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Energie & Management > Klimaschutz - Norwegisches Joint Venture zur Herstellung von
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Klimaschutz

Norwegisches Joint Venture zur Herstellung von "grünem" Ammoniak gegründet

Der norwegische Netzbetreiber Statkraft und der Wasserstoff-Produzent Aker Clean Hydrogen gründeten mit dem Düngemittelhersteller Yara das Joint Venture „Hegra“.
Im norwegischen Industriepark Heroya soll künftig Ammoniak aus erneuerbarem Strom produziert werden. Das Joint Venture des Netzbetreibers Statkraft und der Wasserstoff-Produzent Aker Clean Hydrogen soll die Ammoniakfabrik von Yara elektrifizieren. Damit könnte sie „grünes“ Ammoniak produzieren. Der Name des Unternehmens „Hegra“ steht für Heroya Gronn Ammoniakk und gehört den drei beteiligen Unternehmen zu gleichen Teilen.

“Wir sind dabei, ein neues Kapitel in der norwegischen Industriegeschichte zu schreiben”, sagte Svein Tore Holsether, CEO von Yara, während der Präsentation des Projekte. “Mit dieser Investition erhalten wir fossilfreie Düngemittel und Wasserstoff. So können wir eine emissionsfreie Schifffahrt erreichen und die Landwirtschaft dekarbonisieren.” Das Projekt soll bereits in den nächsten fünf bis sieben Jahren realisiert werden.

Startposition in der globalen Wasserstoffwirtschaft

In einer gemeinsamen Presseerklärung heißt es: “Aker, Yara und Statkraft haben Hegra mit dem Ziel gegründet, eine neue Industrie in Norwegen zu schaffen, die einen Wettbewerbsvorteil in einer wachsenden globalen Wasserstoffwirtschaft bietet, grüne Arbeitsplätze für die Zukunft schafft und die Grundlage für eine zukünftige norwegische Exportindustrie bildet”.

Grünes Ammoniak, das mit erneuerbarem Strom hergestellt wird, könne fossiles Ammoniak in der Düngemittelproduktion ersetzen und als emissionsfreier Treibstoff in der Schifffahrt eingesetzt werden. Hegra soll wird dazu beitragen, eine neue Industrie rund um einen regionalen Wasserstoff- und Ammoniakmarkt zu schaffen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit und das Überleben von zwei der größten exportorientierten Sektoren Norwegens, der Schifffahrt und der Prozessindustrie, im grünen Übergang zu sichern.

800.000 Tonnen CO2 vermeiden

Hegra sei Norwegens größte Klimainitiative, die den jährlichen CO2-Ausstoß um 800.000 Tonnen reduzieren werde, was den Abgasen 300.000 fossil betriebener Pkw entspricht. Es sei auch der Beginn des Übergangs zur grünen Wasserstoff- und Ammoniakwirtschaft und werde zur Entwicklung einer wettbewerbsfähigen norwegischen Wertschöpfungskette beitragen. „Wasserstoff bezeichnet die EU als einen der wichtigsten Energieträger mit einem Investitionsbedarf von 2.000 bis 4.000 Mrd. Euro bis 2050“, sagte Auke Lont, Vorstandsvorsitzender von Hegra.

In der Prozessindustrie werde davon ausgegangen, dass die Emissionskosten auf dem internationalen Markt durch Regulierung und neue Kundenerwartungen steigen werden. Die norwegische Schifffahrtsindustrie ihrerseits werde ihre Emissionen bis 2030 halbieren. Um die notwendigen Emissionsreduktionen zu erreichen, sei die norwegische Industrie auf den Zugang zu emissionsfreiem Wasserstoff und Ammoniak angewiesen, unterstrichen die Beteiligten.

Testfeld Norwegen

Weltweit mache die Ammoniakproduktion mehr als die Hälfte des Wasserstoffverbrauchs aus, jedoch gebe es nur eine sehr begrenzte Produktion von grünem Wasserstoff. Mit umfassendem Zugang zu erneuerbaren Energien, einer etablierten Marktposition in der Ammoniakproduktion und führendem Know-how seien die norwegische Akteure gut positioniert, um weltweit bedeutende Anteile an der Wertschöpfungskette zu gewinnen, teilten die Unternehmen mit.

“Frühzeitige Maßnahmen bieten Gelegenheiten, neue Technologien auf einem heimischen Markt zu entwickeln und zu testen, bevor die weltweite Nachfrage anzieht“, sagte Lont. Deshalb sei es wichtig, schnell mit Hegra durchzustarten. „Wir freuen uns auf den Dialog mit Behörden und Industrie darüber, was nötig ist, um eines der ersten industriellen Großprojekte in Norwegen im Bereich grüner Wasserstoff und Ammoniak zu realisieren”, schloss Lont.
 
