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Energie & Management > E&M Vor 20 Jahren - Neue russische Ambitionen in Deutschland
Quelle: Dabarti CGI/Shutterstock
E&M Vor 20 Jahren

Neue russische Ambitionen in Deutschland

Vor 20 Jahren schickte der russische Präsident Wladimir Putin einen seiner Vertrauten nach Berlin, um über „Synergieeffekte“ zu sprechen und Gaspreise zu sprechen.
Anfang 2002 überraschte Gazprom die deutsche Energiewirtschaft und Politik mit der Ankündigung, künftig auch direkt deutsche Endkunden zu beliefern. Die russische Position erläuterte damals Valeri Jasev, Mitglied der russischen Staatsduma, Chef des Unterkomitees für Gas und Mitglied im Energiekomitee im Rahmen eines knapp dreitägigen Besuchs in Deutschland. Beim Einstieg in den Endkundenmarkt könne man sich die Beziehungen zu deutschen Weiterverteilern zunutze machen, hieß es damals von russischer Seite. Wenig verwunderlich, dass das Pressegespräch mit Jasev, an dem E&M-Korrespondentin Cerstin Gammelin teilnahm, dann auch bei der Verbundnetz Gas AG in Leipzig stattfand. Ein Gespräch mit VNG-Vorstandschef Klaus-Ewald Holst stand ebenso auf der Tagesordnung wie ein Treffen mit dem CDU-Politiker Kurt-Dieter Grill.

Da in Russland niedrige Preise steigenden Förderkosten gegenüberstanden, lag die Suche nach neuen Erlösquellen nahe, um Verluste im Inland auszugleichen. Gleichzeitig sollten finanzielle Mittel akquiriert werden, um neue Lagerstätten erschließen zu können. Für die notwendigen Investitionen sollten auch ausländische Unternehmen gewonnen werden. Doch ein russisches Gesetz, das den Rahmen dafür bildete, erwies sich für die potenziellen Partner als wenig vorteilhaft. Entsprechend hatte die Wintershall AG im September 2001 die mit Gazprom begonnen Arbeiten an einer Öl- und Gas-Lagerstätte aufgrund juristischer Differenzen wieder eingestellt. Ähnliche Probleme eines australischen Unternehmens wurden in dieser Zeit bekannt.

Bei einem gleichbleibenden Verbrauch auf dem Niveau von 2001 könnten Russlands Ressourcen an fossilen Energieträgern den Rest Europas noch 600 Jahre versorgen, so die hierzulande damals als beruhigend empfundene Aussicht auf schier unerschöpfliche Reserven. Die Annahme macht aber auch die Bedeutung des Öl- und Gassektors für die russische Volkswirtschaft deutlich.

Im Jahr 2001 exportierte Russland insgesamt 126,9 Mrd. Kubikmeter Erdgas. Davon gingen 86,6 Mrd. Kubikmeter in europäische Staaten. Größter Abnehmer war Deutschland mit 32,6 Mrd. Kubikmetern. Die Förderung in Russland lag 2001 bei 581 Mrd. Kubikmetern. Dies entsprach einem Anstieg um 7 % innerhalb der letzten fünf Jahre. Der Anteil des Energie- und Brennstoffkomplexes am Bruttoinlandsprodukt erreichte kurz nach der Jahrtausendwende 20 %, während auf die Energiewirtschaft 54 % der Exporteinnahmen entfielen.

Hier der Beitrag der damaligen E&M-Korrespondentin Cerstin Gammelin.

Zu Beginn seines Aufenthalts in Berlin gab der russische Energieexperte und Vertraute von Staatspräsident Wladimir Putin die Gründung eines deutsch-russischen Energieklubs bekannt. Ziel sei die Nutzung der Synergieeffekte aus den russischen Rohstoffvorräten und den High-Tech-Unternehmen Deutschlands. Der deutsch-russische Energieklub werde unter anderem vom russischen Staatskonzern Gazprom und dem Ministerium für Kernenergie gefördert. Jasev sagte, auch die deutschen Player aus Essen und Düsseldorf hätten großes Interesse angemeldet. Gemeinsam mit dem CDU-Energiepolitiker Kurt-Dieter Grill will Jasev den Klub bis zum Herbst etablieren.
 
