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Energie & Management > Gasmarkt - Norwegisches LNG-Terminal fällt länger aus
Quelle: E&M
Gasmarkt

Norwegisches LNG-Terminal fällt länger aus

Etwas fester hat sich der europäische Gasmarkt am Mittwoch präsentiert.
Der Frontmonat am niederländischen TTF gewann bis gegen 14 Uhr 0,925 Euro/MWh auf 32,925 Euro/MWh. Am deutschen THE legte der Day-ahead um 0,175 Euro auf 32,950 Euro zu, für den Frontmonat ging es um 1,00 Euro auf 33,615 Euro nach oben.

Grund für den Anstieg waren laut Marktteilnehmern Nachrichten zur aktuellen Versorgungslage. So hat der norwegische Pipelinebetreiber Gassco den seit dem 4. Mai andauernden Ausfall des LNG-Terminals Hammerfest um sechs Tage verlängert. Das Terminal hat eine Kapazität von 18,4 Millionen Kubikmetern am Tag und ist nach Angaben von Equinor für 5 Prozent der norwegischen Gasexporte verantwortlich.

Hinzu kommen in den nächsten Tagen geplante Wartungsarbeiten an verschiedenen norwegischen Verarbeitungsanlagen, darunter Kollsnes, Nyhamna und Aasta Hansteen, sowie ein ungeplanter Ausfall in der Anlage Norne.

Die Wetteraussichten deuten unterdessen auf eine abnehmende Gasnachfrage hin und begrenzen damit das Aufwärtspotenzial der Preise. So sollen die Temperaturen am Freitag in den überdurchschnittlichen Bereich steigen und sich im weiteren Verlauf des Monats auch dort halten. Zudem dürfte die Stromgewinnung aus Solaranlagen in den kommenden Tagen steigen.

Insgesamt bleibe die Stimmung damit eher bearish, war am Markt zu hören. Insgesamt sei die europäische Gasversorgung schließlich weiterhin gut aufgestellt, und Grund zu akuter Sorge bestehe kaum. Der Füllstand der europäischen Gasspeicher könnte laut Experten bereits Ende August auf 100 Prozent klettern, wenn das derzeitige Tempo beibehalten wird.

Lediglich mit Blick auf den kommenden Winter sei noch Nervosität vorhanden, die sich in Risikoprämien zeige. Hier bestünden noch zu viele Unwägbarkeiten im Hinblick auf Angebot und Nachfrage. Bei einem kalten Winter würden auch volle Gasspeicher nur bedingt helfen, betonen Marktbeobachter. Und selbst in einem durchschnittlichen Winter komme Deutschland ohne zusätzliche Lieferungen aus dem Ausland nur etwa zwei Monate aus.
 

Mittwoch, 17.05.2023, 18:03 Uhr
Claus-Detlef Großmann
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Norwegisches LNG-Terminal fällt länger aus
Etwas fester hat sich der europäische Gasmarkt am Mittwoch präsentiert.
Der Frontmonat am niederländischen TTF gewann bis gegen 14 Uhr 0,925 Euro/MWh auf 32,925 Euro/MWh. Am deutschen THE legte der Day-ahead um 0,175 Euro auf 32,950 Euro zu, für den Frontmonat ging es um 1,00 Euro auf 33,615 Euro nach oben.

Grund für den Anstieg waren laut Marktteilnehmern Nachrichten zur aktuellen Versorgungslage. So hat der norwegische Pipelinebetreiber Gassco den seit dem 4. Mai andauernden Ausfall des LNG-Terminals Hammerfest um sechs Tage verlängert. Das Terminal hat eine Kapazität von 18,4 Millionen Kubikmetern am Tag und ist nach Angaben von Equinor für 5 Prozent der norwegischen Gasexporte verantwortlich.

Hinzu kommen in den nächsten Tagen geplante Wartungsarbeiten an verschiedenen norwegischen Verarbeitungsanlagen, darunter Kollsnes, Nyhamna und Aasta Hansteen, sowie ein ungeplanter Ausfall in der Anlage Norne.

Die Wetteraussichten deuten unterdessen auf eine abnehmende Gasnachfrage hin und begrenzen damit das Aufwärtspotenzial der Preise. So sollen die Temperaturen am Freitag in den überdurchschnittlichen Bereich steigen und sich im weiteren Verlauf des Monats auch dort halten. Zudem dürfte die Stromgewinnung aus Solaranlagen in den kommenden Tagen steigen.

Insgesamt bleibe die Stimmung damit eher bearish, war am Markt zu hören. Insgesamt sei die europäische Gasversorgung schließlich weiterhin gut aufgestellt, und Grund zu akuter Sorge bestehe kaum. Der Füllstand der europäischen Gasspeicher könnte laut Experten bereits Ende August auf 100 Prozent klettern, wenn das derzeitige Tempo beibehalten wird.

Lediglich mit Blick auf den kommenden Winter sei noch Nervosität vorhanden, die sich in Risikoprämien zeige. Hier bestünden noch zu viele Unwägbarkeiten im Hinblick auf Angebot und Nachfrage. Bei einem kalten Winter würden auch volle Gasspeicher nur bedingt helfen, betonen Marktbeobachter. Und selbst in einem durchschnittlichen Winter komme Deutschland ohne zusätzliche Lieferungen aus dem Ausland nur etwa zwei Monate aus.
 

Mittwoch, 17.05.2023, 18:03 Uhr
Claus-Detlef Großmann

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