Die Yara-Ammoniakfabrik auf der Halbinsel Herøya soll elektrifiziert werden, so dass bei der Produktion keine Emissionen entstehen. Heute wird die Anlage mit fossilem Erdgas betrieben Quelle: Statkraft/Frode-Heiland-Tag

Dienstag, 17.08.2021, 11:23 Uhr
Susanne Harmsen
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Klimaschutz
Norwegisches Joint Venture zur Herstellung von "grünem" Ammoniak gegründet
Der norwegische Netzbetreiber Statkraft und der Wasserstoff-Produzent Aker Clean Hydrogen gründeten mit dem Düngemittelhersteller Yara das Joint Venture „Hegra“.
Im norwegischen Industriepark Heroya soll künftig Ammoniak aus erneuerbarem Strom produziert werden. Das Joint Venture des Netzbetreibers Statkraft und der Wasserstoff-Produzent Aker Clean Hydrogen soll die Ammoniakfabrik von Yara elektrifizieren. Damit könnte sie „grünes“ Ammoniak produzieren. Der Name des Unternehmens „Hegra“ steht für Heroya Gronn Ammoniakk und gehört den drei beteiligen Unternehmen zu gleichen Teilen.

“Wir sind dabei, ein neues Kapitel in der norwegischen Industriegeschichte zu schreiben”, sagte Svein Tore Holsether, CEO von Yara, während der Präsentation des Projekte. “Mit dieser Investition erhalten wir fossilfreie Düngemittel und Wasserstoff. So können wir eine emissionsfreie Schifffahrt erreichen und die Landwirtschaft dekarbonisieren.” Das Projekt soll bereits in den nächsten fünf bis sieben Jahren realisiert werden.

Startposition in der globalen Wasserstoffwirtschaft

In einer gemeinsamen Presseerklärung heißt es: “Aker, Yara und Statkraft haben Hegra mit dem Ziel gegründet, eine neue Industrie in Norwegen zu schaffen, die einen Wettbewerbsvorteil in einer wachsenden globalen Wasserstoffwirtschaft bietet, grüne Arbeitsplätze für die Zukunft schafft und die Grundlage für eine zukünftige norwegische Exportindustrie bildet”.

Grünes Ammoniak, das mit erneuerbarem Strom hergestellt wird, könne fossiles Ammoniak in der Düngemittelproduktion ersetzen und als emissionsfreier Treibstoff in der Schifffahrt eingesetzt werden. Hegra soll wird dazu beitragen, eine neue Industrie rund um einen regionalen Wasserstoff- und Ammoniakmarkt zu schaffen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit und das Überleben von zwei der größten exportorientierten Sektoren Norwegens, der Schifffahrt und der Prozessindustrie, im grünen Übergang zu sichern.

800.000 Tonnen CO2 vermeiden

Hegra sei Norwegens größte Klimainitiative, die den jährlichen CO2-Ausstoß um 800.000 Tonnen reduzieren werde, was den Abgasen 300.000 fossil betriebener Pkw entspricht. Es sei auch der Beginn des Übergangs zur grünen Wasserstoff- und Ammoniakwirtschaft und werde zur Entwicklung einer wettbewerbsfähigen norwegischen Wertschöpfungskette beitragen. „Wasserstoff bezeichnet die EU als einen der wichtigsten Energieträger mit einem Investitionsbedarf von 2.000 bis 4.000 Mrd. Euro bis 2050“, sagte Auke Lont, Vorstandsvorsitzender von Hegra.

In der Prozessindustrie werde davon ausgegangen, dass die Emissionskosten auf dem internationalen Markt durch Regulierung und neue Kundenerwartungen steigen werden. Die norwegische Schifffahrtsindustrie ihrerseits werde ihre Emissionen bis 2030 halbieren. Um die notwendigen Emissionsreduktionen zu erreichen, sei die norwegische Industrie auf den Zugang zu emissionsfreiem Wasserstoff und Ammoniak angewiesen, unterstrichen die Beteiligten.

Testfeld Norwegen

Weltweit mache die Ammoniakproduktion mehr als die Hälfte des Wasserstoffverbrauchs aus, jedoch gebe es nur eine sehr begrenzte Produktion von grünem Wasserstoff. Mit umfassendem Zugang zu erneuerbaren Energien, einer etablierten Marktposition in der Ammoniakproduktion und führendem Know-how seien die norwegische Akteure gut positioniert, um weltweit bedeutende Anteile an der Wertschöpfungskette zu gewinnen, teilten die Unternehmen mit.

“Frühzeitige Maßnahmen bieten Gelegenheiten, neue Technologien auf einem heimischen Markt zu entwickeln und zu testen, bevor die weltweite Nachfrage anzieht“, sagte Lont. Deshalb sei es wichtig, schnell mit Hegra durchzustarten. „Wir freuen uns auf den Dialog mit Behörden und Industrie darüber, was nötig ist, um eines der ersten industriellen Großprojekte in Norwegen im Bereich grüner Wasserstoff und Ammoniak zu realisieren”, schloss Lont.
 
Die Yara-Ammoniakfabrik auf der Halbinsel Herøya soll elektrifiziert werden, so dass bei der Produktion keine Emissionen entstehen. Heute wird die Anlage mit fossilem Erdgas betrieben Quelle: Statkraft/Frode-Heiland-Tag

Dienstag, 17.08.2021, 11:23 Uhr
Susanne Harmsen

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