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Energie & Management > Windkraft Offshore - Offshore stabilisiert Windstromerzeugung im Flautejahr
Quelle: Fotolia / ptoscano
Windkraft Offshore

Offshore stabilisiert Windstromerzeugung im Flautejahr

Erstmals ist 2021 die Offshore-Winderzeugung in Deutschland geringer ausgefallen als im Vorjahr. Trotzdem wurden die Turbinen auf See zum stabilisierenden Faktor für die Windenergie.
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat im Jahr 2021 rund 20,3 Mrd. kWh Windenergie aus der deutschen Nordsee an Land übertragen, teilte das Unternehmen am 13. Januar mit. Das Jahresergebnis 2021 liegt damit erstmals unter einem Vorjahreswert: 2020 waren es noch 22,76 Mrd. kWh gewesen, gut 10 % mehr. 

Der Rückgang ist in erster Linie wetterbedingt begründet, denn 2021 war insgesamt ein windschwaches Jahr. Davon war die Onshore-Windstromerzeugung aber noch stärker betroffen als die Parks auf hoher See: An Onshore-Windenergie wurden 90,37 Mrd. kWh generiert (2020: 103,6 Mrd. kWh).

Die gesamte Windstromerzeugung an Land und auf See erreichte in
Deutschland 2021 lediglich rund 114,37 Mrd. kWh (2020: 129,63 Mrd. kWh). Der Anteil des Nordseestroms daran stieg dementsprechend von 17,6 auf 17,8 % und stabilisierte so das Ergebnis.

Tennet-COO Tim Meyerjürgens sagte dazu: "Der Anteil des Nordseestroms an der gesamten Windstromerzeugung macht inzwischen knapp ein Fünftel aus und zeigt sich als stabilisierender Faktor in windschwachen Jahren. Offshore generieren wir im Durchschnitt rund doppelt so viele Volllaststunden wie onshore und können somit Flauten an Land teilweise kompensieren."

Die Windenergieanlagen in der Ostsee (dem Netzgebiet des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz) haben 2021 etwa 3,7 Mrd. kWh (Vorjahr 4,1 Mrd. kWh) erzeugt, sodass der gesamte Offshore-Ertrag Deutschlands in diesem Zeitraum bei 24 Mrd. kWh lag.
 
Die Entwicklung der Windstromerzeugung in der deutschen Nord- und Ostsee (zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Tennet

Weitere Zahlen aus der Offshore-Bilanz von Tennet:
  • In der deutschen Nordsee wurde der Maximalwert der Einspeisungsleistung der Offshore-Windparks im Jahr 2021 am 29. Januar mit 6.357 MW gemessen.
  • Die Offshore-Übertragungskapazität von Tennet liegt bei 7.132 MW in der deutschen Nordsee.
  • Der Kapazitätsausbau der Offshore-Windparks in der deutschen Nordsee lag am Stichtag 31. Dezember 2021 bei 6.679 MW und damit ohne Veränderung gegenüber dem Vorjahr.
"Zuletzt gab es keinen Zubau bei der Offshore-Windkraft. Daher begrüßen wir die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), dem Ausbau auf See künftig Priorität einzuräumen und dabei Ko-Nutzungen und grenzüberschreitende Projekte zu stärken", so Tennet-COO Meyerjürgens weiter.

Das vom Bundeswirtschaftsminister angekündigte Sofortprogramm könne der Energiewende den dringend nötigen Schwung verleihen. "Richtig ist auch der Ansatz einer integrierten, vorausschauenden Planung der verschiedenen Netzinfrastrukturen", betonte Meyerjürgens. Denn das sei die Voraussetzung, um Klimaneutralität 2045 erreichen zu können. Dafür brauche es dringend moderne, effiziente Planungs- und Genehmigungsverfahren.

Stellschrauben gebe es genug, zum Beispiel eine Standardisierung von Artenschutz und eine engere Verzahnung zwischen Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren. "Ziel muss es sein, dass die Planung so schnell geht wie die Bauzeit", so der Tennet-COO.

