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Eine neue Plattform für Fernwärme-Anbieter soll die Transparenz für die Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Heizkosten verbessern. Sie soll im April starten.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) und der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK (AGFW) wollen im April eine gemeinsame Plattform für Fernwärme-Anbieter starten. Die Plattform befindet sich derzeit im Aufbau, bestätigte der VKU auf Nachfrage der Redaktion. „Da werden etwa 150 Fernwärme-Unternehmen mitmachen. Damit decken wir nahezu den ganzen Markt ab“, sagte BDEW-Chefin Kerstin Andreae in einem Interview des Nachrichtenportals Table Media laut der
Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Ziel der Plattform ist mehr Preistransparenz in der Fernwärme, so der VKU weiter in seiner Antwort. Auf diese Weise wollen die Verbände Vorurteilen gegenüber der Fernwärme entgegentreten und die Akzeptanz für Fernwärme steigern. Die sei relevant für den anstehenden Fernwärmeausbau sowie für die Wärmewende, die kommunale Wärmeplanung und das 2045-Klimaneutralitätsziel im Allgemeinen. „Fernwärme kann eine sichere und zugleich kosteneffiziente Möglichkeit für unsere künftig klimaneutrale Wärmeversorgung sein, je nach Situation vor Ort. Die Stadtwerke stehen bereit, in den Ausbau zu investieren“, teilte eine VKU-Sprecherin auf Anfrage mit.
Mit dem neuen Angebot reagieren die Verbände auf Kritik an den Fernwärme-Preisen, bei denen es große Unterschiede gibt, die für die Kunden kaum nachvollziehbar sind.
Die BDEW-Chefin hofft nach eigenen Worten, dass das neue Angebot auch zu niedrigeren Kosten für die Verbraucher führt. Diese können bei der Fernwärme, anders als bei Strom oder Gas, den Anbieter nicht wechseln.
Die Eckpunkte einer solchen Plattform hatte der AGFW bereits auf dem Fernwärmeinfotag mit Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Habeck vorgestellt. Es sollen neben netzindividuellen Preisen für Standardabnahmefälle auch weitere Kenngrößen der Netze wie der Anteil der eingesetzten Wärmequellen, Netzgröße oder Preisanpassungszyklen veröffentlicht werden. Neben mehr Preistransparenz soll die Plattform damit auch die Fortschritte bei der Dekarbonisierung der Wärmenetze deutlich machen.
„Die Wärmeversorgungsunternehmen in Österreich und Dänemark haben mit der Veröffentlichung ihrer Wärmepreise auf einer zentralen Transparenzplattform sehr gute Erfahrungen gemacht und dadurch insbesondere während der Energiekrise eine hohe Akzeptanz für die Preisentwicklungen schaffen können”, so Werner Lutsch, Geschäftsführer des AGFW.
Montag, 12.02.2024, 16:34 Uhr
Heidi Roider und dpa
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