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Energie & Management > Windkraft Offshore - Nordseewindstrom von RWE soll BASF nachhaltig versorgen
Bild: Shutterstock, Thampapon
Windkraft Offshore

Nordseewindstrom von RWE soll BASF nachhaltig versorgen

Ein Offshore-Windpark mit 2.000 MW Leistung soll ab 2030 den BASF-Chemiestandort Ludwigshafen mit grünem Strom versorgen. RWE soll das Projekt für 4 Mrd. Euro errichten.
Der Chemiekonzern BASF und der Energieerzeuger RWE wollen gemeinsam in der Nordsee einen der größten Windparks der Welt errichten. Die Anlage mit einer Kapazität von 2.000 MW soll ab 2030 den Chemiestandort Ludwigshafen mit grünem Strom versorgen, wie die Unternehmen am 20. Mai mitteilten. Außerdem soll ein Fünftel des Stroms zur Herstellung von CO2-freiem Wasserstoff dienen. Die Kosten für den Windpark und die Elektrolyseanlage beziffern die Unternehmen auf mehr als 4 Mrd. Euro.

Der Windpark solle ein „Leuchtturmprojekt“ für die Zukunftsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland sein und zeigen, wie industrielle Produktion nachhaltig und zukunftsfähig werden könne, sagte BASF-Chef Martin Brudermüller. RWE soll die Turbinen planen, bauen und betreiben. „Wir wollen gemeinsam den Weg zu einer CO2-neutralen Chemieindustrie durch Elektrifizierung und den Einsatz von CO2-freiem Wasserstoff beschleunigen“, sagte er.

Politische Unterstützung gefordert

Beide Unternehmen betonten aber auch, dass sich das Projekt nur mit Unterstützung der Politik verwirklichen lasse. Damit der Windpark realisiert werden könne, sei unter anderem die rasche Ausschreibung von Flächen für Offshore-Projekte erforderlich, deren Nutzung bislang erst nach 2030 vorgesehen sei. Außerdem sei eine Anpassung der Flächen- und Netzentwicklungspläne und die Entlastung des grünen Stroms von der EEG-Umlage notwendig. Eine finanzielle Förderung für den Bau durch die öffentliche Hand sei dagegen nicht nötig.

Durch den Windpark könnten den Angaben zufolge etwa 3,8 Mio. Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden. Die Chemieindustrie gehört zu den energieintensivsten Branchen überhaupt. Besonders in der Basischemie ist der Bedarf immens hoch. Dies führe Brudermüller zufolge allein bei BASF zu Emissionen von 21 Mio. Tonnen CO2. Davon entfielen 8 Mio. Tonnen auf den Standort Ludwigshafen.

Dekarbonisierung heißt dreifacher Strombedarf bei BASF

Um seinen Treibhausgasausstoß zu verringern, setzt BASF unter anderem auf den Ersatz fossiler Energieträger durch grünen Strom. Das steigere allerdings den Strombedarf. „Am größten Chemiestandort der Welt, Ludwigshafen, heißt das mindestens eine Verdreifachung des Strombedarfs bis 2035 auf dann rund 20 Mrd. kWh“, sagte Brudermüller. Dies entspreche rund 15 % des derzeit in Deutschland produzierten Windstroms.
 
Schematische Darstellung der Kooperation zwischen
Nordsee-Windpark und BASF
Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken
Grafik: RWE

Der neue Windpark solle deshalb helfen, den schnell wachsenden Strombedarf des weltgrößten Chemiekonzerns zu decken. Der überwiegende Teil des dort produzierten Stroms soll von der Nordsee direkt nach Ludwigshafen geleitet werden − und zwar so, dass keine Netzengpässe entstehen. Rund 20 % des Stroms sollen zur Herstellung von Wasserstoff verwendet werden, der auch von anderen industriellen Abnehmern genutzt werden könnte, hieß es.
Noch kein Standort für den Windpark bestimmt

Der Windpark, an dem BASF eine Beteiligung von 49 % halten will, könne für 25 bis 30 Jahre Strom liefern. Wo genau in der Nordsee er gebaut werden soll, gaben die Unternehmen nicht bekannt. RWE-Chef Markus Krebber betonte, von dem Projekt könnten Klimaschutz, die Gesellschaft, die Industrie und vor allem die Beschäftigten profitieren. „Wenn wir erfolgreich sind, dann wird das positive Effekte auf die Arbeitsplätze haben“, versprach Krebber.

Auch die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) unterstützt das Projekt. Ihr Vorsitzender Michael Vassiliadis betonte, der Windpark könne ein Symbol für die Innovationskraft der Industrie und ihrer Beschäftigten sein.