Hoher Investitionsbedarf für Ferngasleitungen

Ein Thema werden Finanzierungsmodelle für Investitionen in die russische Energiewirtschaft sein. Allein für Umrüstung und Weiterbau der Ferngasleitungen nach Westeuropa sind nach russischen Angaben rund 10 Mrd. US-Dollar (1 US-Dollar = 1,15 Euro) nötig, die Fertigstellung der ersten Ausbaustufe der Erdgasleitung Jamal – Westeuropa kostet nach Moskauer Berechnungen noch 12 bis 15 Mrd. US-Dollar. Die Ferngasleitungen aus Ostsibirien, Kamtschatka und Sachalin schlagen mit einem Finanzbedarf von 50 Mrd. US-Dollar zu Buche. Für die Erneuerung von Anlagen zur Stromerzeugung benötigt Russland in den kommenden fünf Jahren 20 Mrd. US-Dollar. Unter Berücksichtigung des Verschleißes der Anlagen und geologischer Erkundungskosten für neue Lagerstätten rechnet auch die russische Erdölwirtschaft mit künftigen Investitionskosten in Höhe von mehreren Dutzend Milliarden Dollar.
 
Deutsche Endkunden im Blick
 
Überraschend kündigte Jasev den möglichen Einstieg von Gazprom in den deutschen Endkundenmarkt an. Die Verflechtung des Aktienkapitals des Staatskonzerns mit Verteilergesellschaften wie der deutschen Verbundnetz Gas AG (VNG) sei ein möglicher Weg. Verhandlungen mit VNG-Vorstandschef Klaus-Ewald Holst standen auf dem Besuchsprogramm.

Ob die russische Regierung künftig die Mehrheit der Anteile am russischen Gaskonzern Gazprom hält oder ihre Anteile durch den Verkauf von Aktien auf eine Sperrminorität reduziere wolle, habe Staatspräsident Wladimir Putin noch nicht entschieden. Fest stehe jedoch, dass Putin und die gesamte russische Regierung am staatlich kontrollierten Monopol der Gazprom als Erdgasexporteur festhalten werden. Deutschland und die EU können demnach auch künftig nicht mit unabhängigen Erdgasexporteuren aus Russland rechnen.
 
Motivation für Exporte könnte abnehmen
 
Jasev erläuterte, dass Russland trotz reicher Energievorräte im eigenen Land mit großen energiewirtschaftlichen Problemen zu kämpfen habe. Gravierend sei der Verschleiß der bestehenden Anlagen, die Auszehrung der Lagerstätten sowie der kostenintensive Aufschluss neuer Förderfelder in Schelfgebieten. Damit steige der Förderpreis, wobei Russland in hohem Maße von den Weltmarktpreisen abhängig sei.

Schließlich sei die Liberalisierung der Energiemärkte in Westeuropa ein Problem. Jasev bemängelte, dass es in offenen Märkten keine langfristigen Lieferverträge mehr gebe; Energieträger würden wie „Strümpfe und Hosen“ an Spotmärkten gehandelt. Der Weg zu neuen langfristigen Vereinbarungen über Erdgaslieferungen aus Russland in die EU könne durch die Europäische Gasdirektive versperrt werden. Russland werde unter den Bedingungen des Spotmarktes nicht in den Aufschluss neuer Erdgaslagerstätten und den Bau entsprechender Fernleitungen investieren.

Der Dialog zwischen der Europäischen Union und Russland, aber auch mit Deutschland müsse zu guten Lösungen für Erzeuger und Verbraucher führen. Zur Stärkung der Rolle der gaserzeugenden Länder innerhalb Europas kündigte Jasev die Bildung einer Gasallianz an, die zunächst aus Russland, Kasachstan, Turkmenistan, der Ukraine und Belorussland bestehen werde. Die Gasallianz werde analog zur OPEC operieren.

