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Für bayerische Verhältnisse fast schon eine Besonderheit: In Oberfranken ist ein neuer Windpark in Betrieb gegangen. Er besteht aus vier Anlagen mit einer Leistung von jeweils 3 MW.
Nach fast einjähriger Bauzeit drehen sich die Windräder des Typs Vensys V120 auf dem Gebiet der Gemeinden Rugendorf, Weißenbrunn, Kronach und Marktrodach. Sie können mit der installierten Leistung von 12 MW rund 20 Mio. kWh Strom im Jahr erzeugen. Genug Energie für 6.500 Haushalte, das CO2-Einsparpotenzial wird vom Betreiber Naturstrom mit 14.000 Tonnen im Jahr beziffert.
Die neuen Anlagen fördern, so eine Mitteilung des Unternehmens, auch die Region durch Pachtzahlungen, lokale Aufträge, Gewerbesteuereinnahmen und einen Sonderstromtarif für die umliegenden Ortschaften.
Die Realisierung des Projektes fand, wie es weiter heißt, mit einer langen Vorlaufzeit statt: Bereits 2014 und 2015 wurde der Bau von den Landratsämtern Kulmbach und Kronach genehmigt. Der Zuschlag im Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur erfolgte im Oktober 2018. Durch Klagen eines Vereins wurde das Projekt allerdings erheblich verzögert. „Selbst nach diversen Gerichtsentscheidungen pro Windpark gingen die Kläger weiter gegen diesen vor. Ein Vorgang, der bundesweit zu beobachten ist und den Klimaschutz hintanstellt“, erklärte dazu die Naturstrom AG.
Im Jahr 2020 waren in Bayern nur acht Anlagen ans Netz genommen worden, 2019 waren es sechs und 2018 ebenfalls acht. „Die 10H-Regelung hat in Bayern fast alle Möglichkeiten für den Windenergie-Ausbau zunichte gemacht“, sagte der Naturstrom-Vorstandsvorsitzende Thomas Banning. Eine dezentrale und umweltfreundliche Energiewende werde so bewusst behindert.
Die Naturstrom AG wurde 1998 in Düsseldorf gegründet und versorgt inzwischen mehr als 300.000 Haushalte, Unternehmen und Institutionen mit nachhaltiger Energie. Mehr als 300 Öko-Kraftwerke hat das Unternehmen, das 400 Mitarbeiter beschäftigt, bisher ans Netz gebracht.
Freitag, 14.05.2021, 12:53 Uhr
Günter Drewnitzky
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