Freitag, 21.05.2021, 14:53 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Windkraft Offshore - Nordseewindstrom von RWE soll BASF nachhaltig versorgen
Bild: Shutterstock, Thampapon
Windkraft Offshore
Nordseewindstrom von RWE soll BASF nachhaltig versorgen
Ein Offshore-Windpark mit 2.000 MW Leistung soll ab 2030 den BASF-Chemiestandort Ludwigshafen mit grünem Strom versorgen. RWE soll das Projekt für 4 Mrd. Euro errichten.
Der Chemiekonzern BASF und der Energieerzeuger RWE wollen gemeinsam in der Nordsee einen der größten Windparks der Welt errichten. Die Anlage mit einer Kapazität von 2.000 MW soll ab 2030 den Chemiestandort Ludwigshafen mit grünem Strom versorgen, wie die Unternehmen am 20. Mai mitteilten. Außerdem soll ein Fünftel des Stroms zur Herstellung von CO2-freiem Wasserstoff dienen. Die Kosten für den Windpark und die Elektrolyseanlage beziffern die Unternehmen auf mehr als 4 Mrd. Euro.

Der Windpark solle ein „Leuchtturmprojekt“ für die Zukunftsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland sein und zeigen, wie industrielle Produktion nachhaltig und zukunftsfähig werden könne, sagte BASF-Chef Martin Brudermüller. RWE soll die Turbinen planen, bauen und betreiben. „Wir wollen gemeinsam den Weg zu einer CO2-neutralen Chemieindustrie durch Elektrifizierung und den Einsatz von CO2-freiem Wasserstoff beschleunigen“, sagte er.

Politische Unterstützung gefordert

Beide Unternehmen betonten aber auch, dass sich das Projekt nur mit Unterstützung der Politik verwirklichen lasse. Damit der Windpark realisiert werden könne, sei unter anderem die rasche Ausschreibung von Flächen für Offshore-Projekte erforderlich, deren Nutzung bislang erst nach 2030 vorgesehen sei. Außerdem sei eine Anpassung der Flächen- und Netzentwicklungspläne und die Entlastung des grünen Stroms von der EEG-Umlage notwendig. Eine finanzielle Förderung für den Bau durch die öffentliche Hand sei dagegen nicht nötig.

Durch den Windpark könnten den Angaben zufolge etwa 3,8 Mio. Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden. Die Chemieindustrie gehört zu den energieintensivsten Branchen überhaupt. Besonders in der Basischemie ist der Bedarf immens hoch. Dies führe Brudermüller zufolge allein bei BASF zu Emissionen von 21 Mio. Tonnen CO2. Davon entfielen 8 Mio. Tonnen auf den Standort Ludwigshafen.

Dekarbonisierung heißt dreifacher Strombedarf bei BASF

Um seinen Treibhausgasausstoß zu verringern, setzt BASF unter anderem auf den Ersatz fossiler Energieträger durch grünen Strom. Das steigere allerdings den Strombedarf. „Am größten Chemiestandort der Welt, Ludwigshafen, heißt das mindestens eine Verdreifachung des Strombedarfs bis 2035 auf dann rund 20 Mrd. kWh“, sagte Brudermüller. Dies entspreche rund 15 % des derzeit in Deutschland produzierten Windstroms.
 
Schematische Darstellung der Kooperation zwischen
Nordsee-Windpark und BASF
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Grafik: RWE

Der neue Windpark solle deshalb helfen, den schnell wachsenden Strombedarf des weltgrößten Chemiekonzerns zu decken. Der überwiegende Teil des dort produzierten Stroms soll von der Nordsee direkt nach Ludwigshafen geleitet werden − und zwar so, dass keine Netzengpässe entstehen. Rund 20 % des Stroms sollen zur Herstellung von Wasserstoff verwendet werden, der auch von anderen industriellen Abnehmern genutzt werden könnte, hieß es.
Noch kein Standort für den Windpark bestimmt

Der Windpark, an dem BASF eine Beteiligung von 49 % halten will, könne für 25 bis 30 Jahre Strom liefern. Wo genau in der Nordsee er gebaut werden soll, gaben die Unternehmen nicht bekannt. RWE-Chef Markus Krebber betonte, von dem Projekt könnten Klimaschutz, die Gesellschaft, die Industrie und vor allem die Beschäftigten profitieren. „Wenn wir erfolgreich sind, dann wird das positive Effekte auf die Arbeitsplätze haben“, versprach Krebber.

Auch die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) unterstützt das Projekt. Ihr Vorsitzender Michael Vassiliadis betonte, der Windpark könne ein Symbol für die Innovationskraft der Industrie und ihrer Beschäftigten sein.

Freitag, 21.05.2021, 14:53 Uhr
Susanne Harmsen

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