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Energie & Management > Stromspeicher - Northvolt plant Gigafactory in Schleswig-Holstein
Quelle: Fotolia / sdecoret
Stromspeicher

Northvolt plant Gigafactory in Schleswig-Holstein

Der schwedische Batteriezellenhersteller Northvolt plant in Heide (Schleswig-Holstein) den Bau einer Batteriefabrik. 3.000 Arbeitsplätze sollen dadurch dort entstehen. 
Eineinhalb Stunden nordwestlich von Hamburg, unweit der schleswig-holsteinischen Westküste, sollen bald Batterien für Elektrofahrzeuge entstehen. Northvolt mit Sitz in Stockholm will in Heide seine nächste "Gigafactory" bauen. Wie der Batteriehersteller am 15. März bekannt gegeben hat, fand jetzt die Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung mit der Landesregierung sowie der Region Heide statt. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach von einer Investition im Umfang von 4 Mrd. Euro.

Die geplante Batteriefabrik soll eine jährliche Kapazität von 60 Mio. kWh haben. Zum Vergleich: Tesla plant in Grünheide (Brandenburg) eine Kapazität von 100 Mio. kWh. Der Spezialist für Lithium-Ionen-Batterien plant den Produktionsstart seiner Fabrik für 2025. Neben der Fertigung neuer Batterien soll in Heide auch eine Anlage zum Recycling von Altbatterien ausrangierter Elektrofahrzeuge entstehen. Das Unternehmen hat sich dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2030 rund 50 % seines Rohstoffbedarfs aus dem Recycling zu beziehen.

Northvolts Standortwahl hat Gründe: Zum einen weise Heide "das sauberste Energienetz Deutschlands" auf, heißt es in der unternehmenseigenen Mitteilung. Es bestehe eine perfekte Anbindung an die norddeutschen und dänischen Offshore-Windparks sowie die Nordlink-Stromverbindung zu Norwegen. Peter Carlsson, Mitbegründer und CEO von Northvolt, sagt: "Unsere Philosophie ist, dass neue energieintensive Industrien, wie die Batterieherstellung, in unmittelbarer geografischer Nähe zu dem Ort angesiedelt werden sollen, an dem die saubere Energie erzeugt wird". 

Zudem liege die Region zentral in der aufstrebenden europäischen Batterielieferkette, die Skandinavien und Kontinentaleuropa miteinander verbindet. Auch böte sich in Heide der nötige Platz, um ein Batteriewerk in ausreichender Größe zu errichten. Dies sei wichtig, um die Skaleneffekte in der Produktion zu nutzen, die der Schlüssel zur Senkung der Batteriekosten sind. 
 

Finanzielle Unterstützung aus Bundes- und Landesmittel

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat bereits Fördermittel für die geplante Batteriefertigung angekündigt. Die Mittel würden im Rahmen des Programms "Important Projects of Common European Interest" (IPCEI) zur Verfügung gestellt, teilte Habeck am 15. März in Berlin mit. "Northvolts Produktion wird konkret dazu beitragen, die Lieferketten für Elektromobilität in Deutschland und Europa zu stärken", so der Minister. "Deshalb wird auch die Bundesregierung das Projekt substanziell unterstützen." Eine konkrete Summe nannte er noch nicht. 

Neben den Bundesmitteln kann Northvolt auch mit Fördermitteln des Landes rechnen, wie Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) in Heide sagte. Sie nannte dafür einen Rahmen von bis zu 50 Mio. Euro. Finanziert werden solle die Förderung aus Erträgen in Höhe von 160 Mio. Euro, die das Land 2023 aus der Abwicklung der "Bad Bank", der einstigen Landesbank HSH Nordbank, erwarte. 

Der 2016 gegründete Batteriehersteller arbeitet bereits eng mit Europas größtem Autohersteller Volkswagen zusammen. Dieser ist mit 20 % an dem Untenrehmen beteiligt. Das erste Northvolt-Batteriewerk im nordschwedischen Skelleftea hatte Ende 2021 die Produktion von Batteriezellen aufgenommen. Komplette Batteriesysteme will das Unternehmen zudem in einem Werk in Danzig (Polen) produzieren. Auch mit dem schwedischen Autobauer Volvo will Northvolt eine Batteriezellfertigung aufbauen.

