Die Betriebsstelle Öhringen wird mit einem Erdgas-Wasserstoff-Gemisch versorgt, Quelle: Netze BW
Grünen Wasserstoff ins Erdgasnetz einspeisen und so klimaschonender heizen: Wie das geht, zeigt die Netze BW in ihrem „NETZlabor Wasserstoff-Insel Öhringen“.
Der baden-württembergische Netzbetreiber versorgt seit ein paar Tagen seine Betriebsstelle in Öhringen im Großraum Heilbronn mit einem Wasserstoff-Erdgasgemisch. Wie das Unternehmen mitteilt, beträgt der Wasserstoff-Anteil zum Projektstart 10
%. Er soll schrittweise auf bis zu 30
% erhöht werden.
„Wasserstoff ist ein wichtiger Schlüssel für eine klimaneutrale Wärmeversorgung“, erklärte dazu Martin Konermann, Geschäftsführer der Netze BW. „Mit der Wasserstoff-Insel Öhringen zeigen wir, dass in der bestehenden Gasinfrastruktur Erdgas-Wasserstoff-Gemische schon heute genutzt werden können. So ebnen wir den Weg in die zukünftige Wasserstoffwirtschaft.“
Konermann nannte die Beimischung von Wasserstoff ins Erdgasnetz einen ersten Schritt, in Zukunft werde in den Gasnetzen 100
% Wasserstoff fließen. „Mit diesem wegweisenden Forschungsvorhaben sind wir am Puls der Zeit, hier werden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt“, betonte Öhringens Oberbürgermeister Thilo Michler.
|
Blick in die Mischanlage: Am Anfang stehen 10 % Wasserstoff, der Anteil soll aber bis auf 30 % erhöht werden Quelle: Netze BW |
Mit dem Mischgas werden unter anderem Gasheizungen betrieben, die so weniger CO2-Emissionen abgeben. Die Versorgung der Betriebsstelle in Öhringen stellt die erste Phase des Vorhabens dar. In der zweiten Phase werden 30 Haushalte in den umliegenden Straßen einbezogen.
Begleitet und unterstützt wird das Projekt, das bis Frühjahr 2023 läuft, von Experten aus der Branche und dem Fachhandwerk. Dazu zählen neben den Geräteherstellern auch Schornsteinfeger sowie das Sanitär- und Heizungshandwerk, der Tüv Süd und Forschungsinstitute.
Mittwoch, 15.12.2021, 16:53 Uhr
© 2024 Energie & Management GmbH