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Energie & Management > Stromnetz - Offshore-Windstrom gemeinsam übertragen
Quelle: WindMW Service GmbH
Stromnetz

Offshore-Windstrom gemeinsam übertragen

Um Offshore-Windstrom effizienter an Land zu bringen, wollen die  Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz und Tennet gemeinsam einen „Multi-Terminal-Hub“ an der Nordsee aufbauen. 
Die beiden Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz und Tennet wollen gemeinsam Windstrom von der Nordsee über ein innovatives Stromdrehkreuz (Multi-Terminal-Hub) in Schleswig-Holstein und eine Höchstspannungs-Gleichstromverbindung (HGÜ) nach Mecklenburg-Vorpommern ins deutsche Stromnetz bringen. Beide Unternehmen haben darüber einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Das Projekt ist Teil des von der Bundesnetzagentur am 14. Januar bestätigten Netzentwicklungsplan 2035 (2021).

Das gemeinsame Vorhaben der Unternehmen besteht aus mehreren Komponenten: Im Raum Heide wollen 50 Hertz und Tennet an Land das Stromdrehkreuz für mehrere Gleichstromverbindungen errichten. Es besteht aus einer Gleichstrom-Schaltanlage, die eine direkte Verknüpfung von zwei Offshore-Gleichstromanbindungssystemen mit einer Kapazität von je zwei Gigawatt mit einer landseitigen Gleichstromverbindung ermöglicht.

An diese Anlage ist zudem ein Konverter angeschlossen, der Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) umwandelt, der damit in der Region unter anderem für geplante küstennahe Wasserstoff-Elektrolyseure zur Dekarbonisierung der dort ansässigen Industrie zur Verfügung steht. Über den Konverter kann auch umgekehrt Strom abtransportiert werden, der in Windenergieanlagen an Land erzeugt wurde.

Zwischen diesem Stromdrehkreuz und einem Konverter im Raum Klein Rogahn bei Schwerin wollen beide Unternehmen ein rund 200 Kilometer langes Gleichstrom-Erdkabel legen, das Strom auf der Spannungsebene 525 Kilovolt überträgt. Für den östlichen Bauabschnitt wird 50 Hertz zuständig sein, für den westlichen Abschnitt Tennet.

Getrennt realisiert werden die beiden im Netzentwicklungsplan bestätigten Offshore-Netzanbindungssysteme für den Raum Heide: Das System NOR-12-2 wird von 50 Hertz und das System NOR-X-3 wird von Tennet an das Stromdrehkreuz angebunden.
 
Die Komponenten des geplanten Multi-Terminal-Hubs
(zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Tennet

Technisch ist die Lösung des Multi-Terminal-Hubs eine Premiere. Bisher wurden Gleichstromverbindungen auf See und an Land als reine Punkt-zu-Punkt-Verbindung realisiert. Im Multi-Terminal-Hub hingegen laufen mehrere Gleichstromverbindungen zusammen. Der Strom wird den Übertragungskapazitäten und Nachfragesituationen folgend über Gleich- oder Wechselstromleitungen ins Übertragungsnetz eingespeist. Es sind daher im Raum Heide nicht drei, sondern nur eine AC/DC-Konverterstation zu errichten. Das reduziert die Kosten, den Flächenverbrauch vor Ort und trägt zur Flexibilisierung der Lastflüsse bei.

Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsleitung von 50 Hertz: „Wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral werden soll, dann muss zukünftig noch mehr Gemeinsamkeit im Mittelpunkt stehen.“ Tim Meyerjürgens, COO von Tennet, ergänzt: „Mit der Umsetzung des Onshore-Hubs und der drei hier verknüpften Netzausbauvorhaben wird es möglich, vier Gigawatt an Offshore-Windenergie von der Nordsee bereits im Jahr 2032 in Heide anzuschließen.“ Damit werde ein Teil des Vorhabens drei Jahre und ein anderer sogar fünf Jahre früher fertig als ursprünglich im Netzentwicklungsplan vorgesehen.