Dienstag, 15.03.2022, 15:13 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Stromspeicher - Northvolt plant Gigafactory in Schleswig-Holstein
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Northvolt plant Gigafactory in Schleswig-Holstein
Der schwedische Batteriezellenhersteller Northvolt plant in Heide (Schleswig-Holstein) den Bau einer Batteriefabrik. 3.000 Arbeitsplätze sollen dadurch dort entstehen. 
Eineinhalb Stunden nordwestlich von Hamburg, unweit der schleswig-holsteinischen Westküste, sollen bald Batterien für Elektrofahrzeuge entstehen. Northvolt mit Sitz in Stockholm will in Heide seine nächste "Gigafactory" bauen. Wie der Batteriehersteller am 15. März bekannt gegeben hat, fand jetzt die Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung mit der Landesregierung sowie der Region Heide statt. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach von einer Investition im Umfang von 4 Mrd. Euro.

Die geplante Batteriefabrik soll eine jährliche Kapazität von 60 Mio. kWh haben. Zum Vergleich: Tesla plant in Grünheide (Brandenburg) eine Kapazität von 100 Mio. kWh. Der Spezialist für Lithium-Ionen-Batterien plant den Produktionsstart seiner Fabrik für 2025. Neben der Fertigung neuer Batterien soll in Heide auch eine Anlage zum Recycling von Altbatterien ausrangierter Elektrofahrzeuge entstehen. Das Unternehmen hat sich dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2030 rund 50 % seines Rohstoffbedarfs aus dem Recycling zu beziehen.

Northvolts Standortwahl hat Gründe: Zum einen weise Heide "das sauberste Energienetz Deutschlands" auf, heißt es in der unternehmenseigenen Mitteilung. Es bestehe eine perfekte Anbindung an die norddeutschen und dänischen Offshore-Windparks sowie die Nordlink-Stromverbindung zu Norwegen. Peter Carlsson, Mitbegründer und CEO von Northvolt, sagt: "Unsere Philosophie ist, dass neue energieintensive Industrien, wie die Batterieherstellung, in unmittelbarer geografischer Nähe zu dem Ort angesiedelt werden sollen, an dem die saubere Energie erzeugt wird". 

Zudem liege die Region zentral in der aufstrebenden europäischen Batterielieferkette, die Skandinavien und Kontinentaleuropa miteinander verbindet. Auch böte sich in Heide der nötige Platz, um ein Batteriewerk in ausreichender Größe zu errichten. Dies sei wichtig, um die Skaleneffekte in der Produktion zu nutzen, die der Schlüssel zur Senkung der Batteriekosten sind. 
 

Finanzielle Unterstützung aus Bundes- und Landesmittel

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat bereits Fördermittel für die geplante Batteriefertigung angekündigt. Die Mittel würden im Rahmen des Programms "Important Projects of Common European Interest" (IPCEI) zur Verfügung gestellt, teilte Habeck am 15. März in Berlin mit. "Northvolts Produktion wird konkret dazu beitragen, die Lieferketten für Elektromobilität in Deutschland und Europa zu stärken", so der Minister. "Deshalb wird auch die Bundesregierung das Projekt substanziell unterstützen." Eine konkrete Summe nannte er noch nicht. 

Neben den Bundesmitteln kann Northvolt auch mit Fördermitteln des Landes rechnen, wie Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) in Heide sagte. Sie nannte dafür einen Rahmen von bis zu 50 Mio. Euro. Finanziert werden solle die Förderung aus Erträgen in Höhe von 160 Mio. Euro, die das Land 2023 aus der Abwicklung der "Bad Bank", der einstigen Landesbank HSH Nordbank, erwarte. 

Der 2016 gegründete Batteriehersteller arbeitet bereits eng mit Europas größtem Autohersteller Volkswagen zusammen. Dieser ist mit 20 % an dem Untenrehmen beteiligt. Das erste Northvolt-Batteriewerk im nordschwedischen Skelleftea hatte Ende 2021 die Produktion von Batteriezellen aufgenommen. Komplette Batteriesysteme will das Unternehmen zudem in einem Werk in Danzig (Polen) produzieren. Auch mit dem schwedischen Autobauer Volvo will Northvolt eine Batteriezellfertigung aufbauen.

Dienstag, 15.03.2022, 15:13 Uhr
Davina Spohn

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