Jasev bemängelte zudem die enormen Gaspreisdifferenzen: So kosten nach seinen Informationen 1.000 Kubikmeter Gas in Russland 15 US-Dollar. An der Grenze zu Deutschland koste diese Menge bereits 125 US-Dollar. Deutsche Großabnehmer zahlen immerhin schon 200 bis 220 US-Dollar, Endverbraucher sogar rund 300 US-Dollar. Zum Vergleich: Verbraucher in den Vereinigten Staaten zahlen zwischen 500 und 600 US-Dollar.

Derzeit werde die Erhöhung des Gaspreises in Russland diskutiert, um den heimischen Markt attraktiver zu machen. Jasev rechnet mit einer Steigerung auf 40 US-Dollar je 1.000 Kubikmeter in den kommenden zwei bis drei Jahren. Dann könnte natürlich die Motivation, Erdgas zu exportieren, etwas abnehmen.
Die russischen Erdgasreserven werden zurzeit auf über 236 Billionen Kubikmeter geschätzt. Lediglich 5 % der Ressourcen seien bisher gefördert worden, so Jasev. Das Land verfüge außerdem über rund 12 % der weltweiten Erdöl- und Erdgaskondensat-Lagerstätten.
 
Ausbau der Kernenergie geplant
 
Trotz immenser fossiler Energiereserven wird Russland Jasev zufolge seinen Anteil der Kernenergie an der Gesamtenergieerzeugung von 15,4 % im Jahr 2001 bis 2020 auf 25 % steigern. Im vergangenen Jahr sei mit dem 100-MW-Block im Kernkraftwerk Rostov erstmals seit der Katastrophe von Tschernobyl ein Reaktor ans Netz gegangen. Die russische Regierung habe jetzt ein Programm über den Weiterbau und die Inbetriebnahme der nach der Katastrophe von Tschernobyl gestoppten Kernkraftwerksblöcke verabschiedet. Den Investitionsbedarf dafür bezifferte Jasev auf 10 Mrd. US-Dollar.

Sonntag, 1.05.2022, 14:28 Uhr
Cerstin Gammelin und Fritz Wilhelm
Energie & Management > E&M Vor 20 Jahren - Neue russische Ambitionen in Deutschland
Quelle: Dabarti CGI/Shutterstock
E&M Vor 20 Jahren
Neue russische Ambitionen in Deutschland
Vor 20 Jahren schickte der russische Präsident Wladimir Putin einen seiner Vertrauten nach Berlin, um über „Synergieeffekte“ zu sprechen und Gaspreise zu sprechen.
Anfang 2002 überraschte Gazprom die deutsche Energiewirtschaft und Politik mit der Ankündigung, künftig auch direkt deutsche Endkunden zu beliefern. Die russische Position erläuterte damals Valeri Jasev, Mitglied der russischen Staatsduma, Chef des Unterkomitees für Gas und Mitglied im Energiekomitee im Rahmen eines knapp dreitägigen Besuchs in Deutschland. Beim Einstieg in den Endkundenmarkt könne man sich die Beziehungen zu deutschen Weiterverteilern zunutze machen, hieß es damals von russischer Seite. Wenig verwunderlich, dass das Pressegespräch mit Jasev, an dem E&M-Korrespondentin Cerstin Gammelin teilnahm, dann auch bei der Verbundnetz Gas AG in Leipzig stattfand. Ein Gespräch mit VNG-Vorstandschef Klaus-Ewald Holst stand ebenso auf der Tagesordnung wie ein Treffen mit dem CDU-Politiker Kurt-Dieter Grill.

Da in Russland niedrige Preise steigenden Förderkosten gegenüberstanden, lag die Suche nach neuen Erlösquellen nahe, um Verluste im Inland auszugleichen. Gleichzeitig sollten finanzielle Mittel akquiriert werden, um neue Lagerstätten erschließen zu können. Für die notwendigen Investitionen sollten auch ausländische Unternehmen gewonnen werden. Doch ein russisches Gesetz, das den Rahmen dafür bildete, erwies sich für die potenziellen Partner als wenig vorteilhaft. Entsprechend hatte die Wintershall AG im September 2001 die mit Gazprom begonnen Arbeiten an einer Öl- und Gas-Lagerstätte aufgrund juristischer Differenzen wieder eingestellt. Ähnliche Probleme eines australischen Unternehmens wurden in dieser Zeit bekannt.

