Bei der Eröffnung des Trainingscampus. Quelle: Westnetz
Westnetz will den Betrieb der Stromnetze mit digitalen Lösungen modernisieren. In Mettmann hat das Unternehmen einen Trainingscampus eröffnet, um neue Steuerungstechnik zu erproben.
Mit einem neuen Campus in Mettmann nahe Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) will die Westnetz GmbH moderne Netztechnologien entwickeln und erproben. Der Verteilnetzbetreiber mit Sitz in Dortmund hat die Anlage Ende Oktober 2025 offiziell in Betrieb genommen. Mit moderner Netztechnik – von digitalen Ortsnetzstationen bis zu Virtual- und Augmented-Reality-Systemen – ausgestattet, soll der Campus Reallabor für neue Verfahren im Stromnetz dienen. Gleichzeitig hat Westnetz in Mettmann eine neue Betriebsstelle für den Betrieb, die Planung und die Instandhaltung des regionalen Stromnetzes realisiert.
In einer Mitteilung bezeichnet Westnetz die neue Einrichtung als Lern- und Forschungsort für die Weiterentwicklung von Smart Grids. „Unsere Kolleginnen und Kollegen können hier Innovationen unter realen Bedingungen testen, bevor sie in das Netz integriert werden“, so Oliver Henrichs, Personalvorstand der Muttergesellschaft Westenergie AG, bei der Eröffnung. Der Campus biete eine sichere Umgebung für Schulungen und Experimente und trage zur Stärkung der Arbeits- und Versorgungssicherheit bei.
Reallabor für Smart Grids
Neben den Mitarbeitenden von Westnetz sollen künftig auch andere Netzbetreiber die Möglichkeit bekommen, dort zu trainieren. Das Schulungskonzept kombiniere praktische Übungen an 10.000-Volt-Schaltanlagen mit digitalen Lernmethoden wie Virtual und Augmented Reality. Dort simulieren Fachkräfte reale Netzsituationen, um neue Steuerungssysteme zu testen. Ihr Fokus liegt dabei, wie es weiter aus Mettmann heißt, auf digitalen Ortsnetzstationen, die eine bessere Steuerung und Überwachung der Verteilnetze ermöglichen.
Auch für die Forschung soll der Standort neue Impulse geben. Laut Alexander Montebaur, Geschäftsführer für Spezialtechnik und Digitalisierung bei Westnetz, werden dort Verfahren zur Datenanalyse und zur Früherkennung von Störungen entwickelt. Zudem arbeitet das Unternehmen an Systemen zur Echtzeitüberwachung des Stromflusses. Ziel sei es, die Netzstabilität und -steuerung weiter zu verbessern.
Kürzere Wege zum Kunden
Neben dem Trainingscampus hat Westnetz in Mettmann auch ein neues Betriebsgebäude in Betrieb genommen. Von dort aus sollen künftig die rechtsrheinischen Stromnetze des Netzbereichs Mettmann geplant, betrieben und instandgehalten werden. Bis zu 30 Mitarbeiter – darunter Monteure sowie Planer – arbeiten nun vor Ort. Das Gebäude verfügt über Lagerräume, Stellplätze für Notstromaggregate und Steiger, die bei Störungen oder Wartungsarbeiten eingesetzt werden.
„Der neue Standort bietet uns moderne Technik, mehr Platz und kurze Wege zu unseren Kunden“, erklärte Georg Narciß, Leiter des Regionalzentrums Neuss. Durch die räumliche Nähe zum Versorgungsnetz sollen Störungen künftig schneller behoben werden können.
Westnetz ist eine Tochtergesellschaft des Energiedienstleisters Westenergie AG und betreibt Strom-, Erdgas-, Wasser- und Breitbandnetze in den drei Bundesländern Nordrhein-Westfalen.
Donnerstag, 30.10.2025, 11:23 Uhr
Davina Spohn
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