Bundesverband Geothermie in einem Impulspapier veröffentlicht. Darin wird unter anderem betont, dass die Geothermie eine grundlastfähige und – gerade bei der oberflächennahen Geothermie – eine sofort einsetzbare Technologie ist. Aktuell sind laut den Zahlen des Papiers in Deutschland knapp 40 Heiz- und Kraftwerke sowie kombinierte Heizkraftwerke (KWK) in Betrieb. Im Bereich der oberflächennahen Geothermie sind rund 420.000 Anlagen installiert.

Braun ist kürzlich zum neuen Präsidenten des Bundesverbandes Geothermie gewählt (E&M berichtete) worden und löst damit Erwin Knapek ab, der lange Jahre das Amt innehatte. Braun ist Diplom-Ingenieur für Kraftwerkstechnik und seit 2017 technischer Geschäftsführer der Stadtwerke München. Neben ihm wurde die Professorin für Angewandte Geothermik und Geohydraulik der Universität Göttingen, Inga Moeck, zur Vizepräsidentin des Verbands gewählt. Unterstützung erhält die Interessenvertretung zusätzlich von Leonhard Thien, Fraunhofer IEG (Transfer & Strategy), der ebenfalls zum Vizepräsidenten gewählt wurde. Neuer Schriftführer ist der Leiter der Geothermie Projektentwicklung der Stadtwerke München, Thomas Jahrfeld.

Der Geothermiekongress des BVG fand in diesem Jahr vom 30. November bis 2. Dezember statt.

Freitag, 3.12.2021, 14:22 Uhr
Heidi Roider

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