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Energie & Management > Regenerative - Offshore-Windpark schlüpft zurück in die Förderung
Quelle: Fotolia / vencav
Regenerative

Offshore-Windpark schlüpft zurück in die Förderung

Ein alter Windpark auf See geht freiwillig aus der Marktprämie heraus − das ist nur einen Monat lang Episode geblieben. Die Direktvermarktungs-Leistung insgesamt steigt marginal.
Mit zunehmendem Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Herausfallen mehr als 20 Jahre alter Anlagen aus der Förderung steigt die direktvermarktete Ökostromleistung im März auf einen neuen Rekordwert. Erstmals seit Langem stieg die ungeförderte "sonstige" Direktvermarktung schwächer als die geförderte Direktvermarktung im Marktprämienmodell. Letztere war von Januar auf Februar noch geschrumpft. Dies geht aus einer Veröffentlichung der mit der Direktvermarktung betrauten Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 7. März hervor.

Demnach wurden für den März insgesamt 92.800 MW aus Erneuerbaren-Anlagen, die einzeln mehr als 100 kW leisten, zur Direktvermarktung angemeldet. Das sind 726 MW mehr als für Februar. Von dem Zuwachs entfallen 603 MW auf die Marktprämie, deren Leistung auf 83.152 MW ansteigt. Demgegenüber wächst die sonst dynamischere subventionsfreie Direktvermarktung nur um 122 MW auf 9.648 MW.

​"Global Tech" wechselt zurück

Einen Rückschlag erlitt die sonstige Direktvermarktung dadurch, dass der Nordsee-Windpark "Global Tech I" mit seinen 400 MW nach nur einem Monat ins Marktprämienmodell zurückwechselt. "Global Tech" war der erste produzierende deutsche WIndpark auf See gewesen, der angesichts des hohen Preisniveaus im Stromgroßhandel freiwillig auf Förderung verzichtet hatte. Der gleichnamige Betreiber hatte sich damals allerdings eine Rückkehr vorbehalten, die er nun vollzogen hat.

Es gibt zwar einige Zuschläge für Projekte ohne garantierten Strompreis, doch sie sind alle noch in der Planung beziehungsweise in frühen Baustadien.

Erstmals seit 2021 weniger ungeförderte PV

Überhaupt steigt die elektrische Leistung in der ungeförderten "sonstigen" Variante im März nennenswert nur noch bei Windkraft an Land, und zwar um 517 MW auf 6.564 MW. Dies dürfte auf das weitere Herausfallen sogenannter Ü20-Anlagen aus der Förderung zurückzuführen sein. In keiner anderen Erneuerbaren-Technologie spielen sie zahlenmäßig eine so große Rolle, auch nicht bei PV. Weitere Erneuerbaren-Quellen:
  • Ungeförderte Solarkraft sinkt im März 2022 sogar erstmals seit Anfang 2021, und zwar um 8 MW auf 2.333 MW. Sie liegt damit nach wie vor auf Rang zwei bei der "sonstigen Direktvermarktung".
Marktprämien-Wachstum großteils bei Solar

In der achteinhalb Mal so großen geförderten Direktvermarktung mit Marktprämie geht die verbreitetste Technologie, Windkraft an Land, weiter zurück, und zwar um 181 MW auf 48.284 MW. Die weiteren Technologien:
  • Der Löwenanteil des Zuwachses insgesamt entfällt mit 352 MW auf die Solarkraft, die bei 19.182 MW landet
  • Auf See macht "Global Tech" die 7.786 MW vom Januar wieder perfekt.
  • Die einzige weitere Quelle im vierstelligen Megawatt-Bereich ist die Biomasse. Sie legt leicht um 23 MW auf 6.943 MW zu.
Die Direktvermarktungs-Pflicht erfasst regenerative Stromerzeugungs-Einheiten ab 100 kW. Das bedeutet, die große Masse der kleinen Photovoltaik-Dachanlagen taucht in dieser Statistik nicht auf. Weitere Details haben die ÜNB auf ihrer Netztransparenzseite veröffentlicht.

