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Energie & Management > Windkraft Offshore - Neue Inseln und Kabel: Der Norden will mehr Offshore-Strom
Quelle: Shutterstock / Paul Biryukov
Windkraft Offshore

Neue Inseln und Kabel: Der Norden will mehr Offshore-Strom

Niedersachsen und Schleswig-Holstein warten mit neuen Ideen zu Anbindungsleitungen auf, die den steileren Zubau der Offshore-Windkraft effizienter bewältigen sollen. 
Unabhängig voneinander haben die beiden Bundesländer, an deren Nordseeküste Offshore-Windstromkabel anlanden, Vorschläge gemacht, wie der Ausbau der Windkraft auf See auch auf genügend Leitungskapazität trifft oder wie diese effizienter und naturschonender geführt werden kann.

Schleswig-Holstein will die Energiewende auch mit dem Bau künstlicher Strominseln in der Nordsee vorantreiben, Niedersachsen unabhängig davon mit dem Bau eines dritten Kabelkorridors von den Windparks vor Ostfriesland.

Auf künstlichen Inseln vor Schleswig-Holstein "könnte der Strom aus Hunderten Offshore-Anlagen gebündelt und dann mit nur sehr wenigen großen Leitungen durch sensible Naturräume an der Küste weitergeleitet werden", sagte der dortige Energie-Staatssekretär Tobias Goldschmidt (Grüne) dem Flensburger Tageblatt (9. Februar). Offshore-Windstrom ermögliche im Norden grünen Wasserstoff und im Süden einen früheren Kohleausstieg.

Mindestens fünf weitere Leitungen über den sogenannten Büsum-Korridor, über den der Strom aus den Parks vor Nordfriesland anlandet, seien möglich, erklärte Goldschmidt. Vorbilder seien das dänische Projekt einer Energieinsel Bornholm und Ideen der deutschen Windwasserstoff-Initiative Aqua Ventus. Bund, Länder und Branche sollten diese Projekte nun zusammenführen und forcieren. Goldschmidt will seine Vorschläge schon Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgetragen haben, seinem früheren Chef in Kiel.

Die Ampel-Koalition im Bund hatte das Offshore-Ziel auf eine Leistung von 70.000 MW bis 2045 erhöht. Vorher gab es kein Ziel für jenes Jahr. Bis 2030 sollen 30.000 MW erreicht sein, bis 2035 rund 40.000 MW.

Zur Beschleunigung des Offshore-Ausbaus hatte der niedersächsische Staatssekretär Ludwig Theuvsen am 8. Februar angeregt, über ein drittes Stromkabel-Anbindungssystem für die künftigen Parks vor den ostfriesischen Inseln nachzudenken. Theuvsen ist im Landwirtschaftsministerium für Raumordnung zuständig. Die bisher geplanten zwei Kabelstränge über Norderney früher als 2029 und 2030 fertigzustellen, wie bisher geplant, sei "zeitlich kaum umsetzbar".

Das Ministerium kündigte auf Anfrage dieser Redaktion eine Erläuterung an. Es hieß vorläufig, für den zusätzlichen Korridor werde bewusst keine konkrete Trassen-Idee genannt. Die vorhandenen Windparks vor Ostfriesland landen ihren Strom, untereinander teilweise vermascht, an der Emsmündung sowie unter Norderney nahe der Stadt Norden an, der Windpark Nordergründe an der Wesermündung hat eine Leitung für sich allein.

Mittwoch, 9.02.2022, 16:23 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Windkraft Offshore - Neue Inseln und Kabel: Der Norden will mehr Offshore-Strom
Quelle: Shutterstock / Paul Biryukov
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Neue Inseln und Kabel: Der Norden will mehr Offshore-Strom
Niedersachsen und Schleswig-Holstein warten mit neuen Ideen zu Anbindungsleitungen auf, die den steileren Zubau der Offshore-Windkraft effizienter bewältigen sollen. 
Unabhängig voneinander haben die beiden Bundesländer, an deren Nordseeküste Offshore-Windstromkabel anlanden, Vorschläge gemacht, wie der Ausbau der Windkraft auf See auch auf genügend Leitungskapazität trifft oder wie diese effizienter und naturschonender geführt werden kann.

Schleswig-Holstein will die Energiewende auch mit dem Bau künstlicher Strominseln in der Nordsee vorantreiben, Niedersachsen unabhängig davon mit dem Bau eines dritten Kabelkorridors von den Windparks vor Ostfriesland.

Auf künstlichen Inseln vor Schleswig-Holstein "könnte der Strom aus Hunderten Offshore-Anlagen gebündelt und dann mit nur sehr wenigen großen Leitungen durch sensible Naturräume an der Küste weitergeleitet werden", sagte der dortige Energie-Staatssekretär Tobias Goldschmidt (Grüne) dem Flensburger Tageblatt (9. Februar). Offshore-Windstrom ermögliche im Norden grünen Wasserstoff und im Süden einen früheren Kohleausstieg.

Mindestens fünf weitere Leitungen über den sogenannten Büsum-Korridor, über den der Strom aus den Parks vor Nordfriesland anlandet, seien möglich, erklärte Goldschmidt. Vorbilder seien das dänische Projekt einer Energieinsel Bornholm und Ideen der deutschen Windwasserstoff-Initiative Aqua Ventus. Bund, Länder und Branche sollten diese Projekte nun zusammenführen und forcieren. Goldschmidt will seine Vorschläge schon Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgetragen haben, seinem früheren Chef in Kiel.

Die Ampel-Koalition im Bund hatte das Offshore-Ziel auf eine Leistung von 70.000 MW bis 2045 erhöht. Vorher gab es kein Ziel für jenes Jahr. Bis 2030 sollen 30.000 MW erreicht sein, bis 2035 rund 40.000 MW.

Zur Beschleunigung des Offshore-Ausbaus hatte der niedersächsische Staatssekretär Ludwig Theuvsen am 8. Februar angeregt, über ein drittes Stromkabel-Anbindungssystem für die künftigen Parks vor den ostfriesischen Inseln nachzudenken. Theuvsen ist im Landwirtschaftsministerium für Raumordnung zuständig. Die bisher geplanten zwei Kabelstränge über Norderney früher als 2029 und 2030 fertigzustellen, wie bisher geplant, sei "zeitlich kaum umsetzbar".

Das Ministerium kündigte auf Anfrage dieser Redaktion eine Erläuterung an. Es hieß vorläufig, für den zusätzlichen Korridor werde bewusst keine konkrete Trassen-Idee genannt. Die vorhandenen Windparks vor Ostfriesland landen ihren Strom, untereinander teilweise vermascht, an der Emsmündung sowie unter Norderney nahe der Stadt Norden an, der Windpark Nordergründe an der Wesermündung hat eine Leitung für sich allein.

Mittwoch, 9.02.2022, 16:23 Uhr
Georg Eble

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