Montag, 17.01.2022, 10:51 Uhr
Peter Koller
Energie & Management > Stromnetz - Offshore-Windstrom gemeinsam übertragen
Quelle: WindMW Service GmbH
Stromnetz
Offshore-Windstrom gemeinsam übertragen
Um Offshore-Windstrom effizienter an Land zu bringen, wollen die  Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz und Tennet gemeinsam einen „Multi-Terminal-Hub“ an der Nordsee aufbauen. 
Die beiden Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz und Tennet wollen gemeinsam Windstrom von der Nordsee über ein innovatives Stromdrehkreuz (Multi-Terminal-Hub) in Schleswig-Holstein und eine Höchstspannungs-Gleichstromverbindung (HGÜ) nach Mecklenburg-Vorpommern ins deutsche Stromnetz bringen. Beide Unternehmen haben darüber einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Das Projekt ist Teil des von der Bundesnetzagentur am 14. Januar bestätigten Netzentwicklungsplan 2035 (2021).

Das gemeinsame Vorhaben der Unternehmen besteht aus mehreren Komponenten: Im Raum Heide wollen 50 Hertz und Tennet an Land das Stromdrehkreuz für mehrere Gleichstromverbindungen errichten. Es besteht aus einer Gleichstrom-Schaltanlage, die eine direkte Verknüpfung von zwei Offshore-Gleichstromanbindungssystemen mit einer Kapazität von je zwei Gigawatt mit einer landseitigen Gleichstromverbindung ermöglicht.

An diese Anlage ist zudem ein Konverter angeschlossen, der Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) umwandelt, der damit in der Region unter anderem für geplante küstennahe Wasserstoff-Elektrolyseure zur Dekarbonisierung der dort ansässigen Industrie zur Verfügung steht. Über den Konverter kann auch umgekehrt Strom abtransportiert werden, der in Windenergieanlagen an Land erzeugt wurde.

Zwischen diesem Stromdrehkreuz und einem Konverter im Raum Klein Rogahn bei Schwerin wollen beide Unternehmen ein rund 200 Kilometer langes Gleichstrom-Erdkabel legen, das Strom auf der Spannungsebene 525 Kilovolt überträgt. Für den östlichen Bauabschnitt wird 50 Hertz zuständig sein, für den westlichen Abschnitt Tennet.

Getrennt realisiert werden die beiden im Netzentwicklungsplan bestätigten Offshore-Netzanbindungssysteme für den Raum Heide: Das System NOR-12-2 wird von 50 Hertz und das System NOR-X-3 wird von Tennet an das Stromdrehkreuz angebunden.
 
Die Komponenten des geplanten Multi-Terminal-Hubs
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Quelle: Tennet

Technisch ist die Lösung des Multi-Terminal-Hubs eine Premiere. Bisher wurden Gleichstromverbindungen auf See und an Land als reine Punkt-zu-Punkt-Verbindung realisiert. Im Multi-Terminal-Hub hingegen laufen mehrere Gleichstromverbindungen zusammen. Der Strom wird den Übertragungskapazitäten und Nachfragesituationen folgend über Gleich- oder Wechselstromleitungen ins Übertragungsnetz eingespeist. Es sind daher im Raum Heide nicht drei, sondern nur eine AC/DC-Konverterstation zu errichten. Das reduziert die Kosten, den Flächenverbrauch vor Ort und trägt zur Flexibilisierung der Lastflüsse bei.

Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsleitung von 50 Hertz: „Wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral werden soll, dann muss zukünftig noch mehr Gemeinsamkeit im Mittelpunkt stehen.“ Tim Meyerjürgens, COO von Tennet, ergänzt: „Mit der Umsetzung des Onshore-Hubs und der drei hier verknüpften Netzausbauvorhaben wird es möglich, vier Gigawatt an Offshore-Windenergie von der Nordsee bereits im Jahr 2032 in Heide anzuschließen.“ Damit werde ein Teil des Vorhabens drei Jahre und ein anderer sogar fünf Jahre früher fertig als ursprünglich im Netzentwicklungsplan vorgesehen.

Montag, 17.01.2022, 10:51 Uhr
Peter Koller

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