Dienstag, 8.03.2022, 08:52 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Regenerative - Offshore-Windpark schlüpft zurück in die Förderung
Quelle: Fotolia / vencav
Regenerative
Offshore-Windpark schlüpft zurück in die Förderung
Ein alter Windpark auf See geht freiwillig aus der Marktprämie heraus − das ist nur einen Monat lang Episode geblieben. Die Direktvermarktungs-Leistung insgesamt steigt marginal.
Mit zunehmendem Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Herausfallen mehr als 20 Jahre alter Anlagen aus der Förderung steigt die direktvermarktete Ökostromleistung im März auf einen neuen Rekordwert. Erstmals seit Langem stieg die ungeförderte "sonstige" Direktvermarktung schwächer als die geförderte Direktvermarktung im Marktprämienmodell. Letztere war von Januar auf Februar noch geschrumpft. Dies geht aus einer Veröffentlichung der mit der Direktvermarktung betrauten Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 7. März hervor.

Demnach wurden für den März insgesamt 92.800 MW aus Erneuerbaren-Anlagen, die einzeln mehr als 100 kW leisten, zur Direktvermarktung angemeldet. Das sind 726 MW mehr als für Februar. Von dem Zuwachs entfallen 603 MW auf die Marktprämie, deren Leistung auf 83.152 MW ansteigt. Demgegenüber wächst die sonst dynamischere subventionsfreie Direktvermarktung nur um 122 MW auf 9.648 MW.

​"Global Tech" wechselt zurück

Einen Rückschlag erlitt die sonstige Direktvermarktung dadurch, dass der Nordsee-Windpark "Global Tech I" mit seinen 400 MW nach nur einem Monat ins Marktprämienmodell zurückwechselt. "Global Tech" war der erste produzierende deutsche WIndpark auf See gewesen, der angesichts des hohen Preisniveaus im Stromgroßhandel freiwillig auf Förderung verzichtet hatte. Der gleichnamige Betreiber hatte sich damals allerdings eine Rückkehr vorbehalten, die er nun vollzogen hat.

Es gibt zwar einige Zuschläge für Projekte ohne garantierten Strompreis, doch sie sind alle noch in der Planung beziehungsweise in frühen Baustadien.

Erstmals seit 2021 weniger ungeförderte PV

Überhaupt steigt die elektrische Leistung in der ungeförderten "sonstigen" Variante im März nennenswert nur noch bei Windkraft an Land, und zwar um 517 MW auf 6.564 MW. Dies dürfte auf das weitere Herausfallen sogenannter Ü20-Anlagen aus der Förderung zurückzuführen sein. In keiner anderen Erneuerbaren-Technologie spielen sie zahlenmäßig eine so große Rolle, auch nicht bei PV. Weitere Erneuerbaren-Quellen:
  • Ungeförderte Solarkraft sinkt im März 2022 sogar erstmals seit Anfang 2021, und zwar um 8 MW auf 2.333 MW. Sie liegt damit nach wie vor auf Rang zwei bei der "sonstigen Direktvermarktung".
Marktprämien-Wachstum großteils bei Solar

In der achteinhalb Mal so großen geförderten Direktvermarktung mit Marktprämie geht die verbreitetste Technologie, Windkraft an Land, weiter zurück, und zwar um 181 MW auf 48.284 MW. Die weiteren Technologien:
  • Der Löwenanteil des Zuwachses insgesamt entfällt mit 352 MW auf die Solarkraft, die bei 19.182 MW landet
  • Auf See macht "Global Tech" die 7.786 MW vom Januar wieder perfekt.
  • Die einzige weitere Quelle im vierstelligen Megawatt-Bereich ist die Biomasse. Sie legt leicht um 23 MW auf 6.943 MW zu.
Die Direktvermarktungs-Pflicht erfasst regenerative Stromerzeugungs-Einheiten ab 100 kW. Das bedeutet, die große Masse der kleinen Photovoltaik-Dachanlagen taucht in dieser Statistik nicht auf. Weitere Details haben die ÜNB auf ihrer Netztransparenzseite veröffentlicht.

Dienstag, 8.03.2022, 08:52 Uhr
Georg Eble

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