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Energie & Management > Windkraft Onshore - Rekordhoch für Windkraftausbau
Bild: pict rider / Fotolia
Windkraft Onshore

Rekordhoch für Windkraftausbau

Nach übereinstimmenden Analysen beider gobal tätiger Windenergieverbände ist 2020 eine Windkraftleistung von 93.000 MW an Land und auf See installiert worden - ein neues Allzeithoch.
Die von Bloomberg New Energy Finance Anfang März verbreitete Meldung klang ein bisschen wie ein Märchen aus dem Wunderland. Für das zurückliegende Jahr hatten die BNEF-Analysten eine neue installierte Windkraftleistung von 96.300 MW weltweit ermittelt. Dieser Rekordwert, der ein Plus von gleich 59 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet, überraschte die gesamte Windbranche. Gerade im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie hatten zahlreiche Windenergieverbände und -unternehmen mehrmals von verzögerten Lieferungen für Hauptkomponenten oder von Produktionsunterbrechungen infolge von infizierten Mitarbeitern berichtet. Daher war für 2020 eher ein Rückgang bei den Installationszahlen erwartet worden.

Dass die BNEF-Zahlen aber in der Tendenz stimmten, haben die beiden weltweit agierenden Windenergieverbände, Global Wind Energy Council (GWEC) und World Wind Energy Association (WWEA), mit ihren Jahresberichten bestätigt: Beide Organisationen vermeldeten unabhängig voneinander für 2020 ein Ausbauplus von 93.000 MW - ein neuer historischer Höchstwert beim internationalen Windkraftausbau. Nach den von GWEC vorgelegten Zahlen gingen dabei 86.900 MW Windkraftleistung an Land und rund 6.100 MW auf See neu in Betrieb.

Auf China und die USA entfallen drei Viertel der Neuinstallationen

Den neuen Installationsrekord hat die Windbranche vor allem zwei Ländern zu verdanken: Auf China und die USA entfielen allein rund 75 % der neu in Betrieb genommenen Windkraftleistung, beide Länder verzeichneten mit rund 52.000 MW (China) und 16.205 MW (USA) einen neuen „Landesrekord“. Bescheiden nimmt sich dagegen mit 1.431 MW der Windkraftausbau in Deutschland aus, was nach der GWEC-Analyse für Platz fünf im weltweiten Ländervergleich reichte. 

Um die Dimension vom letztjährigen Windkraftausbau in China besser einordnen zu können, sei an folgende Zahl erinnert: 2018 betrug der weltweite Windkraftausbau an Land und auf See zusammen rund 50.700 MW – sprich, etwas weniger als die Windkraftleistung, die China allein im vergangenen Jahr errichtet hat.

Nach der GWEC-Analyse ist China mit einer neu installierten Leistung von 3.060 MW im vergangenen Jahr auch erstmals der weltweit größte Offshore-Windmarkt gewesen. Das deckt sich mit der Auswertung des World Forum Offshore Wind, die für das Reich der Mitte allerdings nur eine neu installierte Leistung von gut 2.100 MW auf See ermittelt hat.

Nach wie vor ist es eine Krux mit den Ausbaustatistiken für die Windenergie: Es gibt keine einheitlichen Kriterien, ab welchem Status eine Windenergieanlage in die Statistik einfließt. Bereits nach der Auslieferung aus dem Produktionswerk, ab der Errichtung oder der ersten Stromeinspeisung – hier wäre mehr Klarheit und Einheitlichkeit wünschenswert.

Jährlicher Zubau von mindestens 180.000 MW nötig

Den jüngsten Ausbaurekord sieht GWEC-Geschäftsführer Ben Blackwell nur als "Zwischenetappe". Nach Berechnungen seines Verbands ist ein jährlicher Zubau von mindestens 180.000 MW notwendig, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Bei einer weltweiten Klimaneutralität sind es sogar mehr als 280.000 MW pro Jahr.

Von diesen Zielwerten ist die Windbranche aber noch weit entfernt. Bis 2025 rechnet der GWEC mit einem weltweiten Zubau bei der Windenergie an Land und auf See von rund 470.000 MW, das sind jeweils 94.000 MW in den nächsten fünf Jahren.

Top 10 der Länder mit dem größten Zubau an Land im Jahr 2020

  1. China − 48.940 MW
  2. USA − 16.913 MW
  3. Brasilien − 2.297 MW
  4. Norwegen − 1.532 MW
  5. Deutschland − 1.431 MW
  6. Spanien − 1.400 MW
  7. Frankreich − 1.317 MW
  8. Türkei − 1.224 MW
  9. Indien − 1.119 MW
  10. Australien − 1.097 MW
Quelle: Global Wind Energy Council 2021
 
 

Top 5 der Länder mit dem größten Offshore-Windzubau im Jahr 2020

  1. China − 3.060 MW
  2. Niederlande − 1.493 MW
  3. Belgien − 706 MW
  4. Großbritannien − 483 MW
  5. Deutschland − 237 MW
Quelle: Global Wind Energy Council 2021
 

