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Energie & Management > Klimaschutz - Ökostromanbieter fordert Löschung von Emissionszertifikaten
Quelle: Fotolia / bluedesign
Klimaschutz

Ökostromanbieter fordert Löschung von Emissionszertifikaten

Green Planet Energy fordert die Bundesregierung auf, die Emissionszertifikate stillgelegter Kohlekraftwerke vom Markt zu nehmen. Sonst würden die positiven Klimaeffekte nicht wirksam.
Bis zu 800 Millionen Euro Steuergeld wurden 2021 aufgewendet, um Kohlemeiler abzuschalten. Das geht aus Berechnungen des Energiemarkt-Analysehauses Enervis hervor. Sie wurden im Auftrag von Green Planet Energy durchgeführt. Der Ökostromanbieter stellt in diesem Zusammenhang allerdings fest, dass nur die Abschaltungen noch keinen positiven Klimaschutzeffekt haben. Den Grund dafür sieht Green Planet Energy darin, dass die Bundesregierung es unterlassen hat, die durch die Stilllegungen freigewordenen Emissionsrechte für den CO2-Ausstoß fristgerecht zur Löschung auf EU-Ebene anzumelden und sie so dem Markt zu entziehen. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) hat unterdessen angekündigt, das korrigieren zu wollen. Dafür wäre eine Gesetzesänderung nötig. "Wir fordern die Bundesregierung auf, die entsprechenden Änderungen schnell vorzunehmen. Denn wenn am Ende kein Klimaschutz erreicht wird, wurde das Geld in den Sand gesetzt", so Marcel Keiffenheim, Bereichsleiter Politik und Kommunikation beim Ökostromanbieter.

"Dass Kohlekraftwerke vom Netz gehen, ist richtig und notwendig. Doch die Abschaltungen allein reichen nicht, um Emissionen zu verringern", so Keiffenheim. Grund dafür ist der Europäische Zertifikatehandel, der sogenannte EU-ETS. Die Zertifikate, die 2021 durch die Stilllegungen deutscher Kohlekraftwerke freigeworden sind, befinden sich weiter im Umlauf – sie können also von anderen CO2-Emittenten erworben werden. Um jedoch eine echte Reduktion der CO2-Emissionen zu erreichen, müssten die Zertifikate vom Markt genommen werden.

Enervis rechnet mit Gesamtkosten von 5,1 Milliarden Euro 

Handlungsbedarf besteht nach Ansicht von Green Planet Energy vor allem im Hinblick auf die Wiederinbetriebnahme von bereits stillgelegten Kohlemeilern. Im Zuge der Energiekrise waren im vergangenen Jahr mit Heyden und Mehrum zwei Kraftwerke wieder ans Netz gegangen, die 2021 Entschädigungen für die Abschaltung erhalten hatten.

Der Enervis-Analyse zufolge belaufen sich die direkten Entschädigungszahlungen für 2021 stillgelegte Braunkohlekraftwerke auf 400 Millionen Euro. Hinzu kamen Fördergelder für die Stilllegung von Steinkohlekraftwerken durch Ausschreibungen in einer Höhe zwischen 320 und 400 Millionen Euro. Das sei allerdings nur der Anfang vom Ende der Kohleverstromung: Enervis prognostiziert, dass sich die Gesamtkosten auf 5,1 Milliarden Euro belaufen werden.

Green Planet Energy zählt mit 33.500 Genossenschaftsmitgliedern und rund 215.000 Strom- und Gaskunden zu den wichtigsten Ökoenergieanbietern in Deutschland. Das Unternehmen firmierte bis September 2021 unter dem Namen Greenpeace Energy.

Mittwoch, 1.03.2023, 16:07 Uhr
Günter Drewnitzky
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Ökostromanbieter fordert Löschung von Emissionszertifikaten
Green Planet Energy fordert die Bundesregierung auf, die Emissionszertifikate stillgelegter Kohlekraftwerke vom Markt zu nehmen. Sonst würden die positiven Klimaeffekte nicht wirksam.
Bis zu 800 Millionen Euro Steuergeld wurden 2021 aufgewendet, um Kohlemeiler abzuschalten. Das geht aus Berechnungen des Energiemarkt-Analysehauses Enervis hervor. Sie wurden im Auftrag von Green Planet Energy durchgeführt. Der Ökostromanbieter stellt in diesem Zusammenhang allerdings fest, dass nur die Abschaltungen noch keinen positiven Klimaschutzeffekt haben. Den Grund dafür sieht Green Planet Energy darin, dass die Bundesregierung es unterlassen hat, die durch die Stilllegungen freigewordenen Emissionsrechte für den CO2-Ausstoß fristgerecht zur Löschung auf EU-Ebene anzumelden und sie so dem Markt zu entziehen. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) hat unterdessen angekündigt, das korrigieren zu wollen. Dafür wäre eine Gesetzesänderung nötig. "Wir fordern die Bundesregierung auf, die entsprechenden Änderungen schnell vorzunehmen. Denn wenn am Ende kein Klimaschutz erreicht wird, wurde das Geld in den Sand gesetzt", so Marcel Keiffenheim, Bereichsleiter Politik und Kommunikation beim Ökostromanbieter.

"Dass Kohlekraftwerke vom Netz gehen, ist richtig und notwendig. Doch die Abschaltungen allein reichen nicht, um Emissionen zu verringern", so Keiffenheim. Grund dafür ist der Europäische Zertifikatehandel, der sogenannte EU-ETS. Die Zertifikate, die 2021 durch die Stilllegungen deutscher Kohlekraftwerke freigeworden sind, befinden sich weiter im Umlauf – sie können also von anderen CO2-Emittenten erworben werden. Um jedoch eine echte Reduktion der CO2-Emissionen zu erreichen, müssten die Zertifikate vom Markt genommen werden.

Enervis rechnet mit Gesamtkosten von 5,1 Milliarden Euro 

Handlungsbedarf besteht nach Ansicht von Green Planet Energy vor allem im Hinblick auf die Wiederinbetriebnahme von bereits stillgelegten Kohlemeilern. Im Zuge der Energiekrise waren im vergangenen Jahr mit Heyden und Mehrum zwei Kraftwerke wieder ans Netz gegangen, die 2021 Entschädigungen für die Abschaltung erhalten hatten.

Der Enervis-Analyse zufolge belaufen sich die direkten Entschädigungszahlungen für 2021 stillgelegte Braunkohlekraftwerke auf 400 Millionen Euro. Hinzu kamen Fördergelder für die Stilllegung von Steinkohlekraftwerken durch Ausschreibungen in einer Höhe zwischen 320 und 400 Millionen Euro. Das sei allerdings nur der Anfang vom Ende der Kohleverstromung: Enervis prognostiziert, dass sich die Gesamtkosten auf 5,1 Milliarden Euro belaufen werden.

Green Planet Energy zählt mit 33.500 Genossenschaftsmitgliedern und rund 215.000 Strom- und Gaskunden zu den wichtigsten Ökoenergieanbietern in Deutschland. Das Unternehmen firmierte bis September 2021 unter dem Namen Greenpeace Energy.

Mittwoch, 1.03.2023, 16:07 Uhr
Günter Drewnitzky

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