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Energie & Management > Wärme - Neue Bundesregierung soll die Wärmewende anfeuern
Quelle: Fotolia / Torbz
Wärme

Neue Bundesregierung soll die Wärmewende anfeuern

Um die Klimaschutzziele zu erfüllen, müssen erneuerbare Energien insbesondere im Wärmesektor schnell Einzug halten. So lautet der Appell der Wärmewoche des BEE ab 22. November.
Nie stand eine neue Bundesregierung vor größeren Herausforderungen in Bezug auf den Klimaschutz, wie die Weltklimakonferenz in Glasgow gezeigt habe, appelliert der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Schwerpunkt der Energiewende müsse der Wärmesektor sein, da hierfür 52 % des deutschen Endenergieverbrauchs aufgewendet werden. Zugleich liege der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmebereitstellung derzeit nur bei 15 %, der Rest wird noch mit fossilen Brennstoffen abgedeckt, was jährlich mehr als 300 Mio. Tonnen Klimagas freisetzt.

"Die erneuerbaren Technologien sind alle bekannt", sagte BEE-Präsidentin Simone Peter. Die vielfältigen erneuerbaren Technologien in Gebäuden und Wärmenetzen müssten jetzt schnell umgesetzt werden: Wärmepumpen, Bioenergie aus Feststoffen oder Biogas, Solarthermie bis zur Geothermie. Letztere habe das größte Potenzial, unabhängig von Witterungsverhältnissen eine Wärme- oder Kältegrundlast zu liefern, sagte Prof. Inga Moeck, Professorin für Angewandte Geothermik und Geohydraulik an der Georg-August-Universität Göttingen.

Forderungen an die neue Bundesregierung

Die Woche der Wärme des BEE und seiner Spartenverbände widmet sich den Herausforderungen und Chancen der Energiewende im Wärmesektor im Detail. Die Wärmewende müsse in Gebäuden, aber auch Wärmenetzen im Fokus der energie- und klimapolitischen Bemühungen der neuen Bundesregierung stehen. Konkret fordert die Branche eine deutliche Steigerung der erneuerbaren Wärmetechnologien durch eine den Klimazielen angepasste und faire CO2-Bepreisung, die Ein- und Fortführung effizienter Förderprogramme sowie ordnungsrechtliche Instrumente.

Zudem müssten ausreichend Flächen bereitgestellt werden, zukunftsfähige Infrastrukturen sowie in die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften investiert werden. "In diesem Jahr droht erneut eine Zielverfehlung beim Klimaschutz im Gebäudesektor. Gleichzeitig explodieren die Gaspreise", sagte Simone Peter. Eine umfassende Wärmewende sei deswegen nicht nur klimapolitisch überfällig, sondern biete gleichzeitig die Chance, heimische Wertschöpfung mit der Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze zu verbinden und teure Importe deutlich zu reduzieren.

Klimafreundliche Technologien hätten sich in der Pandemie als besonders resilient gezeigt. Klimaschutzinvestitionen böten also nicht nur ökonomische, ökologische und soziale Potenziale, sondern seien auch in unsicheren Zeiten krisenfest. "Die neue Bundesregierung muss diese Chancen nutzen und die Wärmewende mit entsprechend ambitionierten Etappenzielen vorantreiben", schloss Simone Peter.
 
Deutschland hat genug Potenzial, die gesamte Wärmeversorgung erneuerbar abzusichern, wenn der Energiebedarf durch Gebäudesanierung sinkt. Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken
Quelle: Moeck/Uni Göttingen

Sein Positionspapier "Legislatur der Wärme − Was jetzt zu tun ist" stellt der BEE als PDF auf seiner Internetseite zum Download bereit.

Freitag, 19.11.2021, 14:11 Uhr
Susanne Harmsen
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Neue Bundesregierung soll die Wärmewende anfeuern
Um die Klimaschutzziele zu erfüllen, müssen erneuerbare Energien insbesondere im Wärmesektor schnell Einzug halten. So lautet der Appell der Wärmewoche des BEE ab 22. November.
Nie stand eine neue Bundesregierung vor größeren Herausforderungen in Bezug auf den Klimaschutz, wie die Weltklimakonferenz in Glasgow gezeigt habe, appelliert der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Schwerpunkt der Energiewende müsse der Wärmesektor sein, da hierfür 52 % des deutschen Endenergieverbrauchs aufgewendet werden. Zugleich liege der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmebereitstellung derzeit nur bei 15 %, der Rest wird noch mit fossilen Brennstoffen abgedeckt, was jährlich mehr als 300 Mio. Tonnen Klimagas freisetzt.

"Die erneuerbaren Technologien sind alle bekannt", sagte BEE-Präsidentin Simone Peter. Die vielfältigen erneuerbaren Technologien in Gebäuden und Wärmenetzen müssten jetzt schnell umgesetzt werden: Wärmepumpen, Bioenergie aus Feststoffen oder Biogas, Solarthermie bis zur Geothermie. Letztere habe das größte Potenzial, unabhängig von Witterungsverhältnissen eine Wärme- oder Kältegrundlast zu liefern, sagte Prof. Inga Moeck, Professorin für Angewandte Geothermik und Geohydraulik an der Georg-August-Universität Göttingen.

Forderungen an die neue Bundesregierung

Die Woche der Wärme des BEE und seiner Spartenverbände widmet sich den Herausforderungen und Chancen der Energiewende im Wärmesektor im Detail. Die Wärmewende müsse in Gebäuden, aber auch Wärmenetzen im Fokus der energie- und klimapolitischen Bemühungen der neuen Bundesregierung stehen. Konkret fordert die Branche eine deutliche Steigerung der erneuerbaren Wärmetechnologien durch eine den Klimazielen angepasste und faire CO2-Bepreisung, die Ein- und Fortführung effizienter Förderprogramme sowie ordnungsrechtliche Instrumente.

Zudem müssten ausreichend Flächen bereitgestellt werden, zukunftsfähige Infrastrukturen sowie in die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften investiert werden. "In diesem Jahr droht erneut eine Zielverfehlung beim Klimaschutz im Gebäudesektor. Gleichzeitig explodieren die Gaspreise", sagte Simone Peter. Eine umfassende Wärmewende sei deswegen nicht nur klimapolitisch überfällig, sondern biete gleichzeitig die Chance, heimische Wertschöpfung mit der Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze zu verbinden und teure Importe deutlich zu reduzieren.

Klimafreundliche Technologien hätten sich in der Pandemie als besonders resilient gezeigt. Klimaschutzinvestitionen böten also nicht nur ökonomische, ökologische und soziale Potenziale, sondern seien auch in unsicheren Zeiten krisenfest. "Die neue Bundesregierung muss diese Chancen nutzen und die Wärmewende mit entsprechend ambitionierten Etappenzielen vorantreiben", schloss Simone Peter.
 
Deutschland hat genug Potenzial, die gesamte Wärmeversorgung erneuerbar abzusichern, wenn der Energiebedarf durch Gebäudesanierung sinkt. Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken
Quelle: Moeck/Uni Göttingen

Sein Positionspapier "Legislatur der Wärme − Was jetzt zu tun ist" stellt der BEE als PDF auf seiner Internetseite zum Download bereit.

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Susanne Harmsen

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