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Energie & Management > F&E - Neue Messbojen liefern Erkenntnisse für Offshore-Ausbau
Quelle: Shutterstock / Paul Biryukov
F&E

Neue Messbojen liefern Erkenntnisse für Offshore-Ausbau

Das BSH hat mit dem DWD und Fugro Norway eine Messkampagne zur Erhebung von Wind- und Meeresdaten vor der Nordseeküste gestartet. Die Daten dienen der Offshore-Windplanung.
Die Wind- und Meeresbedingungen in einem Gebiet 280 Kilometer vor der deutschen Nordseeküste untersucht das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und dem Unternehmen Fugro Norway. Letztere ist eine Tochter der niederländischen Fugro N.V., einem Unternehmen im Bereich Geo-Daten. Die Messkampagne läuft unter dem Namen „MeteOR“ (Meteorologische und Ozeanographische Referenzmessungen), die Mitte Dezember 2024 gestartet wurde.

Sie soll, wie die Partner am 12. Februar in einer Mitteilung bekannt geben, Daten zur Planung künftiger Offshore-Windparks liefern. Hintergrund ist das Windenergie-auf-See-Gesetz (WindSeeG), das den Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland regelt. Es legt fest, dass auf hoher See bis 2030 mindestens 20.000 MW, bis 2035 mindestens 40.000 MW und bis 2045 mindestens 70 MW an installierter Leistung erreicht werden sollen.

Daten für neue Windparkgebiete in der Nordsee

Für die dreijährige Messkampagne wurden zwei Seawatch-Messbojen und zwei Messsysteme am Meeresboden verankert. Die Bojen erfassen mithilfe von Lidar-Systemen Windgeschwindigkeiten in bis zu 250 Metern Höhe. Gleichzeitig messen Sensoren am Meeresboden Parameter wie Strömung, Seegang, Temperatur, Salzgehalt, Druck und Sauerstoffkonzentration. Diese Daten sollen die Planungen für künftige Offshore-Windparks in bisher wenig erforschten Gebieten der Nordsee unterstützen, wie das BSH und der DWD mitteilen.
 
 
Die ersten Auswertungen zeigen bereits die Herausforderungen in diesen küstenfernen Regionen, wie es weiter heißt. Während der ersten Stürme nach der Installation wurden Windgeschwindigkeiten von mehr als 90 Kilometern pro Stunde in 160 Metern Höhe sowie Wellenhöhen von bis zu 11 Metern gemessen.
 
Seewatch-Boje in der Nordsee
Quelle: Fugro Norway

Grundlage für die Offshore-Planung

Johannes Hahn, fachlicher Koordinator der Voruntersuchung am BSH, unterstreicht die Bedeutung der Messungen: „Diese Daten sind unverzichtbar für die Bewertung der meteorologischen und ozeanographischen Verhältnisse bei der Flächenvoruntersuchung.“ Die Ergebnisse sollen zur Weiterentwicklung meteorologischer und ozeanographischer Modelle beitragen, um Wind, Wellen und Strömungen in den künftigen Offshore-Windparkgebieten besser simulieren zu können.

Die erhobenen Daten seien damit eine wesentliche Grundlage für die Bewertung neuer Flächen und die Planung künftiger Offshore-Windprojekte. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem DWD und Fugro Norway würden die Messungen nach höchsten wissenschaftlichen Standards durchgeführt.

Ende 2024 waren in Deutschland 1.639 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von zusammen rund 9.200 MW in Betrieb. Im vergangenen Jahr erzeugte die Offshore-Windenergie insgesamt 25,7 Milliarden kWh Strom, im Jahr zuvor waren es 23,5 Milliarden kWh. Der Anteil der Offshore-Windenergie an der deutschen Stromerzeugung lag 2024 bei 5,9 Prozent.

Mittwoch, 12.02.2025, 12:29 Uhr
Davina Spohn
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Quelle: Shutterstock / Paul Biryukov
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Neue Messbojen liefern Erkenntnisse für Offshore-Ausbau
Das BSH hat mit dem DWD und Fugro Norway eine Messkampagne zur Erhebung von Wind- und Meeresdaten vor der Nordseeküste gestartet. Die Daten dienen der Offshore-Windplanung.
Die Wind- und Meeresbedingungen in einem Gebiet 280 Kilometer vor der deutschen Nordseeküste untersucht das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und dem Unternehmen Fugro Norway. Letztere ist eine Tochter der niederländischen Fugro N.V., einem Unternehmen im Bereich Geo-Daten. Die Messkampagne läuft unter dem Namen „MeteOR“ (Meteorologische und Ozeanographische Referenzmessungen), die Mitte Dezember 2024 gestartet wurde.

Sie soll, wie die Partner am 12. Februar in einer Mitteilung bekannt geben, Daten zur Planung künftiger Offshore-Windparks liefern. Hintergrund ist das Windenergie-auf-See-Gesetz (WindSeeG), das den Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland regelt. Es legt fest, dass auf hoher See bis 2030 mindestens 20.000 MW, bis 2035 mindestens 40.000 MW und bis 2045 mindestens 70 MW an installierter Leistung erreicht werden sollen.

Daten für neue Windparkgebiete in der Nordsee

Für die dreijährige Messkampagne wurden zwei Seawatch-Messbojen und zwei Messsysteme am Meeresboden verankert. Die Bojen erfassen mithilfe von Lidar-Systemen Windgeschwindigkeiten in bis zu 250 Metern Höhe. Gleichzeitig messen Sensoren am Meeresboden Parameter wie Strömung, Seegang, Temperatur, Salzgehalt, Druck und Sauerstoffkonzentration. Diese Daten sollen die Planungen für künftige Offshore-Windparks in bisher wenig erforschten Gebieten der Nordsee unterstützen, wie das BSH und der DWD mitteilen.
 
 
Die ersten Auswertungen zeigen bereits die Herausforderungen in diesen küstenfernen Regionen, wie es weiter heißt. Während der ersten Stürme nach der Installation wurden Windgeschwindigkeiten von mehr als 90 Kilometern pro Stunde in 160 Metern Höhe sowie Wellenhöhen von bis zu 11 Metern gemessen.
 
Seewatch-Boje in der Nordsee
Quelle: Fugro Norway

Grundlage für die Offshore-Planung

Johannes Hahn, fachlicher Koordinator der Voruntersuchung am BSH, unterstreicht die Bedeutung der Messungen: „Diese Daten sind unverzichtbar für die Bewertung der meteorologischen und ozeanographischen Verhältnisse bei der Flächenvoruntersuchung.“ Die Ergebnisse sollen zur Weiterentwicklung meteorologischer und ozeanographischer Modelle beitragen, um Wind, Wellen und Strömungen in den künftigen Offshore-Windparkgebieten besser simulieren zu können.

Die erhobenen Daten seien damit eine wesentliche Grundlage für die Bewertung neuer Flächen und die Planung künftiger Offshore-Windprojekte. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem DWD und Fugro Norway würden die Messungen nach höchsten wissenschaftlichen Standards durchgeführt.

Ende 2024 waren in Deutschland 1.639 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von zusammen rund 9.200 MW in Betrieb. Im vergangenen Jahr erzeugte die Offshore-Windenergie insgesamt 25,7 Milliarden kWh Strom, im Jahr zuvor waren es 23,5 Milliarden kWh. Der Anteil der Offshore-Windenergie an der deutschen Stromerzeugung lag 2024 bei 5,9 Prozent.

Mittwoch, 12.02.2025, 12:29 Uhr
Davina Spohn

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