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Energie & Management > Windkraft - Offshore-Branchenverband will neues Zwischenziel und mehr
Quelle: Fotolia / ptoscano
Windkraft

Offshore-Branchenverband will neues Zwischenziel und mehr

Der Verband WAB hat den Arbeitsplatz-Verlust offshore seit 2018 berechnen lassen. Er erwartet nun vom Bund, von den Zielen für Windkraft auf See in die Umsetzung zu kommen.
Die WAB, die sich als „Stimme der Zulieferer“ in der deutschen Offshore-Windkraftbranche bezeichnet, hat am 5. Oktober vor der Presse vor allem ein Zwischenziel von 35.000 MW installierter Leistung in der deutschen See für 2035 gefordert.

Ein solches Ziel würde den bisher beschlossenen Ausbau beschleunigen, nachdem sich der Bund vergangenes Jahr auf 20.000 MW für 2030 und 40.000 MW für 2040 geeinigt hatte. Derzeit sind vor Deutschland 7.770 MW installiert, und 2021 ist das erste Jahr seit einer Dekade, in der voraussichtlich kein Offshore-Windpark ans Netz geht. Erst 2022 geht der Ausbau weiter.

WAB-Geschäftsführerin Heike Winkler betonte auf der 17. Windforce Conference in Bremerhaven erneut, die geplante Produktion von Windwasserstoff auf See müsse auf das Zwischenziel draufgesattelt werden. Sie glaube zwar nicht, dass die 60.000 MW für 2040 zur Klimaneutralität reichen würden, doch warne sie davor, ständig nur „von hinten“ zu denken, und ermahnte den Bund, von den Ausbauzielen und der Wasserstoff-Strategie in die „rasche Umsetzung“ zu kommen. Winkler forderte, das Vorziehen von Bauaktivitäten und die Qualifizierung von Arbeitskräften zu ermöglichen. Mit Blick auf die mittelständische Struktur der Branche – die WAB hat 250 Mitglieder – verdeutlichte sie, Mittelständler könnten die deutsche Offshore-Delle seit 2018 nicht mehr lange durchstehen.

Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD) und Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linkspartei) machten sich die − im September auf der Messe Husum Wind vorgelegte − Potenzialstudie der Deutschen Windguard zu Eigen, wonach unter Einbezug befristeter Schifffahrtsflächen mindestens 60.000 MW möglich wären. Vogt forderte die 60.000 MW schon für 2045, das nationale Dekarbonisierungsjahr. Sie warf den süddeutschen Ländern eine Blockadehaltung vor, weil sie insgeheim auf Atomstrom aus Frankreich setzten.
 


Hafensenatorin Claudia Schilling (SPD) erklärte, die Offshore-Windbranche habe ihren Tiefpunkt hinter sich gelassen. Die Delle im deutschen Offshore-Windausbaus hat seit 2018 rund 3.000 Vollzeitarbeitsplätze in jener Branche gekostet, so eine am 5. Oktober vorgelegte Studie von Windresearch im Auftrag der WAB und anderer.

Dienstag, 5.10.2021, 16:09 Uhr
Georg Eble
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Offshore-Branchenverband will neues Zwischenziel und mehr
Der Verband WAB hat den Arbeitsplatz-Verlust offshore seit 2018 berechnen lassen. Er erwartet nun vom Bund, von den Zielen für Windkraft auf See in die Umsetzung zu kommen.
Die WAB, die sich als „Stimme der Zulieferer“ in der deutschen Offshore-Windkraftbranche bezeichnet, hat am 5. Oktober vor der Presse vor allem ein Zwischenziel von 35.000 MW installierter Leistung in der deutschen See für 2035 gefordert.

Ein solches Ziel würde den bisher beschlossenen Ausbau beschleunigen, nachdem sich der Bund vergangenes Jahr auf 20.000 MW für 2030 und 40.000 MW für 2040 geeinigt hatte. Derzeit sind vor Deutschland 7.770 MW installiert, und 2021 ist das erste Jahr seit einer Dekade, in der voraussichtlich kein Offshore-Windpark ans Netz geht. Erst 2022 geht der Ausbau weiter.

WAB-Geschäftsführerin Heike Winkler betonte auf der 17. Windforce Conference in Bremerhaven erneut, die geplante Produktion von Windwasserstoff auf See müsse auf das Zwischenziel draufgesattelt werden. Sie glaube zwar nicht, dass die 60.000 MW für 2040 zur Klimaneutralität reichen würden, doch warne sie davor, ständig nur „von hinten“ zu denken, und ermahnte den Bund, von den Ausbauzielen und der Wasserstoff-Strategie in die „rasche Umsetzung“ zu kommen. Winkler forderte, das Vorziehen von Bauaktivitäten und die Qualifizierung von Arbeitskräften zu ermöglichen. Mit Blick auf die mittelständische Struktur der Branche – die WAB hat 250 Mitglieder – verdeutlichte sie, Mittelständler könnten die deutsche Offshore-Delle seit 2018 nicht mehr lange durchstehen.

Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD) und Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linkspartei) machten sich die − im September auf der Messe Husum Wind vorgelegte − Potenzialstudie der Deutschen Windguard zu Eigen, wonach unter Einbezug befristeter Schifffahrtsflächen mindestens 60.000 MW möglich wären. Vogt forderte die 60.000 MW schon für 2045, das nationale Dekarbonisierungsjahr. Sie warf den süddeutschen Ländern eine Blockadehaltung vor, weil sie insgeheim auf Atomstrom aus Frankreich setzten.
 


Hafensenatorin Claudia Schilling (SPD) erklärte, die Offshore-Windbranche habe ihren Tiefpunkt hinter sich gelassen. Die Delle im deutschen Offshore-Windausbaus hat seit 2018 rund 3.000 Vollzeitarbeitsplätze in jener Branche gekostet, so eine am 5. Oktober vorgelegte Studie von Windresearch im Auftrag der WAB und anderer.

Dienstag, 5.10.2021, 16:09 Uhr
Georg Eble

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