Montag, 29.03.2021, 09:32 Uhr
Ralf Köpke
Energie & Management > Windkraft Onshore - Rekordhoch für Windkraftausbau
Bild: pict rider / Fotolia
Windkraft Onshore
Rekordhoch für Windkraftausbau
Nach übereinstimmenden Analysen beider gobal tätiger Windenergieverbände ist 2020 eine Windkraftleistung von 93.000 MW an Land und auf See installiert worden - ein neues Allzeithoch.
Die von Bloomberg New Energy Finance Anfang März verbreitete Meldung klang ein bisschen wie ein Märchen aus dem Wunderland. Für das zurückliegende Jahr hatten die BNEF-Analysten eine neue installierte Windkraftleistung von 96.300 MW weltweit ermittelt. Dieser Rekordwert, der ein Plus von gleich 59 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet, überraschte die gesamte Windbranche. Gerade im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie hatten zahlreiche Windenergieverbände und -unternehmen mehrmals von verzögerten Lieferungen für Hauptkomponenten oder von Produktionsunterbrechungen infolge von infizierten Mitarbeitern berichtet. Daher war für 2020 eher ein Rückgang bei den Installationszahlen erwartet worden.

Dass die BNEF-Zahlen aber in der Tendenz stimmten, haben die beiden weltweit agierenden Windenergieverbände, Global Wind Energy Council (GWEC) und World Wind Energy Association (WWEA), mit ihren Jahresberichten bestätigt: Beide Organisationen vermeldeten unabhängig voneinander für 2020 ein Ausbauplus von 93.000 MW - ein neuer historischer Höchstwert beim internationalen Windkraftausbau. Nach den von GWEC vorgelegten Zahlen gingen dabei 86.900 MW Windkraftleistung an Land und rund 6.100 MW auf See neu in Betrieb.

Auf China und die USA entfallen drei Viertel der Neuinstallationen

Den neuen Installationsrekord hat die Windbranche vor allem zwei Ländern zu verdanken: Auf China und die USA entfielen allein rund 75 % der neu in Betrieb genommenen Windkraftleistung, beide Länder verzeichneten mit rund 52.000 MW (China) und 16.205 MW (USA) einen neuen „Landesrekord“. Bescheiden nimmt sich dagegen mit 1.431 MW der Windkraftausbau in Deutschland aus, was nach der GWEC-Analyse für Platz fünf im weltweiten Ländervergleich reichte. 

Um die Dimension vom letztjährigen Windkraftausbau in China besser einordnen zu können, sei an folgende Zahl erinnert: 2018 betrug der weltweite Windkraftausbau an Land und auf See zusammen rund 50.700 MW – sprich, etwas weniger als die Windkraftleistung, die China allein im vergangenen Jahr errichtet hat.

Nach der GWEC-Analyse ist China mit einer neu installierten Leistung von 3.060 MW im vergangenen Jahr auch erstmals der weltweit größte Offshore-Windmarkt gewesen. Das deckt sich mit der Auswertung des World Forum Offshore Wind, die für das Reich der Mitte allerdings nur eine neu installierte Leistung von gut 2.100 MW auf See ermittelt hat.

Nach wie vor ist es eine Krux mit den Ausbaustatistiken für die Windenergie: Es gibt keine einheitlichen Kriterien, ab welchem Status eine Windenergieanlage in die Statistik einfließt. Bereits nach der Auslieferung aus dem Produktionswerk, ab der Errichtung oder der ersten Stromeinspeisung – hier wäre mehr Klarheit und Einheitlichkeit wünschenswert.

Jährlicher Zubau von mindestens 180.000 MW nötig

Den jüngsten Ausbaurekord sieht GWEC-Geschäftsführer Ben Blackwell nur als "Zwischenetappe". Nach Berechnungen seines Verbands ist ein jährlicher Zubau von mindestens 180.000 MW notwendig, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Bei einer weltweiten Klimaneutralität sind es sogar mehr als 280.000 MW pro Jahr.

Von diesen Zielwerten ist die Windbranche aber noch weit entfernt. Bis 2025 rechnet der GWEC mit einem weltweiten Zubau bei der Windenergie an Land und auf See von rund 470.000 MW, das sind jeweils 94.000 MW in den nächsten fünf Jahren.

Top 10 der Länder mit dem größten Zubau an Land im Jahr 2020

  1. China − 48.940 MW
  2. USA − 16.913 MW
  3. Brasilien − 2.297 MW
  4. Norwegen − 1.532 MW
  5. Deutschland − 1.431 MW
  6. Spanien − 1.400 MW
  7. Frankreich − 1.317 MW
  8. Türkei − 1.224 MW
  9. Indien − 1.119 MW
  10. Australien − 1.097 MW
Quelle: Global Wind Energy Council 2021
 
 

Top 5 der Länder mit dem größten Offshore-Windzubau im Jahr 2020

  1. China − 3.060 MW
  2. Niederlande − 1.493 MW
  3. Belgien − 706 MW
  4. Großbritannien − 483 MW
  5. Deutschland − 237 MW
Quelle: Global Wind Energy Council 2021
 

Montag, 29.03.2021, 09:32 Uhr
Ralf Köpke

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