Donnerstag, 13.01.2022, 14:36 Uhr
Peter Koller
Energie & Management > Windkraft Offshore - Offshore stabilisiert Windstromerzeugung im Flautejahr
Quelle: Fotolia / ptoscano
Windkraft Offshore
Offshore stabilisiert Windstromerzeugung im Flautejahr
Erstmals ist 2021 die Offshore-Winderzeugung in Deutschland geringer ausgefallen als im Vorjahr. Trotzdem wurden die Turbinen auf See zum stabilisierenden Faktor für die Windenergie.
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat im Jahr 2021 rund 20,3 Mrd. kWh Windenergie aus der deutschen Nordsee an Land übertragen, teilte das Unternehmen am 13. Januar mit. Das Jahresergebnis 2021 liegt damit erstmals unter einem Vorjahreswert: 2020 waren es noch 22,76 Mrd. kWh gewesen, gut 10 % mehr. 

Der Rückgang ist in erster Linie wetterbedingt begründet, denn 2021 war insgesamt ein windschwaches Jahr. Davon war die Onshore-Windstromerzeugung aber noch stärker betroffen als die Parks auf hoher See: An Onshore-Windenergie wurden 90,37 Mrd. kWh generiert (2020: 103,6 Mrd. kWh).

Die gesamte Windstromerzeugung an Land und auf See erreichte in
Deutschland 2021 lediglich rund 114,37 Mrd. kWh (2020: 129,63 Mrd. kWh). Der Anteil des Nordseestroms daran stieg dementsprechend von 17,6 auf 17,8 % und stabilisierte so das Ergebnis.

Tennet-COO Tim Meyerjürgens sagte dazu: "Der Anteil des Nordseestroms an der gesamten Windstromerzeugung macht inzwischen knapp ein Fünftel aus und zeigt sich als stabilisierender Faktor in windschwachen Jahren. Offshore generieren wir im Durchschnitt rund doppelt so viele Volllaststunden wie onshore und können somit Flauten an Land teilweise kompensieren."

Die Windenergieanlagen in der Ostsee (dem Netzgebiet des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz) haben 2021 etwa 3,7 Mrd. kWh (Vorjahr 4,1 Mrd. kWh) erzeugt, sodass der gesamte Offshore-Ertrag Deutschlands in diesem Zeitraum bei 24 Mrd. kWh lag.
 
Die Entwicklung der Windstromerzeugung in der deutschen Nord- und Ostsee (zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Tennet

Weitere Zahlen aus der Offshore-Bilanz von Tennet:
  • In der deutschen Nordsee wurde der Maximalwert der Einspeisungsleistung der Offshore-Windparks im Jahr 2021 am 29. Januar mit 6.357 MW gemessen.
  • Die Offshore-Übertragungskapazität von Tennet liegt bei 7.132 MW in der deutschen Nordsee.
  • Der Kapazitätsausbau der Offshore-Windparks in der deutschen Nordsee lag am Stichtag 31. Dezember 2021 bei 6.679 MW und damit ohne Veränderung gegenüber dem Vorjahr.
"Zuletzt gab es keinen Zubau bei der Offshore-Windkraft. Daher begrüßen wir die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), dem Ausbau auf See künftig Priorität einzuräumen und dabei Ko-Nutzungen und grenzüberschreitende Projekte zu stärken", so Tennet-COO Meyerjürgens weiter.

Das vom Bundeswirtschaftsminister angekündigte Sofortprogramm könne der Energiewende den dringend nötigen Schwung verleihen. "Richtig ist auch der Ansatz einer integrierten, vorausschauenden Planung der verschiedenen Netzinfrastrukturen", betonte Meyerjürgens. Denn das sei die Voraussetzung, um Klimaneutralität 2045 erreichen zu können. Dafür brauche es dringend moderne, effiziente Planungs- und Genehmigungsverfahren.

Stellschrauben gebe es genug, zum Beispiel eine Standardisierung von Artenschutz und eine engere Verzahnung zwischen Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren. "Ziel muss es sein, dass die Planung so schnell geht wie die Bauzeit", so der Tennet-COO.

Donnerstag, 13.01.2022, 14:36 Uhr
Peter Koller

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