Bei einem gleichbleibenden Verbrauch auf dem Niveau von 2001 könnten Russlands Ressourcen an fossilen Energieträgern den Rest Europas noch 600 Jahre versorgen, so die hierzulande damals als beruhigend empfundene Aussicht auf schier unerschöpfliche Reserven. Die Annahme macht aber auch die Bedeutung des Öl- und Gassektors für die russische Volkswirtschaft deutlich.

Im Jahr 2001 exportierte Russland insgesamt 126,9 Mrd. Kubikmeter Erdgas. Davon gingen 86,6 Mrd. Kubikmeter in europäische Staaten. Größter Abnehmer war Deutschland mit 32,6 Mrd. Kubikmetern. Die Förderung in Russland lag 2001 bei 581 Mrd. Kubikmetern. Dies entsprach einem Anstieg um 7 % innerhalb der letzten fünf Jahre. Der Anteil des Energie- und Brennstoffkomplexes am Bruttoinlandsprodukt erreichte kurz nach der Jahrtausendwende 20 %, während auf die Energiewirtschaft 54 % der Exporteinnahmen entfielen.

Hier der Beitrag der damaligen E&M-Korrespondentin Cerstin Gammelin.

Zu Beginn seines Aufenthalts in Berlin gab der russische Energieexperte und Vertraute von Staatspräsident Wladimir Putin die Gründung eines deutsch-russischen Energieklubs bekannt. Ziel sei die Nutzung der Synergieeffekte aus den russischen Rohstoffvorräten und den High-Tech-Unternehmen Deutschlands. Der deutsch-russische Energieklub werde unter anderem vom russischen Staatskonzern Gazprom und dem Ministerium für Kernenergie gefördert. Jasev sagte, auch die deutschen Player aus Essen und Düsseldorf hätten großes Interesse angemeldet. Gemeinsam mit dem CDU-Energiepolitiker Kurt-Dieter Grill will Jasev den Klub bis zum Herbst etablieren.
 
Hoher Investitionsbedarf für Ferngasleitungen

Ein Thema werden Finanzierungsmodelle für Investitionen in die russische Energiewirtschaft sein. Allein für Umrüstung und Weiterbau der Ferngasleitungen nach Westeuropa sind nach russischen Angaben rund 10 Mrd. US-Dollar (1 US-Dollar = 1,15 Euro) nötig, die Fertigstellung der ersten Ausbaustufe der Erdgasleitung Jamal – Westeuropa kostet nach Moskauer Berechnungen noch 12 bis 15 Mrd. US-Dollar. Die Ferngasleitungen aus Ostsibirien, Kamtschatka und Sachalin schlagen mit einem Finanzbedarf von 50 Mrd. US-Dollar zu Buche. Für die Erneuerung von Anlagen zur Stromerzeugung benötigt Russland in den kommenden fünf Jahren 20 Mrd. US-Dollar. Unter Berücksichtigung des Verschleißes der Anlagen und geologischer Erkundungskosten für neue Lagerstätten rechnet auch die russische Erdölwirtschaft mit künftigen Investitionskosten in Höhe von mehreren Dutzend Milliarden Dollar.
 
Deutsche Endkunden im Blick
 
Überraschend kündigte Jasev den möglichen Einstieg von Gazprom in den deutschen Endkundenmarkt an. Die Verflechtung des Aktienkapitals des Staatskonzerns mit Verteilergesellschaften wie der deutschen Verbundnetz Gas AG (VNG) sei ein möglicher Weg. Verhandlungen mit VNG-Vorstandschef Klaus-Ewald Holst standen auf dem Besuchsprogramm.

Ob die russische Regierung künftig die Mehrheit der Anteile am russischen Gaskonzern Gazprom hält oder ihre Anteile durch den Verkauf von Aktien auf eine Sperrminorität reduziere wolle, habe Staatspräsident Wladimir Putin noch nicht entschieden. Fest stehe jedoch, dass Putin und die gesamte russische Regierung am staatlich kontrollierten Monopol der Gazprom als Erdgasexporteur festhalten werden. Deutschland und die EU können demnach auch künftig nicht mit unabhängigen Erdgasexporteuren aus Russland rechnen.
 
Motivation für Exporte könnte abnehmen
 
Jasev erläuterte, dass Russland trotz reicher Energievorräte im eigenen Land mit großen energiewirtschaftlichen Problemen zu kämpfen habe. Gravierend sei der Verschleiß der bestehenden Anlagen, die Auszehrung der Lagerstätten sowie der kostenintensive Aufschluss neuer Förderfelder in Schelfgebieten. Damit steige der Förderpreis, wobei Russland in hohem Maße von den Weltmarktpreisen abhängig sei.

Schließlich sei die Liberalisierung der Energiemärkte in Westeuropa ein Problem. Jasev bemängelte, dass es in offenen Märkten keine langfristigen Lieferverträge mehr gebe; Energieträger würden wie „Strümpfe und Hosen“ an Spotmärkten gehandelt. Der Weg zu neuen langfristigen Vereinbarungen über Erdgaslieferungen aus Russland in die EU könne durch die Europäische Gasdirektive versperrt werden. Russland werde unter den Bedingungen des Spotmarktes nicht in den Aufschluss neuer Erdgaslagerstätten und den Bau entsprechender Fernleitungen investieren.

Der Dialog zwischen der Europäischen Union und Russland, aber auch mit Deutschland müsse zu guten Lösungen für Erzeuger und Verbraucher führen. Zur Stärkung der Rolle der gaserzeugenden Länder innerhalb Europas kündigte Jasev die Bildung einer Gasallianz an, die zunächst aus Russland, Kasachstan, Turkmenistan, der Ukraine und Belorussland bestehen werde. Die Gasallianz werde analog zur OPEC operieren.

Jasev bemängelte zudem die enormen Gaspreisdifferenzen: So kosten nach seinen Informationen 1.000 Kubikmeter Gas in Russland 15 US-Dollar. An der Grenze zu Deutschland koste diese Menge bereits 125 US-Dollar. Deutsche Großabnehmer zahlen immerhin schon 200 bis 220 US-Dollar, Endverbraucher sogar rund 300 US-Dollar. Zum Vergleich: Verbraucher in den Vereinigten Staaten zahlen zwischen 500 und 600 US-Dollar.

Derzeit werde die Erhöhung des Gaspreises in Russland diskutiert, um den heimischen Markt attraktiver zu machen. Jasev rechnet mit einer Steigerung auf 40 US-Dollar je 1.000 Kubikmeter in den kommenden zwei bis drei Jahren. Dann könnte natürlich die Motivation, Erdgas zu exportieren, etwas abnehmen.
Die russischen Erdgasreserven werden zurzeit auf über 236 Billionen Kubikmeter geschätzt. Lediglich 5 % der Ressourcen seien bisher gefördert worden, so Jasev. Das Land verfüge außerdem über rund 12 % der weltweiten Erdöl- und Erdgaskondensat-Lagerstätten.
 
Ausbau der Kernenergie geplant
 
Trotz immenser fossiler Energiereserven wird Russland Jasev zufolge seinen Anteil der Kernenergie an der Gesamtenergieerzeugung von 15,4 % im Jahr 2001 bis 2020 auf 25 % steigern. Im vergangenen Jahr sei mit dem 100-MW-Block im Kernkraftwerk Rostov erstmals seit der Katastrophe von Tschernobyl ein Reaktor ans Netz gegangen. Die russische Regierung habe jetzt ein Programm über den Weiterbau und die Inbetriebnahme der nach der Katastrophe von Tschernobyl gestoppten Kernkraftwerksblöcke verabschiedet. Den Investitionsbedarf dafür bezifferte Jasev auf 10 Mrd. US-Dollar.

Sonntag, 1.05.2022, 14:28 Uhr
Cerstin Gammelin und Fritz Wilhelm

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